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Evangelische Kirche zeigt ihr junges und fröhliches Gesicht in Siegburg

Trommeln und Gesang mischten sich mit fröhlichem Stimmengewirr gut gelaunter Jugendlicher vom 19. bis 22. Juni auf dem Marktplatz in Siegburg. 3.000 Jugendliche waren gekommen zum Jugendcamp der Evangelischen Jugend im Rheinland, darunter 350 Jugendliche aus Köln und Umgebung. Dank ihrer „freundlichen Belagerung“, wie Simone Enthöfer, Landesjugendpfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), es nannte, erlebten Bewohner und Besucher in Siegburg, wie Kirche auch sein kann: begeisterungsfähig, gelassen, anpackend und motiviert, die Zukunft besser zu machen.

Große Angebotsvielfalt überzeugt Jugendliche
Mit über 400 Aktionen und Angeboten war es das bisher größte Camp. Die Angebotsvielfalt reichte von Sport, Aktionen zur Nachhaltigkeit, über Kunst bis hin zu Spiritualität. Rund 30 der Mitmachaktionen wurden von Jugendlichen aus Gemeinden des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Umgebung organisiert und durchgeführt – mit großem Erfolg. „Teilweise mussten die Jugendlichen sich gedulden und lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um beim Bogenschießen mitzumachen“ berichtet Simon Jonas, Jugendleiter in Köln-Porz, der die Aktion gemeinsam mit Nina Paganotto, Jugendreferentin im Kirchenkreis Köln-Mitte, anbot. Idyllisch gelegen auf einer wunderschönen Wiese etwas fernab vom Trubel konnten Jugendliche hier innerhalb kurzer Zeit den Umgang mit Pfeil und Bogen kennenlernen. “Das hier ist etwas ganz anderes als ein normales Wochenende. Hier kann ich so vieles ausprobieren und entdecken“, erklärte eine Campteilnehmerin begeistert.

Den eigenen Horizont erweitern
Auch darum geht es beim Jugendcamp, das alle vier Jahre stattfindet: Die Komfortzone verlassen, etwas Neues kennenlernen und den eigenen Horizont erweitern. Das taten viele auchin der Schwarzlichthalle. „Wir dachten uns, wieso nicht mal Menschenkicker und Mini-Golf im Dunkeln spielen“, erklärte Isabell Ohl, Jugendleiterin in Brühl. So taten sich verschiedene Gemeinden des Kirchenkreises Köln-Süd und das Jugendreferat zusammen und organisierten Schwarzlichtschminke, bemalten eine Minigolf-Anlage und schleusten 1.700 Jugendliche durch die Halle. Konnte man im Schwarzlicht noch etwas sehen, war es im Dunkelcafé stockfinster. Christopher Braun, Jugendleiter in mehreren Gemeinden, bediente hier gemeinsam mit blinden und sehenden Jugendlichen Gäste, die einen Eindruck gewinnen konnten, wie es ist, wenn man sich nicht auf seine Augen verlassen kann. „Für die sehenden Jugendlichen aus meinem Team war es eine echte Herausforderung, sich drei Stunden in der absoluten Dunkelheit zu bewegen und die Gäste zu bedienen. Eine Herausforderung, die ihnen viel Freude bereitet hat“, fasst Christopher Braun zusammen.

Gemeinsam kreativ sein
Sägen, die sich ins Holz fressen, Pinsel, die Farbe auf Steckstühle und Holzspielzeug streichen, Specksteine, die in fleißigen Händen zu kleinen Kunstwerken werden, kunstvoll verzierte Popcakes, Stoff, der langsam durch eine Nähmaschine gleitet – das alles gab es in der Kunstwerkhalle. Nach sportlichen Tätigkeiten wie Klettern oder Tauchen im Turm konnten die Camp-Besucher bei diesen Angeboten verschiedener Kölner Gemeinden etwas runterkommen und kreativ sein. Oder ins Gespräch kommen mit den vielen internationalen Gästen aus Amerika, Indonesien oder Hongkong, die ihre Kölner Partnergemeinden auf das Jugendcamp begleiteten. „Für die Erfahrung des Dunkelcafés haben sich unsere jungen indonesischen Gäste extra bedankt. Sie haben auch bei den Kreativangeboten mitgewerkelt und waren insgesamt beeindruckt von der großen Zahl Jugendlicher, die beim Camp waren“, berichtet Katrin Reher, Jugendreferentin im Kirchenkreis Köln-Nord, die das Jugendcamp gemeinsam mit indonesischen Jugendlichen erlebt hat.

Wie klingt das Jugendcamp?
Fröhlich, nachdenklich, mal laut mal leise – so könnte man wohl den Klang des Jugendcamps an den vier Tagen in Siegburg beschreiben. Doch Worte können es kaum so gut beschreiben wie der Song, den Jugendliche der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg dem Jugendcamp Siegburg gewidmet haben. Der Song drückt aus, wieviel die Jugendlichen beim Camp erlebt haben und was sie davon mitnehmen für ihre Zukunft. Den Song kann man hier anhören.

Text: Ina Kruwinnus
Foto(s): Ina Kruwinnus