Pestizide in Obst und Gemüse, Gammelfleisch im Kühlregal, Chemikalien in Kunststoffen, Teppichen oder Möbeln: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher fühlen sich durch Medienberichte zunehmend verunsichert. Was kann man noch ohne Bedenken kaufen? Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Aufklärung über unerwünschte Stoffe und Chemikalien in Produkten. Nur knapp jeder fünfte Deutsche fühlt sich sehr gut oder gut über die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit von Produkten informiert. Daher möchten breite Bevölkerungsschichten umfassender als bisher informiert werden. So entstand der „Blaue Engel„, als Siegel eines breiten Bündnisses, zu dem auch die christlichen Kirchen gehören: Das Jury-Umweltzeichen ist ein unabhängiges Beschlussgremium mit Vertretern aus Umwelt- und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, Industrie, Handel, Handwerk, Kommunen, Wissenschaft, Medien, Kirchen und Bundesländern, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist Zeicheninhaber und informiert regelmäßig über die Entscheidungen der Jury Umweltzeichen, das Umweltbundesamt schließlich fungiert mit dem Fachgebiet „Umweltkennzeichnung, Umweltdeklaration, Umweltfreundliche Beschaffung“ als Geschäftsstelle der Jury Umweltzeichen und entwickelt die fachlichen Kriterien der Vergabegrundlagen des Blauen Engel.

Verwaltung kirchlicher Einrichtungen nachhaltiger gestalten
Der Auftrag, der mit dem Umweltzeichen verbunden ist, ist klar definiert: Der Blaue Engel fördert sowohl die Anliegen des Umweltschutzes als auch des Verbraucherschutzes. Darum werden Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die in ihrer ganzheitlichen Betrachtung besonders umweltfreundlich sind. Sie erfüllen die hohen Ansprüche des Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie der Gebrauchstauglichkeit. Aspekte, wie der sparsame Einsatz von Rohstoffen bei der Herstellung und beim Gebrauch, eine lange Lebensdauer und nachhaltige Entsorgung, haben eine hohe Bedeutung. Als Verbraucher finden Sie den Blauen Engel direkt auf dem Produkt – ausgezeichnete Dienstleistungen nutzen es auf ihrem Dienstleistungsangebot. Der Blaue Engel mit 11.500 umweltfreundlichen Produkten von schadstoffarmen Tapeten oder Möbeln bis hin zu Büromaterialien aus Recyclingpapieren könne, so Dr. Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen und FEST-Forschungsleiter, die Verwaltung kirchlicher Einrichtungen nachhaltig gestalten. So trage der Blaue Engel zum Beispiel dazu bei, Anschaffungsprozesse zu vereinfachen und den Arbeitsaufwand der Einkäufer zu verringern.

Anreiz: Starterpaket mit PC, Monitor und Drucker
Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Dr. Volker Teichert, Vorsitzender der Jury Umweltzeichen, haben mit der Aktion Starterpaket Blauer Engel jetzt die Bedeutung der Kirche als Einkaufsmacht noch einmal deutlich herausgestellt: Mehr als 24 Millionen Protestantinnen und Protestanten in Deutschland und über 15.000 evangelische Kirchengemeinden fällen täglich unzählige Kaufentscheidungen, bei denen statt Klimaschutz und Energieverbrauch häufig der Preis den Ausschlag gibt. Mit der Aktion werden die Kirchengemeinden zum Umdenken eingeladen: Das Starterpaket Blauer Engel – bestehend aus einem PC, Monitor und Drucker – soll verdeutlichen, dass allein durch den überlegten Kauf einer Computer-Standardausrüstung der Energieverbrauch um 40 Prozent gesenkt werden kann. Dies sollte im Rahmen kirchlicher Beschaffung künftig eine größere Rolle spielen. Die Pressemeldung inklusive Kontaktdaten dazu hier.

Den Anstoss gab die Evangelische Studiengemeinschaft
Die Aktion greift auf Ergebnisse einer 2010 durchgeführten Studie der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) zurück: Sie belegen, dass Einkäufer in kirchlichen Verwaltungen, Gemeinden, Schulen und Krankenhäusern nur selten ökologische Kriterien wie etwa den Energieverbrauch beim Einkauf berücksichtigen. Die vom Evangelischen Entwicklungsdienst in Auftrag gegebene Studie hat den Titel „Beschaffungswesen in den Landeskirchen und den Diakonischen Werken“.

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