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Evangelische Gemeinde Köln: Der neue Kindergarten an der Thomaskirche steht im Rohbau – eine Million Euro für Kinder

Kräftig investiert hat die Evangelische Gemeinde Köln – investiert in Kinder und damit in die Zukunft. Der neue Kindergarten an der Thomaskirche steht im Rohbau, Eltern, Kinder sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben jetzt das Richtfest und, in einem Zug gleich mit, die Grundsteinlegung gefeiert.

Doppel-Zeremonie an einem Tag
Etwas unkonventionell wurden Grundsteinlegung und Richtfest für den Neubau des evangelischen Kindergartens an der Thomaskirche am selben Tag veranstaltet. „Das Gebäude wurde halt sehr schnell hoch gezogen“, begründete Pfarrerin Eva Esche die Doppel-Zeremonie, die die meisten Bauherren mit zwei Terminen feiern. Sehr schnell ging es bei dem Neubau aber nur mit den Hochbauarbeiten voran. Nachdem im Mai die alte Kindertagesstätte abgerissen wurde, traten unvorhergesehene Probleme mit dem Boden auf. „Dort lag sehr viel Schotter, was wir vorher nicht gewusst haben. Der gesamte Untergrund musste komplett aufgerüttelt werden“, erzählte Wolfgang Stenzel, Geschäftsführer der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH, die die Projektsteuerung für den Neubau übernommen hat.

Neubau war günstiger als Sanierung
Nachdem diese „böse Überraschung“, so Esche, aber verkraftet war, ging der Bau planmäßig voran. „Am 15. November feiern wir die Einweihung“, kündigte die Pfarrerin an. Schon seit ein paar Jahren war klar, dass das vorherige Gebäude stark sanierungsbedürftig war. Der alte Bau aus dem Jahr 1953 hatte im Lauf der Zeit gelitten. „Außerdem war dort nur Platz für zwei Gruppen, und die Betreuung von Unter-Dreijährigen hätte nicht funktioniert“, erklärte Leiterin Claudia Krampe. Vor rund zwei Jahren wurde das Thema Kindergarten dann ganz oben auf die Tagesordnung der Gemeinde gesetzt. Bei einer genauen Untersuchung vor Ort kam heraus, dass ein Neubau günstiger als eine Sanierung des alten Hauses war. Rund eine Million Euro investiert die Evangelische Gemeinde Köln, zu der die Thomaskirche an der Lentstraße gehört, in den Neubau. Wenn der fertig ist, stehen Krampe und ihren neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern modern ausgestattete Räume mit einer Gesamtfläche von 550 Quadratmetern zur Verfügung. Neben den Gruppenräumen gibt es Schlafräume, Küchen sowie Material- und Mitarbeiterräume. Zwei Gruppen für jeweils 15 Kinder bis sechs Jahren und eine Gruppe für 20 Drei- bis Sechsjährige finden in dem Neubau Platz.

Kirche wird zum Gruppenraum
In der Übergangsphase werden diese 50 Kinder im Gemeindezentrum und sogar in der Kirche selbst betreut. „Von montags bis freitags ist der Kirchraum ein Gruppenraum“, schmunzelte Pfarrerin Esche. Der Altar wird dann abgedeckt, Spieltische, Kuschelecken und Kinderbücher füllen stattdessen die Thomaskirche. Freitags räumen Eltern alles wieder auf, so dass am Sonntag Gottesdienst gefeiert werden kann. „Das alles funktioniert natürlich nur, wenn Eltern und Förderverein mitmachen“, lobte Esche das große Engagement der Erwachsenen in der Übergangszeit.

Daumenabdrücke der „Pänz“ im Grundstein
Diese Übergangszeit ist aber absehbar. Und in dem metallenen Zylinder, der bei der Zeremonie in den Grundstein eingemauert wurde, haben sich die Kinder quasi verewigt: Neben der aktuellen Tageszeitung wurde auch eine Liste mit den Namen der Pänz und ihren Daumenabdrücken in dem Behälter verschlossen. „Gottes Liebe ist so wunderbar“, sangen sie bei der Grundsteinlegung. Anschließend tobten sie auf dem weitläufigen Außengelände mit Kletterturm, Sandkasten und Wasserpumpe und können nun weiterhin jeden Tag die Fortschritte an „ihrem“ neuen Haus verfolgen – bis zur Einweihung.

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Fleischer