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„Evangelischer Strom“ vom Dach der Friedenskirche in Bedburg

Bei einer Baubegehung des Kirchendachs in der evangelischen Freidenskirche von Bedburg wurde vor nicht allzu langer Zeit festgestellt, dass dort erheblicher Sanierungsbedarf bestand: Besonders die Unterkonstruktion des Daches war mehr als baufällig. Die Presbyterinnen und Presbyter vor Ort wollten sich aber nicht mit einer "einfachen Dachsanierung" begnügen. Sie waren der Ansicht: "Schließlich kann man nicht immer nur von der Bewahrung der Schöpfung reden, sondern muss auch selbst etwas dazu tun."

Photovoltaikanlage rentiert sich
Darum gab das Presbyterium erst einmal Berechnungen in Auftrag, und schon bald stand fest, dass sich eine Photovoltaikanlage durchaus rechnen würde: Bei der Dachneigung der Friedenskirche und dem Einfallwinkel der Sonne steht zu erwarten, dass eine Photovoltaik-Anlage rund 12.000 kWh pro Jahr erzeugen kann. Mit der garantierten gesetzlichen Vergütung kann die Gemeinde so einen Betrag von rund 3470 Euro im Jahr erwirtschaften. Das bedeutet bei einer Laufzeit von 20 Jahren, dass bis dahin nicht nur die Solaranlage vollkommen bezahlt sein wird, sondern auch etwa 70 Prozent der Kosten für die Dachsanierung erwirtschaftet werden können.

Heizkosten sparen
Doch damit noch nicht genug: Die Gemeinde kann außerdem einiges an Heizkosten einsparen, da unter der alten Dachabdeckung so gut wie keine Wärmedämmung vorhanden war. Inzwischen ist die gesamte Dachfläche mit einer 180mm dicken Dämmschicht versehen, außerdem wurden neue Dachflächenfenster eingebaut.

Umweltfreundliche Maßnahmen sind öffentlichkeitstauglich
Darüber hinaus hat der Hersteller der Kirche ohne Aufpreis ganz neu entwickelte Dachpfannen geliefert, die durch ihre speziell beschichtete Oberfläche einen luftreinigenden Effekt haben. Die einzige Voraussetzung hierfür war, dass die Friedenskirche als Referenzobjekt dienen kann. Damit war die Gemeinde sofort einverstanden, denn: "Eine solch umfassende, umweltfreundliche Maßnahme ist bestimmt nichts, was man vor der Öffentlichkeit verstecken muss! Vielmehr würden wir uns freuen, wenn noch viele Dächer unter diesen Aspekten saniert würden und so jeder einen Teil dazu beiträgt, die regenerativen Energien bestmöglich zu nutzen."

Immer über die "Ernte" an Solarenergie informiert
Gebhard Müller-Phillips ist Pfarrer an der Friedenskirche Bedburg. Und er stellte in enem Gespräch mit der Kölnischen Rundschau außerdem völlige Transparenz der neuen Anlage in Aussicht: Im Foyer der Friedenskirche soll ein Ablesegrät installiert werden, das stets aktuell über die "Ernte" an Solarenergie informiert.

Text: Bärbel Schröter/AL
Foto(s): Michael Posthaus