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„Endlich mal nicht so moralinsauer“ – Film für Jugendliche thematisiert Schuldenfalle Handy

Mit einem Augenzwinkern führt der Kurzfilm „Mobile Mania“ Jugendlichen die Gefahr der Schuldenfalle durch zu häufiges mobiles Telefonieren vor Augen: Studierende der internationalen Organisation „SIFE“ an der Universität zu Köln haben ihn gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Köln-Nippes und der Schuldenprävention des Köner Amtes für Diakonie gedreht. „Dieser Film lässt sich prima in Schulen und Jugendzentren zeigen, eben weil er nicht so moralinsauer ist“, sagt Monika Reisinger, Mitarbeiterin der Schuldenprävention.



„Ich ruf Dich an“
Die Geschichte des Films ist schnell erzählt: Die 16-jährige Marie kommuniziert grundsätzlich nur mit mobilem Telefon. Selbst wenn sie einen Bekannten auf der Straße trifft, heißt es nur: „Ich ruf Dich an.“ Als sie dann ihre Handy-Rechnung bekommt, trifft sie der Schlag. Per Handy sucht sie Rat bei Ulle. Der telefoniert noch mit einem grauen Telefon mit Kabel und Wählscheibe und redet nur über das Nötigste. Seiner Freundin Marie gibt er den Tipp, die herunter geladenen, aber noch nicht benutzten Klingeltöne an den Anbieter zurückzugeben und so die Rechnungssumme zu reduzieren. Marie versucht ihr Glück. Doch der Firmenchef – ein Mafioso-Typ mit dicker Zigarre – lacht sie aus und schickt sie im Kückenkostüm auf die Straße. Aber auch in dieser Situation telefoniert Marie mit ihrem Handy munter weiter.

Professionelle Arbeit und zugleich „gesellschaftlich sinnvoll“
Über Idee und Entstehung des Films sowie ihre Erfahrungen bei den Dreharbeiten berichtete Hauptdarstellerin Daniela Adscheid anlässlich der Filmpräsentation im Amt für Diakonie. „Es war die ganze Zeit wirklich amüsant, wir hatten viel Spaß“, sagt die Gymnasiastin stellvertretend für die zwölf Schülerinnen und Schüler, die mitgewirkt haben. Der Film war Ergebnis eines dreitägigen Workshops zum Thema „Handy-Schulden“, den Monika Reisinger von der Schuldenprävention des Amtes für Diakonie im Gymnasium Nippes angeboten hatte. Ein Hamburger Drehbuchautor half den Schülern, das Skript zu entwickeln. Michael Hagemann, BWL-Student und SIFE-Mitglied organisierte Sponsoren, die die Produktionskosten zahlten, und führte gleichzeitig Regie. Mit „Mobile Mania“ wollte er „etwas Betriebswirtschaftliches und zugleich gesellschaftlich Sinnvolles tun“, so wie es von den bei SIFE organisierten Studenten verlangt werde, erläutert Hagemann.

„Jungen Menschen Finanzkompetenz vermitteln“,
lautet das Ziel der Sozialpädagogin Monika Reisinger und ihrer Kollegin Julia Behrendt vom Amt für Diakonie. Mit diesem Auftrag besuchen sie Schulen, Jugendzentren und Gemeindegruppen. Das Angebot reicht dabei von der einzelnen Unterrichtsstunde bis zur Projektwoche. Die Themenpalette deckt alle möglichen Fragen rund ums Geld ab: von den Kosten für das Mofa bis hin zu Geschäftsfähigkeit, Kreditverträgen und eigenem Konto. Immer wenn es um die Tücken des mobilen Telefonierens geht, werden die Kolleginnen zukünftig auch den Kurzfilm „Mobile Mania“ einsetzen.

Kontakt
Schuldenprävention des Amtes für Diakonie, Monika Reisinger, Telefon 0221-160 38 141, monika.reisinger@diakonie-koeln.de, Julia Behrendt, Telefon 0221-160 38 137

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Mobile Mania