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Fairness-Abkommen zur Bundestagswahl 2017

Der Förderverein „Kölner Runder Tisch für Integration e.V.“ hat anlässlich der anstehenden Bundestagswahl mit den demokratischen Parteien in der Stadt Köln (CDU, SPD, Grünen, FDP, Die Linke) jeweils ein Fairness-Abkommen abgeschlossen. In diesem verpflichten sich die demokratischen Parteien ausdrücklich, im Wahlkampf zur Wahl für den Deutschen Bundestag am 24. September 2017 die Vielfalt in unserer Gesellschaft zu achten und sich für gute Lebensbedingungen, Toleranz und ein friedliches Miteinander der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion einzusetzen.

Die Repräsentanten des Rundes Tisches sind Rolf Doming, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, ver.di-Bundesvorstand, und Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses.
Domning findet es vorbildlich, dass die Tradition des Fairness-Abkommens schon lange in Köln besteht: „Diese Übereinkunft macht deutlich, dass diejenigen Parteien, die das Abkommen unterschrieben haben, nicht mit Ausgrenzung und fremdenfeindlichen Aussagen Politik machen wollen.“

Alle demokratischen Parteien sind dabei – AfD nicht
„Die AfD zählt nicht zu den Unterzeichnern, da das Wahlprogramm nicht die Grundvoraussetzung für die Fairness-Vereinbarung erfüllt“, erklärt Uellenberg-van Dawen beim Pressegespräch. Umso mehr freue er sich, dass es erneut gelungen sei, dass sich alle demokratischen Parteien in Köln zu einem fairen Wahlkampf verpflichtet hätten. „In den letzten Jahren sind Flucht und Migration zu beherrschenden Themen der öffentlichen Debatte geworden und haben dort, wie auch im privaten Raum, viele durchaus kontroverse Diskussionen ausgelöst“, stellt der Sprecher des Kölner Runden Tischs fest.

Auch der Stadtsuperintendent richtet klare Worte an die AfD: „Parteien wie die AfD spalten die Gesellschaft alleine durch programmatische Aussagen wie ‚Der Islam gehört nicht zu Deutschland‘. Wir haben zurzeit eine Stimmung in unserer Gesellschaft, die stark durch Ängste geprägt ist. Das ist nach den Terroranschlägen der vergangenen Jahre nur verständlich. Die müssen wir ernst nehmen und gleichzeitig für eine Versachlichung der Debatte sorgen“.

Bartscherer befürwortet Multikulti
Bartscherer, die im kommenden Jahr nicht mehr als Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses kandidieren wird, empfindet gerade das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien als Bereicherung für die Gesellschaft. „In unserem Land leben Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion, als Familien oder allein, mit ganz unterschiedlichen Lebensweisen und Wertvorstellungen. Sie alle leben auf der Basis unseres Grundgesetzes – ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘. Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht! Genau aus diesem Grund gibt es die Fairness-Vereinbarung des Runden Tisches“, stellt die Ombudsfrau abschließend fest.

Hintergrund
Der Runde Tisch für Integration klärt auf, schafft Öffentlichkeit und setzt sich für eine sachlich-realistische Auseinandersetzung im Bereich Integration ein. Bislang wird das Fairness-Abkommen, das es schon seit zehn Jahren gibt, für einen fairen Wahlkampf nur in der Region Köln abgeschlossen. Gegründet wurde der „Kölner Runder Tisch für Integration“ am 12. Dezember 1991.

Bürgerinnen und Bürger können dem „Kölner Runder Tisch für Integration e.V.“ an folgende E-Mail-Adresse info@rundertischkoeln.de Verstöße melden.

Text: Sarala Hackenberg
Foto(s): Sarala_hackenberg