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Einweihung Epiphaniaskirche: „Dieser Festgottesdienst ist ein wunderschöner Schlussakkord“

„Dieses Haus ist ein offenes und einladendes Haus“, lobte Superintendent Markus Zimmermann in seiner Predigt zu Psalm 127, 1 anlässlich der feierlichen Einweihung der Bickendorfer Epiphaniaskirche. „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“ Die lebendige Gemeinde gab Zimmermann reichlich Anlass, zuversichtlich zu sein.

Zimmermann freute sich, dass das Haus „bevölkert und gestaltet wird durch eine Gemeinde, die in der Nachfolge Christi leben will“. Dass sie aktiv sei und Menschen zusammenführe – auch ökumenisch – strahle hinaus in den Stadtteil. „Wir haben allen Grund darauf zu vertrauen, dass die Arbeit der Pfarrerin, des Presbyteriums und aller Haupt- und Ehrenamtlichen Frucht bringen wird für die Menschen hier in Bickendorf“, so der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord. Aus der eigenen Gemeinde hatte er eine Glocke der Philipp-Nicolai-Kirche als Geschenk mitgebracht, die ab sofort im neuen, frisch fertiggestellten Kirchturm erklingen wird. Ein Teil der Kollekte des Festgottesdienstes, mit dem die Gemeinde den fertigen Umbau feierte, soll die Anschaffung weiterer Glocken unterstützen.

Glasfront an der Straßenseite
Pfarrerin Uta Walger, deren Wirkungskreis sich ab sofort wieder an die Epiphaniaskirche verlagert, erinnerte an die anstrengende Bauzeit und die gute Zusammenarbeit von Architekt und Gemeinde, nutzte aber auch die Gelegenheit, Oliver Conzelmann vom Landeskirchenamt zu danken. Dieser hatte die Gemeinde, die eigentlich nur den Eingangsbereich ein wenig offener gestalten wollte, ermuntert, nicht zu kleckern, sondern zu klotzen: „Schaut, was ihr braucht“, hatte er Walger und Gemeinde ermuntert, das Ergebnis ist jetzt für alle sichtbar: Die Kirche zur Straßenseite hin wurde mit einer Glasfront versehen, das Foyer heller und geräumiger gestaltet. Altar und Ambo wurden um 90 Grad gedreht und stehen jetzt vor dem Glasbild, das ursprünglich eine Seitenwand schloss. Hinter dem Bau ließ die Gemeinde in Eigenregie das alte Pfarr- und Küsterhaus abreißen, an dieser Stelle entstehen 24 Wohnungen, die ab dem 1. August vermietet werden sollen. Die Betreuung übernimmt die Antoniter-Siedlungsgesellschaft mbH (ASG). Die Gemeinderäume im Souterrain wurden ebenfalls neu gestaltet. Souterrain, Altarraum und Galerie sind jetzt durch den selben Eingang erreichbar.

Festgottesdienst und anschließender Empfang waren sehr gut besucht - das gute Wetter lockte viele nach draußen

Schlussakkord nach harmonischer Zusammenarbeit
Klaus Kugler, Pfarrer der benachbarten katholischen Pfarrgemeinde, ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls ein Grußwort zu sprechen. Mit Bezug auf den Hebräerbrief, Kapitel 13, „Vergesst die Gastfreundschaft nicht“, dankte er der Gemeinde für die gute ökumenische Zusammenarbeit. Auch in Kuglers Gemeinde fänden zurzeit Bauarbeiten statt. Die Dankbarkeit über den erfolgreichen Abschluss der eigenen Bauarbeiten sah man Reinhard Lepel vom Architektenbüro Lepel & Lepel an: „Wir sind im Zeit- und Kostenbudget geblieben. Ich bin überzeugt, dass die Räume ein Gewinn für die Gemeindearbeit sind“, war sich Lepel sicher. „Dieser Festgottesdienst ist ein wunderschöner Schlussakkord.“

Charakter eines Schreins oder Tresors
Bei der Neugestaltung durften neue Prinzipalstücke nicht fehlen. Die beauftragte Künstlerin Madeleine Dietz ließ es sich nicht nehmen, ihr Konzept noch einmal zu erläutern: Platten getrockneter Erde sind durch Öffnungen in Form eines Kreuzes in einer Stahlummantelung zu sehen. „Ich habe mir schon vor 25 Jahren Gedanken über das richtige Material gemacht, um eine Dürre im Leben, eine Krise darzustellen und anzudeuten, dass es trotzdem weitergeht“, erläuterte Dietz. Ihre Inspiration fand sie schließlich in der trockenen Erde Afrikas: „Vier Wochen später kann da alles rausblühen“, begründete sie ihre Materialwahl. Der umgebende Stahl soll Altar und Ambo den Charakter eines Schreins oder Tresors geben, der etwas Wertvolles enthält.

Viele Veränderungen erlebt
Erhardt Rohde, altgedienter Presbyter, ist eines der Gemeindeglieder, die viele Wechsel miterlebten. Der 76-jährige hat 45 Jahre als Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäringenieur gearbeitet und gehört der Bickendorfer Gemeinde seit 1950 an. Beim Kirchenumbau setzte er sich als Baukirchmeister ein und stellte sein berufliches Know How zur Verfügung. Der geistige und körperliche Einsatz hat sich gelohnt: „Wir haben jetzt eine offene Kirche, vorher gab es nur einen kleinen Eingang.“ Natürlich hofft Rohde, dass die neue Fassade und das Kirchencafé, das im Sommer auf dem Vorplatz stattfinden soll, auch mehr Menschen motiviert, sich in der Gemeinde zu engagieren. Geplant ist zum Beispiel, dass die Jugendgruppen der Gemeinde im vierwöchigen Turnus im Sommer dort Veranstaltungen anbieten.

Informationen zur Kirche:
Die Epiphaniaskirche wurde 1963 erbaut, der Turm war damals bereits geplant, aber nicht mehr finanzierbar. Die umgebaute Kirche wirkt durch eine Glasfassade und ein neues Foyer offener. Das Souterrain mit Küche und Gemeinderäumen, Galerie und Kirchenraum sind jetzt durch einen Eingang zugänglich. Investiert wurden insgesamt 6,7 Millionen, auch für den Wohnungsbau. Die Abzahlung des Kredites sollen die Mieteinnahmen finanzieren.

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Hier geht es zur Foto-Dokumentation der Bauarbeiten.

Text: Annette von Czarnowski
Foto(s): Annette von Czarnowski