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Evangelischer Kirchenverband Köln und Region richtet neue Stelle für Flüchtlingsberatung ein

„Es ist eine genuine Aufgabe der Kirche, für Menschen da zu sein, die Hilfe brauchen“, sagt Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region (EKV). Darum hat der Kirchenverband nun beschlossen, trotz notwendiger Einsparmaßnahmen, Geld für eine neu einzurichtende Stelle für Flüchtlingsberatung zur Verfügung zu stellen.

Die Stelle wird zum 1. Oktober 2015 errichtet, ist auf drei Jahre befristet und wird an das Diakonische Werk Köln und Region angegliedert. „Danach wird der Bedarf nach weiterer Flüchtlingsberatung erneut geprüft“, erklärt Domning.

Etwa ein Viertel der Kosten (27.000 Euro) für die Stelle mit 26 Wochenstunden kommen aus einem Fonds der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Rest (80.000 Euro) wird durch den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region getragen.

„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ (Die Bibel, Altes Testament, 2. Buch Mose, Kapitel 23, Vers 9).

„Diese alttestamentliche Weisung ist heute für uns als Kirche unerwartet aktuell“, sagt der Stadtsuperintendent. „Wir erleben uns in diesen Tagen als Lernende und Suchende. Wir haben mehr Fragen als Antworten, empfinden dies jedoch auch als eine Erneuerung und Bereicherung für unsere Kirche.“

„Das Schicksal der Flüchtlinge bewegt uns“, betont Domning. „Die Menschen, die es nach einer langen und gefährlichen Flucht bis hierher geschafft haben, suchen in unserer direkten Nachbarschaft eine sichere Unterkunft. Da ist unsere Unterstützung gefragt.“ Das Fachwissen und die langjährige Erfahrung der Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks seien ein Garant für praxisnahe und kompetente Hilfe, sagt der Stadtsuperintendent.

Der Fachdienst „Migration“ des Diakonischen Werkes Köln und Region berät und begleitet Menschen in unterschiedlichen rechtlichen und sozialen Lebenssituationen. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich. Zu den Aufgaben des Fachdienstes gehören die Flüchtlingsberatung, die Migrationsberatung, die Rückkehrberatung und eine Integrationsagentur. Geleitet wird der Fachdienst von Martina Domke. „Wir haben die Kontakte, wir wissen, was zu tun ist und wen wir ansprechen können. Nur so schaffen wir es, Flüchtlinge in das System zu bringen“, erklärt Domke.

Text: APK
Foto(s): Jürgen Schulzki