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Ethische Kriterien bei der Anlage kirchlicher Gelder – EKiR-Finanzdezernent Georg Immel zur Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen

Den verantwortungsbewussten Umgang mit den der Kirche anvertrauten Geldern hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland auf ihrer Landessynode im Januar 2009 nachdrücklich angemahnt. Die Kirchenkreise und großen Einrichtungen sollten auf das „Nachhaltigkeitsinvestment“ hingewiesen und bei der Umsetzung unterstützt werden. „Wir können hier nachahmenswerte Beispiele benennen“, so Oberkirchenrat Georg Immel, Finanzdezernent der rheinischen Kirche. Er unterstrich, dass die Landeskirche für ihr in Wertpapieren angelegtes Kapital schon seit einigen Jahren Nachhaltigkeitsfilter einsetzt. Zusätzlich sollen zukünftig auch die in den Versorgungskassen verwalteten Gelder unter entsprechenden Gesichtspunkten angelegt werden. Auf Initiative der Kreissynode Jülich, die die Landessynode übernommen hat, hat das Landeskirchenamt Düsseldorf inzwischen auch vorgeschlagen, die Verpflichtung zur Berücksichtigung nachhaltiger Interessen in den Satzungen der beiden Versorgungskassen aufzunehmen.

Immel empfahl, zur Frage der Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen nähere Informationen und Beratung bei der KD-Bank in Anspruch zu nehmen, einer Selbsthilfeeinrichtung für Kirche und Diakonie mit Sitz in Dortmund. Die KD-Bank setzt seit Januar 2008 für ihre eigenen Wertpapieranlagen einen Nachhaltigkeitsfilter ein. „Sie ist die erste evangelische Kirchenbank mit Nachhaltigkeitsfilter bei der Geldanlage und berücksichtigt bei ihren Empfehlungen den Aspekt der Nachhaltigkeit gleichberechtigt zu anderen Zielen wie Rendite, Liquidität und Sicherheit“, so Immel, und weiter: „Absolute Sicherheit und ethische Reinheit wird es im Geldanlagengeschäft nie geben. Aber wir können durch bewusste Entscheidungen für bzw. gegen bestimmte Formen des Wirtschaftens Signale setzen, die nicht zu unterschätzen sind. In Unternehmen, die zum Beispiel mit Pornografie oder Waffen ihr Geld verdienen oder deren Geschäftspraktiken mit Kinderarbeit korrespondieren, sind wir schon lange nicht investiert.“ Sein Resümee: „Es muss also kein Widerspruch sein, mit gutem Gewissen, aber nicht um jeden Preis eine angemessene Rendite zu erzielen.“

Text: EKiR
Foto(s): EKiR