In einem musikalischen Festgottesdienst wurde Oliver Klempel in der evangelischen Kirche Zum Heilsbrunnen in Bergisch Gladbach als Prädikant durch Superintendentin Kerstin Herrenbrück in sein Amt eingeführt. Pfarrer Christoph Breer ist die Freude anzumerken. In der Begrüßung zu Beginn des Gottesdienstes in der evangelischen Kirche zum Heilsbrunnen betonte er: „Es ist ein Schatz, wenn Prädikanten ihre Begabungen in den Dienst der Gemeinde stellen. Oliver Klempel ist seit vielen Jahren Teil der Gemeinde, seine Ordination ist ein Festtag für uns.“
Seit rund 15 Jahren Teil der Kirchengemeinde
Oliver Klempel selbst berichtet, dass er seit rund 15 Jahren Teil der Kirchengemeinde ist und zum Organisationsteam der Willkommensgottesdienste gehört. „Diese Gottesdienste bieten wir speziell für Menschen auf der Suche an. Sie sind interaktiv, so dass unsere Gäste Fragen stellen und in einen Dialog kommen können. Beim anschließenden Mittagessen lassen sich solche Gespräche weiter vertiefen“, berichtet er und sagt: „Ich bin ja selbst ein Suchender, stelle mir viele Fragen, deren Antworten ich oft im Glauben finde.“
Schwerpunkt auf das Sakrament der Taufe
Als Prädikant möchte er zukünftig einen Schwerpunkt auf das Sakrament der Taufe legen. Er lächelt, als der Vater einer Tochter und eines Sohnes davon erzählt, dass er sich auf die oft sehr persönlichen Gespräche mit den jungen Eltern freut. In den Gottesdiensten, die er gestaltet hat und weiterhin gestalten wird, möchte der Bergisch Gladbacher sein eigenes Erleben mit Gott weitergeben, in „einer Tonalität, abseits der allzu sakralen Sprache“ weitergeben. „Gott ist für mich ein Gegenüber, das mich trägt und begleitet. Scheitern im Glauben gehört auch dazu, selbst meine Frage bleiben teilweise offen.“
Für Oliver Klempel, der als Geschäftsführer einer Kölner Werbeagentur im Beruf oft sehr gefordert ist, ist sein Engagement in der Kirchengemeinde ein sehr sinnstiftender Ausgleich. Als er gefragt wurde, ob er die Ausbildung zum Prädikanten in Wuppertal angehen wolle, fiel die Entscheidung daher wenig schwer. Ehefrau Elke Klempel-Fritzen unterstützte ihn. „Sie hält viel von lebenslangem Lernen und ist selbst Christin. Sie wusste, was mir diese Aufgabe bedeuten würde“, schildert Oliver Klempel.
„Christus spricht: Meine Gnade ist alles, was du brauchst!“
Im Festgottesdienst wurde er durch Superintendentin, Pfarrerin Kerstin Herrenbrück in sein Amt eingeführt und gesegnet. Sie nahm Bezug auf den Leitspruch der Ordination aus dem zweiten Buch der Korinther 12,9: „Christus spricht: Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn meine Kraft zeigt sich gerade in deiner Schwäche.“ Es sei ein Vers, der daran erinnere, sich auf Gott als Segen zu besinnen: „Die Gnade Gottes ist ein großartiges Liebesgeschenk ohne Wenn und Aber. Sie ist dann besonders kraftvoll, wenn ich schwach bin.“ Mit dem Segen der Superintendentin verbanden sich viele liebevolle Segenswünsche von Familie und Gemeindemitgliedern. In Gedanken daran, sagt Oliver Klempel: „Ich war regelrecht überwältigt.“
„Der Glaube kann unser Leben verändern und uns Sicherheit geben“
In seiner auf die Ordination folgenden Predigt ging es um die Begegnung der Jünger mit Jesus, nachdem dieser qualvoll den Tod am Kreuz gestorben war. Allgemein ist die Geschichte aus dem Johannesevangelium als „Der ungläubige Thomas“ bekannt. Doch Oliver Klempel sieht das anders. Für ihn hat Thomas berechtigte Zweifel, die er äußert. „Die Auferstehung ist eine Herausforderung für unser Denken. Ich verstehe Thomas, der sich weigert, so etwas ohne echten Beweis zu glauben.“ Als Thomas schließlich Christus gegenübersteht, verliert er den Zweifel und entdeckt dafür das pure Leben. „Das macht ihn unglaublich sympathisch“, findet Oliver Klempel und erklärt: „Schließlich zweifeln wir doch alle mal. Aber der Glaube kann unser Leben verändern und uns Sicherheit geben. Davon bin ich überzeugt.“
Foto(s): Matthias Pohl
