Rund sieben Wochen, genau genommen 40 Tage, dauert die Fastenzeit, die am Aschermittwoch begonnen hat. Viele Kirchengemeinden erinnern sich in dieser Zeit vor Ostern an die Leidensgeschichte Jesu, so auch die Andreaskirche in Brühl von Pfarrer Stefan Jansen-Haß. Er erklärt: „Fastenzeit heißt bei uns, wir schauen auf diese biblische Geschichte von Jesus in der Wüste, der ja 40 Tage in der Wüste ist, um zu fasten. Um sich auf sich selbst zu besinnen, nachzufragen, wer er selber ist, um dann herauszukommen und zu sagen, doch, ich bin der, der von Gott gerufen ist.“ Der Wunsch dabei für die Kirchengemeinde: „Fastenzeit im Sinne von sich auf sich selbst besinnen, zu schauen, wo steht man gerade, so eine Selbstverortung hinzubekommen, das ist unser Ziel.“

Für diese Besinnung hat Stefan Jansen-Haß in diesem Jahr ein ganz besonderes Thema ausgesucht. Auf den ersten Blick ist es etwas überraschend: das „Jüngste Gericht“: „Das klingt natürlich sofort irgendwie dramatisch, da hat man sofort Gedanken vom Höllenfeuer im Kopf und von wilden Drachen, die Menschen fressen oder so etwas, aber darum geht es nicht“, schmunzelt er. „Es geht tatsächlich um eine Bilanzierung, um eine Selbstbilanz, eine Selbstverortung: Wo bist du gerade? Welchen Blick auf dich selber hast du gerade?“

Die Fastengruppe trifft sich an jedem Donnerstagabend in der Fastenzeit und jeder Abend hat ein anderes Thema.

Die Idee eines Weltengerichtes ist nichts typisch Christliches. Sie findet sich auch in anderen Religionen. Für Stefan Jansen-Haß geht das Nachdenken darüber an das Innerste eines jeden Menschen: „Dann geht es eben halt ans Eingemachte. Dann wollen wir schauen: Wo siehst du deine Schwerpunkte, deine Lebenserfolge? Aber eben auch: Was glaubst du, was dir daneben gegangen ist? Da muss man natürlich sehr diskret sein, das muss man den Menschen auch selbst überlassen.“

Die Treffen der Fastengruppe der Andreaskirche in Brühl gehen noch bis in die Karwoche. Jede und jeder ist hier willkommen! Weitere Informationen bietet die Internetseite der Gemeinde auf www.kirche-bruehl.de.

Der Beitrag zum Thema ist bei Studio Eck erschienen und Sie können hier reinhören!

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