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EKD und die Kirche von England wollen Zusammenarbeit verstärken

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Kirche von England wollen ihre Zusammenarbeit verstärken. Er könne es sich gut vorstellen, gemeinsame politische Initiativen zu ergreifen, wenn beide Kirchen „in dieselbe Richtung“ sprächen, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber anlässlich eines viertägigen Treffens der Kirchen.  Er gehe davon aus, dass sich zwischen EKD und Kirche von England etwa in bioethischen Fragen ein hohes Maß an Übereinstimmung erreichen lasse, erläuterte Huber. Dies sei auch wichtig, weil viele dieser Fragen maßgeblich auf EU-Ebene behandelt würden. Huber betonte, dass sich insgesamt beide Kirchen auf dem Weg „zu einer volleren und sichtbaren Gemeinschaft“ befänden.

Die Kirchen könnten es nicht mehr als gegeben betrachten, dass sie Einfluss auf Politik und Gesellschaft hätten, sagte der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams. Deshalb müssten sie sehr glaubwürdig sein. Es gehe darum, wie die Kirchen auf wichtige gesellschaftliche Fragen antworten könnten. Bei der Konsultation, diskutierten die Kirchenvertreter über Bioethik, Umweltpolitik und den demographischen Wandel, berichtete Williams, der das Oberhaupt der Anglikanischen Kirche ist.  Weitere Themen der Beratungen werden die weitere Gestaltung der Beziehungen beider Kirchen sein, die seit der so genannten Meissner Erklärung von 1988 Abendmahlsgemeinschaft haben.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch der Lutherstadt Wittenberg
Wittenberg sei eine kleine Stadt mit großer Bedeutung – so begrüßte der Wittenberger Propst Siegfried Kasparick die Delegationen der Church of England und der EKD, die am 2. Februar zu Besuch in der Lutherstadt waren. Ein kurzer Besuch mit großer Bedeutung, könnte man ergänzen, war doch mit dem Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, das erste Mal das Oberhaupt der anglikanischen Gemeinschaft nach Wittenberg gekommen. Das Besuchsprogramm führte ihn, den EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, den Bischof der Kirchenprovinz Sachsen Axel Noack und die anderen Teilnehmenden zu den Ursprungsstätten der Reformation.


Die erste Station bildete die Schlosskirche, wo Martin Luther ebenso wie sein Freund Philip Melanchthon und sein Förderer Friedrich der Weise begraben liegt. Aufmerksam betrachteten die Besucher vor allem die legendäre Kirchentür, an der Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen zur Erneuerung der Kirche angeschlagen haben soll. Nach einem kurzen Besuch des Cranach-Hauses ging es zum Rathaus der Stadt Wittenberg.

Text: EKD/AL
Foto(s): EKD