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epd meldet: NRW-Schulministerin will Roma-Kindern helfen, nicht in die Kriminalität abzurutschen

NRW-Schulministerin Ute Schäfer (SPD) will in Köln straffällige Roma-Kinder einschulen und ihnen damit einen Weg aus der Kriminalität weisen, meldet der epd.

Schäfer will neue Lehrerstellen finanzieren
Für die als „Klau-Kids“ bekannt gewordenen Flüchtlingskinder bestehe zwar keine Schulpflicht, dennoch hätten sie ein Recht auf Schule, bekräftigte Schäfer am Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landtag. Sie sagte der Stadt Köln erneut zu, mit 500.000 Euro pro Jahr zehn neue Lehrerstellen zu finanzieren. Das Problem könne jedoch nur mit einem umfassenden Handlungskonzept gelöst werden. Alle Beteiligten, wie die Stadt Köln, die Polizei, Schulen sowie Roma- und Sinti-Familien müssten daran mitarbeiten. Schäfer wandte sich dagegen, die Kinder in geschlossenen Einrichtungen „einfach wegzusperren“. Nach Angaben der Ministerin handelt es sich um etwa 80 Jungen und Mädchen, die regelmäßig wegen Diebstahls mit der Polizei in Konflikt geraten.

Ursache: unzulängliches Ausländerrecht
„Köln ist in besonderer Weise belastet“, ergänzte Innenminister Fritz Behrens (SPD) während der Fragestunde im Landtag. Das Problem der Kriminalität der Roma-Kinder werde jedoch auch in andere Städte entlang der Rheinschiene exportiert. Behrens machte für die Situation das „unzulängliche Ausländerrecht“ verantwortlich. Rein ausländerrechtlich hätten die Asylbewerberkinder keine vernünftige Perspektive. Eine Lösung könne nur das neue Zuwanderungsgesetz bieten.


Roma-Kinder seien nicht schulpflichtig und könnten deshalb nur freiwillig in den Unterricht gehen, da sie nur befristet geduldet seien, erklärte Ministerin Schäfer. „Wir wollen das ändern und warten auf das Zuwanderungsgesetz“, betonte die SPD-Politikerin. Der „Kölner runde Tisch für Integration“ – bei dem auch der Evangelische Stadtkirchenverband Köln Mitglied ist –  hatte in der vergangenen Woche die Pläne der Ministerin begrüßt. Nötig seien nicht Verdrängung und Bestrafung der Mehrfachtäter, sondern eine bessere Integration.

Tipps:
Hintergrundinformationen zu den sogenannten „Klaukids“ gibt es auch auf den Seiten des Kölner Flüchtlingsrats, hier.
Der Kölner Rom e.V. setzt sich immer wieder entschieden für die Rechte vor allem in Köln lebender Roma und deren Kinder ein.

Text: epd
Foto(s): epd