Noch sind wir mitten im Mörikejahr – es wurde in der Bergisch Gladbacher Gnadenkirche ausgiebig mit einem Mörike-Festival gefeiert. Daraus ist nun ein weiteres, interessantes Projekt entstanden: 11 Autoren des Vereins ‚Wort & Kunst‘ begegnen der Lyrik Mörikes, wieder in der Gnadenkirche.
Und das geht so
Fünf Themenkreise, die an den Jahreszeiten und an Mörikes „Nachtmotiv“ orientiert sind, werden jeweils eingeleitet von der Rezitation eines oder zweier Mörikegedichte, zum Beispiel das Bekannteste: „Frühling lässt sein blaues Band …“ Die Texte werden von Bernd Höver und Pfarrer Thomas Werner gelesen. Dazu spielt Anna Enderes Klaviermusik von Chopin und Mendelssohn-Bartholdy.
Und das geht so
Fünf Themenkreise, die an den Jahreszeiten und an Mörikes „Nachtmotiv“ orientiert sind, werden jeweils eingeleitet von der Rezitation eines oder zweier Mörikegedichte, zum Beispiel das Bekannteste: „Frühling lässt sein blaues Band …“ Die Texte werden von Bernd Höver und Pfarrer Thomas Werner gelesen. Dazu spielt Anna Enderes Klaviermusik von Chopin und Mendelssohn-Bartholdy.
Mörike und die anderen
Mörikes Frühlingslyrik unterscheidet sich enorm von der modernen Lyrik. Hier ein Beispiel von Karl Feldkamp:
Mörikes Frühlingslyrik unterscheidet sich enorm von der modernen Lyrik. Hier ein Beispiel von Karl Feldkamp:
ende märz
ohne schnörkel
freie sicht gerade aus
zur abbruchkante
erde unter den fingernägeln
und auf dem haar
schon frühjahrstau
freie sicht gerade aus
zur abbruchkante
erde unter den fingernägeln
und auf dem haar
schon frühjahrstau
ein neues altes lied
diesmal scharf gegen
den lauen
wind gepfiffen
hohl klingt
das domgeläut (…)
diesmal scharf gegen
den lauen
wind gepfiffen
hohl klingt
das domgeläut (…)
Auch die Lyrik Frank Mäulers hat einen deutlich anderen Ton als Mörike:
Herbst
Herbst
nebelfeuchte augen
kahlgewehte bäume
abendrotes laub
schlusslichter des sommers
im nebel
kahlgewehte bäume
abendrotes laub
schlusslichter des sommers
im nebel
trauerschleier
von spinnen gewebt
vor verlassenen
gartenstühlen
von spinnen gewebt
vor verlassenen
gartenstühlen
leerer flugzeughimmel
zurückgelassen
vom letzten vogelzug
zurückgelassen
vom letzten vogelzug
Der Reiz des Abends wird also – wie hier andeutuungsweise aufgezeigt – in dem Kontrast von alt und neu, traditioneller und moderner Lyrik bestehen. Es lohnt sich, zu kommen und anschließend im „Quirl’s“ mit den Autoren und Pfarrer Werner zu diskutieren.
Wann, wo, wieviel?
Lyrische Begegnung – Gedichte, Musik, Kommunikation … Gedichte Eduard Mörikes im Kontrast zur Lyrik Bergischer Autoren
Lyrische Begegnung – Gedichte, Musik, Kommunikation … Gedichte Eduard Mörikes im Kontrast zur Lyrik Bergischer Autoren
Am 7. November 2004, 17 Uhr in der Gnadenkirche, Bergisch Gladbach, Hauptstraße 256
Der Eintritt ist frei.
Kontakt
Günter Helmig, Wort & Kunst e.V.
Schwerfelstraße 26, 51427 Bergisch Gladbach
Tel./Fax.: 02204/66465 E-Mail: mailto:Guenter.Helmig@web.de
Thomas Werner, Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Quirlsberg 2, 51465 Bergisch Gladbach
Kontakt
Günter Helmig, Wort & Kunst e.V.
Schwerfelstraße 26, 51427 Bergisch Gladbach
Tel./Fax.: 02204/66465 E-Mail: mailto:Guenter.Helmig@web.de
Thomas Werner, Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Quirlsberg 2, 51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202/30871, Fax 02202/253246 pfarrer-werner@netcologne.de
Text: werner
Foto(s):
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