Eingeweiht wurde der Kirchsaal des evangelischen Gemeindezentrums Thomaskirche auf dem Eckgrundstück Neusser Wall/Lentstraße 1987. Nun hat die rote Backsteinverkleidung zur Lentstraße einen weißgrauen Blickfang erhalten. „Endlich schmückt ein Kreuz die Außenfassade“, freut sich Pfarrerin Eva Esche.
Das christliche Sinnzeichen macht den über einem gestreckten achteckigen Grundriss errichteten zweigeschossigen Zentralbau in der Kölner Neustadt-Nord auch nach außen deutlich als Gotteshaus erkennbar.
Warmweißes Licht
Tischlermeister Frank Büchau hat das Kreuz nach einem Entwurf der Architektin Anna Orzessek aus massiver Eiche gefertigt. Mitte Juli wurde das 50 Kilogramm schwere Objekt von ihm und seinen Mitarbeitern Kristjan Aasamäe und Felix Hammacher mitsamt einer metallenen Unterkonstruktion montiert. 2,50 Meter hoch, 1,5 Meter breit und 9 Zentimeter tief, weist das lateinische Kreuz eine Besonderheit auf. Längs- und Querbalken sind mittig mit einem LED-Band versehen. Gesteuert per Dämmerungsschalter, geben die Leuchtdioden in der Dunkelheit ein warmweißes Licht ab. Und lassen so auch in der Nacht keinen Zweifel an der Bestimmung des Gebäudes aufkommen.
Dezente Variante
Vor fünf Jahren sei die Idee eines Kreuzes für die Fassade geboren worden, erinnert Esche. Damit habe man auch der Frage von vielen Passanten und Besuchenden des nahe gelegenen Eis- und Schwimmstadions Lentpark, wo denn hier eine Kirche stehe, Rechnung tragen wollen. Zuletzt habe der Bezirksausschuss Thomaskirche sich unter mehreren Entwürfen für die dezente Variante von Anna Orzessek entschieden. Auch aus wirtschaftlichen Gründen, merkt Esche an.
„Junge, bunte Gemeinde“
Die Pfarrerin ist stolz auf ihren zur Evangelischen Gemeinde Köln gehörenden Bezirk Thomaskirche. Und dankbar. Denn die Kosten für die eingereichten Entwürfe, die Anfertigung und Montage konnten zu einem hohen Prozentsatz aus Spendenmitteln finanziert werden. Esche spricht von „einer sehr jungen, bunte Gemeinde“. Einen Schwerpunkt an der Thomaskirche bildeten unter anderem die im großen Umfang ehrenamtlich getragene Kinder-, Konfirmanden- und Jugendarbeit. „Höhepunkte sind die familienorientierten Gottesdienste“, so Esche.
Applaus für die Handwerker
Zeitweise verfolgten Mitarbeitende der Thomaskirche und Besuchende der Kita bei sommerlichen Temperaturen die Montage des Kreuzes und applaudierten zum Schluss den Handwerkern. Tischler Frank Büchau wies Eva Esche darauf hin, dass das Kreuz alle zwei Jahre gestrichen werden muss. Und empfahl ihr gleich eine entsprechende Wetterschutz-Farbe. „Wenn wir die Genehmigung zur Sperrung der Lentstraße erhalten, möchten wir gerne einen Freiluft-Gottesdienst vor dem neuen Kreuz feiern“, denkt Esche über eine Form der offiziellen Einweihung des Symbols an der Thomaskirche nach.
Foto(s): Engelbert Broich