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Fasten in religiöser Tradition, Lebens(t)räume schaffen – Fastenzeit 2003

„Freu‘ dich, Jerusalem“, so beginnt seit vielen Jahrhunderten das Eingangsgebet des 4. Fastensonntags. Lateinisch heißt dies: „Laetare, Jerusalem“, so dass dieser Fastensonntag seit dem Mittelalter „Laetare“ genannt wurde. Das „theologische Programm“ dieses mitten in der Quadragesima, der vierzigtägigen Fastenzeit, gelegenen Sonntags war und ist die Freude angesichts der bevorstehenden Erlösung. Wie Moses aus der Ferne das Gelobte Land, sieht der Christ von Laetare aus das Osterfest. Nur an diesem einzigen Tag im Jahr trug der Priester die liturgische Farbe „Rosa“, und natürlich war an Laetare schon immer das Fasten ausgesetzt: An diesem Tag durfte der Christ „secundam carnem“ (gemäß dem Fleisch) leben; während die Fastentage ihm sonst nur gestatteten, „secundam spiritum“ (gemäß dem Geiste) – also unter Verzicht auf fleischliche Genüsse – zu leben. Diese ersten Zeilen sind nur ein kleiner Teil des umfassenden Eintrags, den Dr. Manfred Becker-Huberti, der Pressesprecher des Erzbistums, im Internet zum Thema „Fastenzeit“ geschrieben hat. Den vollständigen Text finden Sie hier, in den Beiträgen zum Religiösen Brauchtum, die im Pressedienst des Erzbistums Köln veröffentlicht werden.

Die Fastenzeit gilt für Protestanten wie für Katholiken
Doch die Fastenzeit ist natürlich ein Thema, das im protestantischen Glauben ebenfalls eine große Rolle spielt. So macht das Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik wie jedes Jahr mit einer Vielzahl von Materialien und Texten auf die Fastenzeit unter dem Motto „7 Wochen ohne“ aufmerksam: Um Lebens(t)räume geht es in diesem Jahr. Darum, durch Träume Visionen zu schaffen, Perspektiven und neue Räume zu eröffnen. Von Aschermittwoch bis Ostern lädt die Evangelische Kirche zur Fastenzeit ein, in der dann die leisen Stimmen zu Wort kommen sollen: Mit einem Kalender können die Fastenden auf Entdeckungsreise gehen. Andachten, Verse und Geschichten sind gute Reisebegleiter. In einer Arbeitshilfe finden Gemeinden Passionsandachten und einen Gottesdienstentwurf. Weiter gibt es Projektvorschläge für Kindergarten und Grundschule, Jugendliche und Frauen. Das bewährte GEP-Fastenlesebuch ist in einer aktualisierten Auflage erhältlich. Erstmals gibt es ein T-Shirt bedruckt mit dem farbenfrohen Aktionsmotiv – alle Materialien finden Sie hier.

Doch auch in den Gemeinden des Evangelischen Stadtkirchenverbands Köln gibt es Aktionen in der Fastenzeit. Hier einige aktuelle Veranstaltungen:


„7 Wochen ohne – 7 Wochen mit“ heißt auch die Fastenaktion der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal, in deren Gemeinde sich jeden Mittwoch Abend eine Gruppe von Interessierten trifft, um gemeinsam die Fastenzeit unter dem Thema „Lebenslinien“ zu bedenken. An sechs Abenden steht auch der „Segen“ im Mittelpunkt des Nachdenkens, angelehnt an das Thema des Ökumenischen Kirchentages „Du sollst ein Segen sein“. Ein Einführungsabend am Mittwoch, 5. März, leitet das Fasten ein. Weiter geht es – jeweils ab 20 Uhr im Chorraum der Paul-Gerhardt-Kirche, Ecke Lindenthalgürtel/Gleueler Straße – um den Verzicht und/oder Genuss bestimmter Gewohnheiten unter der Leitung von Pfarrerin Ulrike Gebhardt und Pfarrer Armin Beuscher. Am letzten Abend, 16. März, wird um 19 Uhr eine ökumenische Andacht in der Kirche gefeiert. Kontakt: Pfarrer Armin Beuscher, Telefon 0221/940 80 41.


„Fastenzeit – dem Glauben Kraft geben“ ist ein Seminar im Paulushaus, Loreleystraße 7, überschrieben, das donnerstags in der Zeit von 16 Uhr bis 18.30 Uhr an insgesamt fünf Nachmittagen veranstaltet wird, um „die Fastenzeit als eine Zeit zu nutzen, unseren Glauben neu zu finden und zu festigen“. Das erste Treffen ist am 13. März und wird von einer biblischen Geschichte, einem Lied oder einem Glaubensbild im persönlichen Gespräch begleitet. Den Abschluss eines jeden Nachmittags (20. März, 27. März, 3. April und 10. April) bildet das Gebet um 18 Uhr in der Kapelle. Kontakt und weitere Informationen: Manfred Becker-Irmen, Telefon 0221/376 63 27.


„Wöchentliche Traumstunden“ geben in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll Raum zur Besinnung und zum Innehalten. „Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen. Ich schulde ihnen noch mein Leben. So formulierte es Friedericke Frei. Wie halten wir es damit?“ wird im evangelischen Gemeindehaus, Mathildenstraße 34, ab Mittwoch, 5. März, 20 Uhr, gefragt. Die Teilnehmenden können in der Passionszeit ganz bewusst aus der Hektik des Alltags aussteigen, das Tempo verlangsamen und ihren Wünschen und Träumen auf die Spur kommen. Die weiteren Treffen sind: 12. März, 19. März, 26. März, 9. April und 16. April. Kontakt über Pfarrer Georg Heilinger, Telefon 0221/81 12 63.


„Fasten für Gesunde“ bietet die Evangelische Familienbildungsstätte Köln (FBS) an. Erfahrungsaustausch, lockere Bewegungen zu Musik und Entspannungsübungen unterstützen die Treffen im evangelischen Kirchenladen Pulheim-Sinthern, Am Hoppeberg 5, die mit einem Informationsabend am Donnerstag, 6. März, 18.30 Uhr bis 20.45 Uhr, beginnen. Die weiteren Treffen sind am Sonntag, 16. März, 14 Uhr bis 16.45 Uhr, Dienstag, 18. März, 18.30 Uhr bis 20.45 Uhr, und schließlich am Donnerstag, 20. März, 18.30 Uhr bis 20.45 Uhr, mit einem „genussvollen Fastenbrechen“ als Abschluss. Zu jedem Treffen sollte bequeme Kleidung, eine Decke und ein Kissen mitgebracht werden. Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung in der FBS unter der Rufnummer 0221/31 48 38.

Text: Al-Mana
Foto(s): 7 Wochen ohne, Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik