You are currently viewing Eintrittsstelle: Der Stadtsuperintendent als Berater für Eintrittswillige

Eintrittsstelle: Der Stadtsuperintendent als Berater für Eintrittswillige

Die Bilanz nach 100 Tagen übertrifft die Erwartungen deutlich. 140 Kircheneintritte wurden seit Ende November in der Kircheneintrittstelle im City-Pavillon der Evangelischen Gemeinde Köln verzeichnet. Allein am 100. Tag traten neun Männer und Frauen in die evangelische Kirche ein.

„Wir sind sehr zufrieden. Die Menschen nehmen dieses niederschwellige und unbürokratische Angebot an, in unsere Kirche zurückzukehren“, erklärt Stadtsuperintendent Ernst Fey, der am hundersten Tag selbt Eintrittswillige in der Antoniterkirche beriet.

Niederschwellig bedeute, dass niemand die Gründe für seinen Eintritt erläutern müsse. „Ein Seelenstriptease findet nicht statt“, so Fey. Alle Altersgruppen seien vertreten. Junge Erwachsene fragten nach den kirchlichen Amtshandlungen wie Trauungen oder Taufen ihrer Kinder. Viele ältere Rückkehrer hätten schwere persönliche Schicksalsschläge wie den Tod des Partners erlebt und suchten die Kirche als Ort, wo Antworten auf die Sinnfrage des Lebens gegeben würden.

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Evangelische Stadtkirchenverband Köln 261 Eintritte und Übertritte. Denen standen 2650 Austritte gegenüber. Diese Zahl ist seit zwei Jahren rückläufig. In den drei Monaten seit Bestehen der Kircheneintrittsstelle sind also mehr als die Hälfte aller Ein- und Übertritte des gesamten vergangenen Jahres dort abgewickelt worden. „Alle Gemeinden sind natürlich auch Kircheneintrittsstellen“, hält Fey fest. Er hofft, dass in diesem Jahr allein im City-Pavillon 500 bis 600 RückkehrerInnen aufgenommen werden: „Das wäre doch ein toller Erfolg.“

Übrigens: Wer (wieder) in die evangelische Kirche eintritt, bekommt einen Engel mit auf den Weg – siehe unser Foto.

Text: Rahmann
Foto(s): ran