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ev-angel-isch organisierte mit großem Erfolg ein Jugendcamp auf Sardinien mit 460 Teilnehmenden

Auf die Frage, was eigentlich das Erfolgsrezept des Sardinien-Jugendcamps ist, das die ev-angel-isch gGmbH in diesem Sommer zum fünften Mal organisierte, antwortet Geschäftsführerin Katrin Reher: „Ich glaube die teilnehmenden Gruppen spüren, dass Sardinien unser Herzensprojekt ist! Das schwappt auf alle über. Alle profitieren voneinander, man knüpft Kontakte zu Jugendlichen aus anderen Gemeinden, es gibt kollegialen Austausch unter den Haupt- und Ehrenamtlichen – wir ermöglichen den Blick über den eigenen Gemeindetellerrand, und das in einer tollen, jugendgerechten Atmosphäre“.

„Das große Zirkuszelt mitten im Camp, das alle nutzen können, abends romantisch durch eine bunte Lichterkette erleuchtet, ist schon bei der Ankunft im Camp ein Eyecatcher“, schwärmt Reher. Und auch sonst finden Jugendgruppen hier alles, was zu einer guten Freizeit gehört: komfortabel eingerichtete Küchen, Wasserautomaten mit frisch aufbereitetem Wasser, ein Pizzaofen, Beamer, Kajaks, ein Riesenschachspiel, eine Zuckerwattemaschine, Freizeitmaterialien von Sport- bis Kreativzubehör – und sogar 20 Fahrräder und zwei Kleinbusse stehen zum Ausleihen bereit. „Jedes Jahr können wir unser Angebot ein bisschen erweitern“, berichtet der zweite Geschäftsführer von ev-angel-isch und Hauptorganisator des Sardiniencamps Christopher Braun. Natürlich sei ein bewusster Umgang mit der Natur einer von vielen wichtigen Werten, die man auf dem Camp den Jugendlichen vermitteln wolle. In einem Solarprojekt lernten die Teilnehmer 2013 zum Beispiel erneuerbare Energien kennen und entwickeln ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit.
Alternative Energien kommen im Camp - hier in der Küche - zum Einsatz.
Erfolgreiche Umsetzung von Inklusion
Letztes Jahr wurde im Rahmen des Inklusionsprojektes „under construction“ mit den Jugendlichen getestet, was man auf einem Jugendcamp braucht, damit eine Teilnahme auch für Jugendliche mit Behinderung möglich ist. Das Ergebnis in diesem Sommer: ein behindertengerechtes Bad und Toiletten, ein barrierefreier Zugang zum Strand, Rollstuhlrampen und Verbindungswege, die mit Platten verlegt sind, so dass sie auch mit Rollstühlen genutzt werden können. 30 Jugendliche mit Behinderung nahmen im Sommer am Camp teil, darunter eine Gruppe von gehörlosen Menschen aus dem Kirchenkreis Köln-Mitte. „Jugendliche mit Behinderungen haben bei uns keinen Sonderstatus, sie sind einfach dabei“, beschreibt Braun das erfolgreiche Miteinander. „Eigentlich ist das für alle von Vorteil, denn wir lernen ja voneinander“, stellt er fest. „Bei uns stehen christliche Werte im Vordergrund und uns ist ein respektvoller Umgang miteinander absolut wichtig“, ergänzt Reher.
Barrierefreier Zugang zum Strand beim inklusiven Jugendcamp.
Ein eigener Bereich für jede Gruppe
Sechs Wochen dauert das Sardiniencamp jeden Sommer. In drei Perioden á 14 Tagen können sich Gruppen aus dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, egal mit welcher Teilnehmendenzahl, anmelden. Rund 460 Jugendliche und Betreuer waren es in diesem Jahr. Zum ersten Mal war sogar eine Familienfreizeit dabei. „Die wohnten aber nicht, wie die Jugendlichen in Zelten, sondern in Bungalows“, so Christopher Braun. Normalerweise hat jede Gruppe ihr eigenes kleines Zeltcamp – ein Bereich mit separatem Eingang, der von den anderen abgegrenzt ist. „Man kann sich mit anderen Gemeindegruppen treffen und etwas zusammen machen, man muss es aber nicht“, erklärt er.

Gemeinden finden eine günstige Freizeit mit hoher Qualität
„Unsere Idee war es, Kölner Gemeinden eine günstige Freizeit mit hoher Qualität anzubieten“, erinnert sich Reher an die Entstehung des Camps 2011. Das ist gelungen: Der Preis werde auch in den nächsten Jahren je nach Gruppengröße konstant unter 400 Euro pro Teilnehmer bleiben. Auch kleineren Gemeindegruppen sei es so möglich, eine Freizeit durchzuführen. Dass das Sardiniencamp für viele Jugendliche schon so etwas wie eine „zweite Heimat“ geworden ist, merken die Organisatoren auch daran, dass bis jetzt jede Gemeinde wiedergekommen ist. „Die Jugendlichen freuen sich bei der Abreise schon wieder auf das nächste Jahr – vor allem auf die anderen Gruppen, die sie dann wieder treffen können“, weiß Braun.
Gute Laune herrscht bei den Camp-Teilnehmenden.
In fünf Jahren hat ev-angel-isch viel erreicht
2016 feiert ev-angel-isch fünfjähriges Bestehen. Die beiden Geschäftsführer sind stolz auf das, was sie bisher erreicht haben. Neben dem Sardiniencamp gibt es seit letztem Jahr in den Sommerferien in Köln das Projekt „MiniNippes“, organisiert von Katrin Reher zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde Nippes. Dazu kommt noch das Hauptgeschäft, die Betreuung von inzwischen sechs Offenen Ganztagsschulen mit Übermittagsbetreuung und zwei Schulen, an denen Hausaufgabenbetreuung angeboten wird.
Fast 30 Mitarbeitende sind an den Schulen im Einsatz. Hinzu kommt ein großer Referentenpool, etwa mit Theater- und Tanzpädagogen, Kreativlehrern und -lehrerinnen und Referenten für politische Bildung, die an Schulen und Kirchengemeinden vermittelt werden. „Uns ist es immer wichtig, zu betonen, dass die Gemeinden selbst Träger ihrer Gemeindeprojekte sind. ev-angel-isch stattet sie lediglich mit Referenten aus. Wir führen auch keine Freizeiten durch, wir sind Reiseveranstalter. Das wird manchmal verwechselt“, meint Katrin Reher. „Am Anfang mussten wir uns die Schulen wie zum Beispiel das Montessori- Gymnasium oder das Hansa-Gymnasum regelrecht ‚erarbeiten’“, erinnert sich Christopher Braun. „Heute kommen Schulen, etwa Dormagen, auf uns zu und wollen eine Zusammenarbeit. Inzwischen erzielen wir mit unserer Arbeit sogar Gewinne, die wir aber gleich in neue Projekte stecken. Ideen gibt es genug.“

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ev-angel-isch
ev-angel-isch ist eine gemeinnützige GmbH der Kirchenkreise Köln-Nord und Köln-Mitte und anerkannter freier Träger der Jugendhilfe des Landes Nordrhein-Westfalen. Über die Schulbetreuung hinaus bietet ev-angel-isch Ferienprogramme vor Ort, das Ferienfreizeitcamp auf Sardinien, Schulungen für Schüler im Rahmen des Unterrichts und der Betreuungszeiten, präventive Angebote, zum Beispiel zum Thema Cybermobbing und Schulsozialarbeit.

Kontakt: ev-angel-isch gGmbh, Grüner Brunnenweg 69, 50827 Köln, Telefon 0221-1695959-0, E-Mail: kontakt@ev-angel-isch.de, www.ev-angel-isch.de.

Text: Susanne Hermanns/knap
Foto(s): ev-angel-isch