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Evangelischer Stadtkirchenverband Köln ruft zur Diakoniespende 2005 auf: für den Kölner Flüchtlingsrat e.V.

Einmal im Jahr ruft der Evangelische Stadtkirchenverband Köln zu einer Diakoniespende auf und bittet um Spenden für eine Einrichtung oder ein Projekt, für das sich die Verbandsvertretung in ihrer Herbst-Sitzung mehrheitlich ausgesprochen hat. Im Jahr 2005 erhält der Kölner Flüchtlingsrat e.V. die eingehenden Gelder.

„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ (Matthäus 25,35 ff.)
„Die Diakoniespende soll in diesem Jahr dem Kölner Flüchtlingsrat e.V. zukommen, einer Einrichtung, die es mit dem biblischen Auftrag, den Fremden Schutz zu gewähren, wirklich ernst meint“, so Stadtsuperintendent Ernst Fey in dem vor kurzem veröffentlichten vierseitigen Diakoniespendenaufruf.“

 

Der Stadtsuperintendent begründet: „Zwei Grundmuster dieser Arbeit halte ich für besonders hervorhebenswert: Zum einen stellt der Flüchtlingsrat sein fachliches Know-how auch anderen Einrichtungen und Beratungsstellen, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Flüchtlingsarbeit uneigennützig zur Verfügung. Der Flüchtlingsrat ist einfach „gefragt“, wenn es um Fortbildungen und Schulungen oder um die Vernetzung von Institutionen und engagierten Menschen geht. Zum anderen ist es die Art und Weise, wie der Flüchtlingsrat nicht locker lässt, nach Lösungen von Problemen im Dialog mit den zuständigen Ämtern und Behörden zu suchen. Indem er „parteiisch“ ist und die Interessen der Betroffenen wahrnimmt, sucht er zugleich konsequent die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen, um zu überzeugen und für sachgerechte Ergebnisse zu werben. Damit hat der Flüchtlingsrat dazu beigetragen, das migrationspolitische Klima vor allem auch in der Stadt Köln offener und konstruktiver zu gestalten. Die aktuelle Debatte um die Einrichtung einer kommunalen Härtefallkommission zum Beispiel ist dem Flüchtlingsrat zu verdanken.“

… und appelliert an die Spenderinnen und Spender: „Der Kölner Flüchtlingsrat e.V. ist aus unserer Region nicht mehr wegzudenken. Im Interesse der betroffenen Menschen, aber auch im Interesse vieler Engagierter, die sich aktiv für den sozialen Frieden, für Integration, Toleranz und Völkerverständigung einsetzen, darf und soll er auch nicht mehr wegzudenken sein. Deshalb erbitten wir Ihre großherzigen Spenden“.


Maßgebliches Kriterium: humanitärer Schutz der menschlichen Würde
2001 hat der Evangelische Stadtkirchenverband Köln in seinem Papier „Zuwanderung braucht Gestaltung vor Ort“ eindeutig Position bezogen. „Die biblische Rede von der Gottesebenbildlichkeit bedeutet abgeleitet für die Migrationsfrage, dass nicht die Tauglichkeit für den Arbeitsmarkt, sondern der humanitäre Schutz der menschlichen Würde maßgebliches Kriterium für die Regelung von Zuwanderung sein muss“, heißt es in der Schrift unmissverständlich. Diese und andere Forderungen der evangelischen Christinnen und Christen in Köln übernimmt der Flüchtlingsrat und versucht von dieser Position aus, Einfluss auf die Beschlüsse der kommunalen Entscheidungsträger zu nehmen, zum Beispiel bei der Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik in Köln.


Kölner  Flüchtlingsrat hat vor 21 Jahren die Arbeit aufgenommen
Seit März 1984 besteht der Kölner Flüchtlingsrat als Zusammenschluss von Wohlfahrts- und Menschenrechtsorganisationen, Flüchtlingsinitiativen, Beratungsstellen, RechtsanwältInnen und in der Flüchtlingsarbeit engagierten Einzelpersonen. Die Geschäftsstelle befindet sich im Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, in der Kölner Südstadt.  Im November 1996 wurde der Förderverein Kölner Flüchtlingsrat e.V. gegründet. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Gesetzlich vertreten wird der Förderverein durch den Vorstand: Rechtsanwältin Sabine Schmiesing und Diplom-Sozialpädagogin Gabriele Miller-Staudt.


Ehrenpreis für Demokratie und Toleranz – „außerordentlich hohe Qualität der Arbeit“
Die Arbeit des Flüchtlingsrates hat auch jenseits der Grenzen von Köln Beachtung gefunden. 1998 zeichnete der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte den Rat mit der Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe aus und im vergangenen Jahr erhielt der Kölner Flüchtlingsrat beim bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2004“ den Ehrenpreis. Den „Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ überzeugte vor allem die „außerordentlich hohe Qualität der Arbeit“ des Kölner Flüchtlingsrates und seiner vielen ehrenamtlich Mitarbeitenden.


Unterstützung auch von den wise guys
Auch die Kölner a-cappella-Gruppe wise guys unterstützt die Diakoniespende 2005: „Wir leben gerne im weltoffenen Köln. Das bedeutet aber auch, an die Armen und Entrechteten vor der eigenen Haustür zu denken. Dazu zählen natürlich Asylbewerber und Flüchtlinge. Die Arbeit des Kölner Flüchtlingsrates muss weiter unterstützt werden, damit Köln weltoffen bleibt.“


Die Diakoniespende kann von der Lohn- und Einkommensteuer abgesetzt werden. Einzahlungen werden auf folgendes Konto des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln erbeten: Kreissparkasse Köln, Kto-Nr. 4404, BLZ 370 502 99.

 

Text: Pressestelle
Foto(s): Karin Deutsch