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Energiefasten – ohne Energieverschwendung leben

„Fasten heißt verzichten, und verzichten heißt: über die Mechanismen meines Lebens nachdenken. Leider hapert es so oft am konsequenten Handeln, auch weil das Leben so vielfältig und kompliziert ist. Da kommt eine „Auszeit“ gerade recht. So ist das Fasten eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und so den Auftrag Gottes an den Menschen, die Schöpfung zu bewahren, zu hören und umzusetzen… in kleinen Schritten.“
Dies schrieb Cornelia Geißler, Lehrerin an einem Gymnasium bei Düsseldorf für die Fächer Deutsch und Evangelische Religionslehre.

Ihr Anlass: Die Aktion „Energie fasten„, eine „virtuelle Verzichtgemeinschaft“ des Arbeitskreises Energie und Ökologie im Evangelischen Stadtkirchenverbands Köln in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Landeskirche. Diese Aktion tritt für einen bewussten Umgang mit Energie und – vor allem in der Fastenzeit – für die Einsparung von Ressourcen ein.

Nur ein Beispiel: 20% der Weltbevölkerung in den Industriestaaten verbrauchen 80% des aus der Schöpfung geschenkten Wohlstands, wozu wesentlich der Komfort des Energiekonsums gehört. Wer in den Industrieländern weniger verbraucht, hilft gerechter zu teilen.
Dass dies nötig ist, „können auch Jugendliche schon verstehen. Es wird überlegt, welche Sachen man freiwillig machen oder lassen kann, sie schreiben es mit Namen auf (es ist dann eine ernst zu nehmende Sache!), Eltern werden von der Sache informiert; sie sollen unterstützen oder selbst mitmachen. Beim ersten Ansatz haben sich 50% bereit erklärt mitzumachen. In der Schule habe ich in allen Gruppen (Alter: 13 Jahre) das Angebot mit guter Rückmeldung gemacht. Erfahrungen, die die Schüler/innen sicher nicht vergessen werden.“ Das sind die ersten praktischen Eindrücke von Cornelia Geißler, notiert im Gästebuch.

Auf der Internet-Seite gibt es eine Ideenbörse und ein Gästebuch. Hier können Interessierte diskutieren oder öffentlich erklären, auf welche bequeme Gewohnheit sie für eine Weile verzichten möchten. Die Aktion dauert von Aschermittwoch bis Ostersonntag. Jede Wochen steht unter einem Motto, das sich mit der „Bewahrung der Schöpfung“ beschäftigt. Da werden Anregungen zum Energiesparen und Tipps gegeben, mit welcher Änderung des Verhaltens der persönliche Energieverbrauch gesenkt werden kann.

Auch positive Rückmeldungen gibt es schon: „Ich finde es toll, dass es Menschen gibt, die sich fürs „Energiefasten“ aussprechen. Noch schöner finde ich, wenn das auch konkret wird. Ich selbst treibe mein Energiefasten nicht nur 7 Wochen, sondern das ganze Jahr. Ich schalte zum Beispiel alle Lampen aus, die ich nicht brauche. Bei mir brennt nur dann und nur dort Licht, wo ich es brauche. Ausserdem habe ich an einer Aktion teilgenommen, die hieß „Stecker raus“: An meinem PC verbraucht nix mehr Strom, wenn ich ihn ausschalte, weil alle Stecker auf einer ausschaltbaren Steckleiste sind. Schalte ich den PC aus, schalte ich auch alle Trafos aus, die noch Bildschirm, Drucker und Scanner versorgen. Das ist gar nicht schwer organisierbar und macht 9 % im Energiehaushalt aus. Resultat: ich habe in der Schlußabrechnung 2001 290 Euro gespart.“ Dies schrieb Michael Meyer aus Wien, Pfarrer für Umweltfragen, in das Gästebuch.

Und er hatte gleich auch noch einen Linktipp: „auf http://www.ecodesign-beispiele.at gibts 122 Beispiele, zur Nachahmung empfohlen!“

Weitere Beispiele und Anregungen auf der Seite der Kölner Agenda 21, zum Beispiel zu den Themen Licht, Strom/teure „Elektroknechte“ oder dem „privaten Einsparkraftwerk„.

Text: Al-Mana
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