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An die Arbeit: Pfarrer Johannes Vorländer, Architekt Walter Maier, Superintendentin Andrea Vogel, Kirchbaumeisterin Ines Lenze und Pfarrer Sebastian Baer-Henney setzen den ersten Spatenstich (v.l.n.r.).

Evangelische Gemeinde Mülheim schafft neuen Wohnraum am Lutherturm

Das Bauprojekt am Mülheimer Lutherturm geht in die nächste Phase. Baukirchmeisterin Ines Lenze, Superintendentin Andrea Vogel und Architekt Walter Maier setzten dafür zum ersten Spatenstich an. Begleitet wurden sie dabei von den Pfarrern Sebastian Baer-Henney und Johannes Vorländer sowie zahlreichen Mitgliedern des Presbyteriums.

Der Entwurf von Architekt Walter Maier: Fensterform und Fassade orientieren sich am Lutherturm.

Bis Ende 2019 entsteht auf dem Gelände zwischen Lutherturm und Luther-Notkirche ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Die zu erwarteten Mieteinnahmen sollen langfristig der Gemeindearbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein zugutekommen.

Schon vor 10 Jahren überlegte das Presbyterium der Gemeinde, das Gelände der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Lutherkirche zu bebauen. Vor drei Jahren hat die neue Baukirchmeisterin Ines Lenze dieses Vorhaben übernommen und vorangetrieben. Man habe zwischenzeitlich auch erwogen, das Gelände in Erbpacht weg zu geben. „Aber wir hätten dann keinen Einfluss mehr auf die Mieter und auf die Gestaltung dieses Geländes“, erkärt Lenze. Ein solches Projekt in Eigenregie durchzuführen sei aber sehr anstrengend für das mit ehrenamtlich Mitarbeitenden besetzte Presbyterium.

Ein mutiger und wichtiger Schritt in die Zukunft der Gemeinde

Der Neubau soll ein „lebendiges und einladendes Ensemble“ werden, sagt Architekt Walter Maier, der selbst in Mülheim aufgewachsen ist und auch die neue Christuskirche am Stadtgarten geplant hat. Um den Neubau herum hat er viel Platz für Pflanzen gelassen und vor dem Lutherturm sollen Blumenbeete entstehen. Außerdem soll es einen Versammlungsraum für die Mieter im Haus geben.

Die schmalen Fenster und die grau-grünliche Farbe der Fassade lehnen sich an den Lutherturm an. Auf jeder Etage befinden sich Loggien mit gläserner Brüstung, die gegeneinander versetzt sind. Im Dachgeschoss gibt es zwei Wohnungen mit Terrassen, die mit Schiebefenstern verschlossen werden können. In der zugehörigen Tiefgarage sind Ladestationen für Elektroautos geplant.

Der Neubau wird durch ein gläsernes Treppenhaus mit dem Lutherturm verbunden. Dadurch wird der ehemalige Übergang vom Turm in die zerstörte Kirche nach außen hin als „Kriegsnarbe“ sichtbar bleiben. Im Turm selbst werden Ateliers und Büros untergebracht.

Das Investitionsvolumen für das Projekt beträgt rund 6,5 Millionen Euro. Für Pfarrer Johannes Vorländer ist das Bauvorhaben ein wichtiger Schritt in die Zukunft, den die Kirche mit dem notwendigen Gottvertrauen mache. Solche Projekte seien wichtig, um die Gemeindearbeit als Dienst an den Menschen langfristig fortführen zu können.

Text: Felix Eichert
Foto(s): Felix Eichert / Maier Architekten