Seit 460 Jahren ist das so, da wird in evangelischen – und übrigens auch den meisten freikirchlichen Gemeinden – der Eintritt junger Menschen in die Gemeinde gefeiert, traditionellerweise im Mai/Juni, in diesem Jahr ist der Termin für viele Konfirmationsgottesdienste der 11. Mai.

„Die Konfirmation (= Bekräftigung) ist die feierliche Einsegnung, mit der Jugendliche zu vollen Mitgliedern der evangelischen Kirche werden. Der Konfirmandenunterricht über gut eineinhalb Jahre bietet die Chance, in einer Gruppe von Gleichaltrigen über „Gott und die Welt“ nachzudenken, die eigene Gemeinde vor Ort kennen zu lernen und Gemeinschaft in der Gruppe zu erleben“, definiert die Kölner Clarenbach-Gemeinde in Braunsfeld, aus der auch unser Foto stammt.

Konfirmation ist aber für die meisten Jugendlichen weit mehr als der „rein kirchliche Akt“: Es sind die anderthalb Jahre vorher, mit allen Kontakten und die Freizeiten, den regelmäßigen Treffen und der Möglichkeit, Fragen zu stellen, für die sonst eher selten Raum ist, was einen Eindruck von „Gemeinschaft“ gibt – und vorbereitet auf die Aufnahme in das Gemeinde-Leben. Einen kleinen Eindruck davon, wie das aussehen kann, haben die „Konfis“ der Gemeinde Köln-Brück  mit einer Foto-Serie ins Internet gestellt oder die Bensberger Konfis von ihrem „Einsteiger-Wochenende“ zwischen „Abhängen“ und Unternehmungslust ist da vieles machbar. Und manche Kontakte halten sogar noch über den Zeitpunkt der Konfirmation hinaus: Etwa in der Lukaskirche Porz, wo es seit November 2002 für alle, die in den letzten beiden Jahren konfirmiert wurden- und natürlich auch für ihre Freundinnen und Freunde – einen Ex-Konfi-Club gibt.

Anderthalb Jahre Konfirmationsunterricht? Eine lange Zeit. Und die rheinische Landeskirche kennt da auch noch eine Besonderheit: Wissen Sie, was Katjes sind? Im Bezug auf die Konfirmation sind es nicht diese kleinen Gummitierchen, sondern eine Abkürzung für Jugendliche, die im ersten Jahr den Unterricht zur Vorbereitung auf die Konfirmation besuchen. Die Katechumänen, kurz auch Katjes genannt.
Doch noch in manch anderer Hinsicht ist eine Konfirmation nicht immer ganz einfach:
Was tun, wenn der oder die potentielle Konfirmand/in gar nicht getauft ist?
Was tun, wenn der zu konfirmierende Mensch schon weit über das normale Alter von 14, 15 Jahren hinaus ist?
Und: können auch hörgeschädigte Jugendliche konfirmiert werden?

Die letzte Frage zuerst beantwortet: Kein Problem, zumindest nicht in Köln: Hier bietet das Pfarrer Dieter Schwirschke von der Gehörlosenseelsorge kirchlichen Unterricht für hörgeschädigte Kinder an. Zur Selbstbeschreibung der gehörlosen Gemeinde: „In der Gruppe der Konfirmandinnen und Konfirmanden verständigen wir uns in Gebärdensprache, wobei wir darum bemüht sind, auf die jeweiligen Fähigkeiten der Kinder einzugehen. In aller Regel sind hörgeschädigte Kinder in unserer Gruppe besser aufgehoben als gemeinsam mit gut hörenden Kindern in den Kirchengemeinden vor Ort.“ Die Gehörlosenseelsorge im Internet hier. 

Und was tun Menschen, die nicht getauft sind und/oder nicht mehr in ganz so jugendlichem Alter? Ganz einfach: Sie fragen ihren Pfarrer, ihre Pfarrerin. (Wenn Sie nicht wissen, wer das ist, erfahren Sie es hier.) Denn: Grundsätzlich ist das kein Problem und heute auch immer häufiger der Fall. Konfirmationswillige werden dann in der Regel kurz vor der Konfirmation, in den meisten Gemeinden im Konfirmationsgottesdienst getauft. Denn die Konfirmation ist nichts anderes als die Taufbestätigung derer, die zum Zeitpunkt ihrer Taufe noch nicht wußten, was ihre Taufe bedeutet. Anmeldungen nehmen alle Pfarrerin und Pfarrer entgegen. Die Anmeldungen für den Beginn im Herbst eines Jahres sollten spätestens nach den Sommerferien desselben Jahres persönlich oder schriftlich bei der Gemeinde eingegangen sein.

Und noch ein Tipp: Wirklich alles rund um die Konfirmation, für und über Konfis und Katjes, Kirche und die Fragen junger Menschen findet sich auf der Internetseite „Konfiweb„.

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