In einem musikalischen Gottesdienst in der Erlöserkirche der Begegnungsgemeinde in Weidenpesch wurden jetzt die auf der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord im Juni gewählten Mitglieder des Kreissynodalvorstandes (KSV) offiziell eingeführt.
Der Kreissynodalvorstand setzt Beschlüsse der Kreissynode um und berichtet ihr über seine Tätigkeit. Er hat zwischen den Synoden die Aufsicht über die Gemeinden, berät die Kirchengemeinden und führt Kirchenvisitationen durch. Der KSV steht in regelmäßigem Kontakt zu den Vorsitzenden der Presbyterien und den Kirchmeistern, unterstützt Kooperationen zwischen Gemeinden und fördert neue gemeindliche Arbeitsgebiete.
Zum KSV im Kirchenkreis Köln-Nord gehört weiterhin Pfarrer Markus Zimmermann. Er engagiert sich seit dem Jahr 2000 im KSV, davon 16 Jahre als Superintendent.
Weitere Mitglieder sind Pfarrerin Monika Crohn (Synodalassessorin), Pfarrer Gebhard Müller (Skriba), Pfarrerin Maike Pungs (1. stellvertretende Skriba) aus Pulheim, Pfarrerin Ronja Voldrich (2. stellvertretende Skriba), Karola Mischak-Struckmann (1. Älteste) aus der Gemeinde Weiden/Lövenich, Sebastian Wolfram (1. stellvertretender Ältester), ebenfalls aus der Gemeinde Weiden/Lövenich, Professor Dr. Otto Oberegge (2. Ältester), Margrit Siebörger-Kossow (2. stellvertretende Älteste) aus der Gemeinde Pulheim, Monika Lange (3. Älteste), Jörg Krautmacher (3. stellvertretender Ältester) aus der Gemeinde Ehrenfeld, Gabriele Orbach (4. Älteste) aus der Gemeinde Pesch sowie Marc Groll (4. stellvertretender Ältester).
Popballade „All‘ Morgen ist ganz frisch und neu“
Passend zur Einführung des im Sommer gewählten Kreissynodalvorstandes startete der Gottesdienst mit der Popballade „All‘ Morgen ist ganz frisch und neu“, die Kreiskantor Thomas Pehlken 2015 neu vertont hat.
Im Mittelpunkt der Predigt stand die Geschichte des Lazarus von Bethanien aus dem Johannesevangelium. Pfarrerin Susanne Zimmermann berichtete von Jesus, der kämpferisch gegen den Tod angeht. Ein Kontrast zu uns Menschen, die wir doch zumeist zuerst fragen, warum Christus nicht früher eingegriffen hat. „Lazarus‘ Geschichte fordert uns heraus“, betonte Pfarrerin Zimmermann und fragte: „Glauben wir an die Auferstehung?“ Sie appellierte an die Menschen im Gottesdienst, dem Gefühl, immer zu spät dran zu sein, eine neue Hoffnung entgegenzusetzen. „Die Bibel gibt uns mit dem ,Siehe, ich mache alles neu‘ eine Gegenutopie der Verwandlung.“ Der Kirchenraum der Erlöserkirche sei selbst ein Symbol der Hoffnung, mit dem Schöpfungsfenster, dem in der Wand eingelassenen Kreuz im Lichtwinkel. Den Gedanken daran, dass der Tod keine Macht hat, könne man einüben, indem man den Satz „Das ist nicht das Ende“ verinnerliche, so die Pfarrerin.
Willkommene neue Impulse
Die Geschichte von Lazarus wurde auch ein Stück weit zu einer Analogie der Veränderungen, die innerhalb der Begegnungsgemeinde schon stattgefunden haben und mit der Fusion der Kirchenkreise Nord, -Süd und -Mitte in 2026 noch stattfinden werden. Pfarrerin Susanne Zimmermann sprach davon, den Mitgliedern des KSV Lazarus zur Seite zu stellen, um sie dafür zu stärken, Totgeglaubtes wieder zum Leben zu erwecken, Errungenschaften, die nicht aufgegeben werden sollten, willkommenen neuen Impulsen gegenüberzustellen.
Mit dem Segen und der Bitte um den Beistand des Heiligen Geistes, dessen Kraft verbindet und Leben schafft, wurde der KSV schließlich von Pfarrerin Monika Crohn in seiner Amtszeit begrüßt.
Klimaneutrale Gebäude
Superintendent Markus Zimmermann berichtete, was den Kreissynodalvorstand in den kommenden Monaten beschäftigen wird. „Anfang 2027 soll laut Landessynode feststehen, wie viele Gebäude in kirchlicher Nutzung verbleiben. Die Gebäude, die bleiben, müssen anschließend klimaneutral werden. Wir haben uns vorgenommen, vor der Fusion der Kirchenkreise zu unseren Entscheidungen zu kommen.“ Dafür hat sich eine Arbeitsgruppe Gebäudebedarfsplanung zusammengefunden.
Bis zur Kreissynode im November wollen die Mitglieder außerdem in einer weiteren Arbeitsgruppe Fragen zur sinkenden Zahl der Pfarrstellen ausarbeiten. So kündigt Markus Zimmermann an: „Wir möchten wissen, was die Gemeinden sich wünschen, werden Fragen zur praktischen Umsetzung von Seelsorge oder Diensten in Schulen mit weniger Pfarrpersonen stellen und darüber nachdenken, wie groß Gemeinden sinnvollerweise sein sollten.“
Foto(s): Matthias Pohl