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Erste Ökumenische Chorwoche wirft ihre Schatten voraus: Abendgottesdienst mit Vizepräses Petra Bosse-Huber im Dom und Chortag in Köln

Die Ökumenische Chorwoche wirft ihre Schatten voraus. Von Pfingstmontag bis Samstag, 1. bis 6. Juni, wartet sie in Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) und in Stadt- wie Kreisdekanaten des Erzbistums Köln mit diversen kirchenmusikalischen Angeboten auf. Darunter befinden sich Gottesdienste, geistliche Chor- und Orgelkonzerte, Orgelnächte und vieles mehr. Zum Abschluss gibt es einen Chortag in Köln, der in der Hohen Domkirche mit einem Abendgottesdienst endet. Veranstaltet wird die Chorwoche gemeinsam vom Erzbistum Köln und der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) in Kooperation mit dem Diözesan-Cäcilien-Verband in Köln und dem Chorverband in der EKiR. Das Besondere: Es ist auf dieser Ebene die erste Ökumenische Chorwoche überhaupt. Ihr Motto „Herr, gib uns den Geist der Einheit“ ist Programm. „Über das gemeinsame Gebet wollen wir einen Dienst an der Einheit leisten“, betont Richard Mailänder, Erzdiözesan-Kirchenmusikdirektor. Dabei greife man auf gemeinsame Traditionen und Formen zurück, „die wir ohne weiteres gemeinsam feiern können“, nennt er insbesondere Morgen- und Abendlob.

Evensong in Brühl
Bereits 2007, so Mailänder, sei eine Ökumenische Chorwoche in Rom geplant gewesen. Ihre Durchführung sei an den hohen Kosten für die Charterflüge gescheitert. Umso erwartungsvoller blicken die Veranstaltenden nun auf das bevorstehende Ereignis. Das umfangreiche Programm enthält unter anderem folgende Termine: Bereits am 1. Juni (Pfingstmontag) veranstaltet der Ökumenische Kantorenkonvent im Rheinisch-Bergischen Kreis im Altenberger Dom, 14 Uhr, ein(e) Ökumenisches Gebet/Vesper um die Einheit. Teilnehmende sind evangelische und katholische Chöre des Rheinisch-Bergischen Kreises. Ein ökumenischer Evensong unter Mitwirkung des Flötenkreises der evangelischen Markuskirche findet am 2. Juni, 20 Uhr, in der katholischen Kirche St. Fronleichnam in Köln-Porz statt. Ebenfalls zu einem Evensong lädt der Arbeitskreis Christlicher Kirchen Brühl am 3. Juni, 19 Uhr, in die Brühler Kirche St. Margareta. Unter den teilnehmenden Chören ist die Evangelische Kantorei Brühl. Am selben Tag, 3. Juni, 20.30 Uhr, laden die Evangelische Kirchengemeinde Frechen und die katholischen Kirchengemeinden in Frechen zu einem Taizégebet in St. Maria Königin.

Begegnung evangelischer, katholischer und orthodoxer Christen
Am Ende der Chorwoche, am 6. Juni, steht also der Ökumenische Chortag in Köln. Auch er gilt insbesondere der Begegnung evangelischer, katholischer und orthodoxer Christen, er gilt der Kreativität sowie Inspiration. Zunächst bietet er angemeldeten Chören und Singgruppen diverse Workshops. In diesen erarbeiten sie mit angesehenen DozentInnen geistliche Lieder, Choräle, Motetten, Psalmen, Spirituals. Das Angebot ist vielfältig: hier stehen Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dort von Josef Rheinberger oder John Rutter auf dem Programm, anderswo neue geistliche Stücke aus anderen Ländern, die Bachkantate „Wer da gläubet“, Psalmen, liturgischer Gesang der Griechisch-Orthodoxen Kirche oder Lieder und Gebete aus Taizé. Veranstaltungsorte sind verschiedene Kirchen in Köln, darunter die evangelische Lutherkirche, Martin-Luther-Platz, die Antoniterkirche auf der Schildergasse und die Trinitatiskirche am Filzengraben. Wichtig: Für nicht angemeldete Chöre oder Einzelpersonen ist eine Teilnahme nicht möglich. „Sämtliche Workshops sind bereits ausgebucht“, berichtet Ulrich Cyganek, Landesmusikdirekter der EKiR, von dem großen Interesse. Erwartet werden über 4.500 Sängerinnen und Sänger.

Jeder ist beim Abschlussgottesdienst willkommen
Diese beteiligen sich auch am musikalischen Abschlussgottesdienst (21 Uhr) im Kölner Dom. Gleichwohl sind die Werke der Workshops nicht Gegenstand des Gottesdienstes. Und: Im Gegensatz zu den geschlossenen Veranstaltungen der Workshops wird zum Abendgottesdienst öffentlich eingeladen. Jede(r) ist willkommen. Liturgisch wird der Gottesdienst geleitet von Pfarrerin Petra Bosse-Hube, Vizepräses der EKiR, von Monsignore Professor Dr. Wolfgang Bretschneider, Diözesanpräses für Kirchenmusik im Erzbistum Köln, und Erzpriester Constantin Miron, Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, der predigen wird.

Uraufführung im Abendlob
Im Mittelpunkt des großen Abendlobes im Dom steht die Musik. Gesungen werden etwa Hymnus, Psalm, Anthem und Motette. Mitwirkender ist unter anderem Domorganist Professor Dr. Winfried Bönig, der auch mit einem kurzen Vor-Konzert auf den Beginn hinleitet. Weitere Mitwirkende sind „Con Spirito“, das Junge Auswahlensemble im Posaunenwerk der EKiR, sowie die Ansingechöre Cantamus Odenthal, die Kantorei der Synode St. Wendel und der Ökumenische Chor Brühl. Extra für den Ökumenischen Chortag haben die Veranstaltenden bei dem englischen/anglikanischen Komponisten Alan Wilson ein Stück in Auftrag gegeben. Seine Anthem-Komposition „Unum corpus et unus spiritus“ (Ein Leib und ein Geist), zu der Wolfgang Bretschneider den Text beigesteuert hat, erfährt im Abendlob ihre Uraufführung.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich