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Runder Tisch zum Thema „Familien mit Internetanschluss“ von links nach rechts: Rose Volz-Schmidt (Gründerin von wellcome aus Hamburg) und Blogger/Autor Rüdiger Dreier, beide Partner des Thementages Familienmanagement. Gemeinsam mit Sabine Marx (Leiterin der fbs-Köln) diskutierten sie über Möglichkeiten, Grenzen und Risiken des Internetangebots für Familien mit kleinen Kindern.

„Hilfen sichtbar machen“ – Erster fbs-Thementag „Familienmanagement“

Alle „Bälle in der Luft zu halten“ ist für Familien mit Kindern oft anstrengend und manchmal überfordernd. Online-Beratungen, Foren, Ratgeber und Blogs von und für Eltern sind entsprechend heiß begehrt. Sie helfen, gestresste Mütter und Väter durch schwierige Phasen zu leiten oder sie an konkrete Ansprechpartner zu vermitteln. Auf dem ersten Thementag Familienmanagement der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln (fbs) wurde deutlich: Hilfen müssen sichtbar sein – die Vernetzung digitaler und realer Anlaufstellen ist wichtig für den dauerhaften Erfolg der Unterstützungsangebote.

Hauptanliegen: Schlaf…

„Internetangebote, die sich gezielt an Eltern in verschiedensten Lebenssituationen richten – beispielsweise mit Schreibabys oder noch sehr kleinen Kindern, isoliert in einer neuen Umgebung oder auf dem Lande, in der Trennungsphase oder alleinerziehend – sind DER Zugang zum Thema für junge Eltern“, weiß Sabine Marx, Leiterin der fbs Köln. Ihrer Erfahrung nach lassen sich die Anliegen der Eltern bei erster Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle auf ein zentrales Thema herunterbrechen: „Schlafen ist ein Hauptanliegen, Erschöpfung generell.“

Digitaler Vorteil

Der Vorteil einer digitalen Kontaktmöglichkeit liegt auf der Hand. Gesprächstermine vor Ort lassen sich mit gerade anstrengenden Kindern in fordernden Situationen nicht gerade bequem wahrnehmen. Eigene Probleme und Fragen formulieren zu können wenn Ruhe ist, senkt diese erste Hürde. Themen werden schneller auf den Punkt gebracht. „Die tatsächlich zugrunde liegenden Schwierigkeiten kommen im echten Dialog oft erst zur Sprache, wenn die Zeit sich schon dem Ende neigt“, berichtet Diplom-Pädagogin Sabine Marx. „In einer E-Mail werden sie viel zügiger konkret formuliert.“

Wer steckt hinter dem fbs-Thementag

Eine Vernetzung von digitalen und realen Angeboten ist unerlässlich: Sie bietet niedrigschwelligen Zugang zu Hilfen in allen Lebenslagen. Experten vor Ort übernehmen im Idealfall anschließend. Sie stellen sicher, dass eine Familie bzw. eine Situation als Ganzes gesehen und betreut wird. Die Unterstützung kommt im täglichen Leben der Familien an. In NRW war der fbs-Thementag – mit dem Fokus „Online“ und dem Ziel der Vernetzung mit Bloggern rund um das Thema Familie – bisher einzigartig. „Aufregend war es für uns auf jeden Fall und wir haben begeisterte Rückmeldungen bekommen“, sagt Sabine Marx. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern, dem Blogger und Autoren Rüdiger Dreier, Rose Volz-Schmidt von „Elterngeldhelden“, „Väter in Köln e.V.“, dem Gesundheitsamt der Stadt Köln, das seine „Frühen Hilfen“ vorstellte und Doris Scheerer (Vocal Academy und Coach).

Der fbs-Thementag

Gemeinsam starteten sie mit einem Blogger-Frühstück ausnahmsweise mit dem inoffiziellen Teil in den Tag: „Die, die da waren, waren genau die richtigen“, freut sie sich über rund 15 Gäste. „Der fachliche Austausch war konstruktiv und die Zusammenarbeit ist einfach ganz wertvoll. Letztlich lebt jede Plattform von ihrer Reichweite.“ Die Familienbildungsstätte sieht ihren Beitrag vor allem in der Expertise. „Wir bieten Fachkenntnisse in unterschiedlichen Bereichen und damit belastbare Hilfen, die über eigene Erfahrungen oder persönliche Meinungen hinausgehen.“

Möglichkeiten, Grenzen und Risiken des Internetangebots für Familien mit kleinen Kindern.

Neben Vorträgen über „Finanzen“, „Väter heute“ und „Elterngeld“ sowie einem breiten Kinder-Entertainment-Programm stand ein Runder Tisch im Mittelpunkt – Thema: „Familien mit Internetanschluss“. Auch mit ihren unterschiedlichen Perspektiven sind sich Rüdiger Dreier, Rose Volz-Schmidt und Sabine Marx einig: Strukturen zu verändern, dauert! In ländlichen Gebieten noch mehr als in der gut vernetzten Großstadt. Dreier als Autor von „mannpluskind“ fasste zusammen: „Was wir bis jetzt haben, ist ein Anfang. Ein guter, aber nur ein Anfang. Unsere Devise sollte lauten: „einfach MACHEN!“
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Mehr zu den Angeboten der Evangelischen Familienbildungsstätte (fbs): www.fbs-koeln.org

Text: Claudia Keller
Foto(s): Claudia Keller