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Konstantin Paganetti und Wolf-Rüdiger Spieler (r.).

Eine geistliche Hausmusik bei Bach: Bariton trifft Orgel in der Trinitatiskirche

Die Reihe der Orgelabende in der Kölner Trinitatiskirche wird am Donnerstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr, mit einem außergewöhnlichen Programm fortgesetzt. Zu Gast ist der Bariton Konstantin Paganetti, der von Wolf-Rüdiger Spieler an der Orgel begleitet wird. Beide Musiker führen Lieder aus Schemellis Gesangbuch von Johann Sebastian Bach auf, dazu erklingen einige Orgelwerke. Die berühmten „Gesänge zu Schemellis Musicalischem Gesang-Buch“ gehören zum zentralen Schatz der geistlichen Barockliteratur für Solo-Gesang und Tasteninstrument und so haben die beiden Musiker den Konzertabend unter der Überschrift „Eine geistliche Hausmusik bei Bach“ gestellt.

Konstantin Paganetti gehörte vor einigen Jahren noch zu den „rising stars“ – mittlerweile ist er längst als Konzertsänger und Gesangspädagoge etabliert und geht einer umfangreichen Konzerttätigkeit nach. Über das Programm des Abends sagt er: „Die Schemelli-Lieder gehören zu den schönsten und persönlichsten Werken, die Johann Sebastian Bach hinterlassen hat und es ist für mich eine wirklich große Freude, diese viel zu selten zu hörende Musik, zusammen mit Wolf-Rüdiger Spieler in einer der schönsten Kirchen Kölns musizieren zu dürfen!“

In welchem Alter bist du zum Singen gekommen?

Konstantin Paganetti: Gesungen habe ich eigentlich schon mein ganzes Leben. Angefangen habe ich im Kinderchor meiner Mutter, später als Jugendlicher, im Kammerchor meines Vaters, im Landesjugendchor Rheinland-Pfalz und im Kölner Kammerchor.

Wer waren deine Lehrer und wo hast du studiert?

Konstantin Paganetti: Vor meinem Studium habe ich Gesangsunterricht bei meinen Eltern und bei Klaus Mertens genommen. Meinen Bachelor habe ich in Köln bei Prof. Christoph Prégardien studiert. Danach habe ich im Masterstudium nach Frankfurt zu Prof. Thilo Dahlmann gewechselt und studierte dort momentan postgradual im Konzertexamen.

Wann hast du das erste Mal in der Trinitatiskirche gesungen?

Konstantin Paganetti: Mein erstes Konzert in der Trinitatiskirche war gleichzeitig mein erstes solistisches Brahms-Requiem mit der Kölner Kurrende und Michael Reif im November 2018. Seit dem durfte ich immer wieder mit ganz wunderbaren Kolleg:innen in diesem außergewöhnlich schönen Raum musizieren.

Gibt es etwas Besonderes, was du mit diesem Raum verbindest?

Konstantin Paganetti: Mit diesem Raum verbinde ich sehr schöne und erfüllende Konzertabende mit ganz unterschiedlichem Repertoire: von kleinen geistlichen Konzerten, Barocken Solokantaten und klassischen Liederabenden, über die Johannespassion von Bach, das Alexanderfest von Händel bis hin zu romantischem Repertoire mit großem Orchester wie der Messe in D-Dur von Dvorák.

Hast du einen oder mehrere Lieblingskomponisten, die du besonders gerne aufführst?

Konstantin Paganetti: Wenn ich mich wirklich für einen (oder zwei) Komponisten entscheiden müsste, wären es wahrscheinlich Johann Sebastian Bach und Franz Schubert. Trotzdem empfinde ich es als solch großes Privileg, so unterschiedliche Musik zum Klingen bringen zu können, dass mir eine Auswahl sehr schwerfallen würde.

Welches waren deine letzten großen Projekte und Konzerte?

Konstantin Paganetti: Eines der größeren Projekte, mit dem ich mich in der letzten Spielzeit als Stipendiat der deutschen Orchesterstiftung beschäftigen durfte, war ein transdisziplinäres Konzert- und Educationformat, in dem ich die Winterreise von Franz Schubert am Hammerflügel mit Illustrationen des Comiczeichners Jurek Malottke verbunden habe.

Was ist als nächstes geplant?

Konstantin Paganetti: In den nächsten Wochen stehen wunderbare Konzertprogramme an. Unter anderem darf ich zwei Mal die Schöpfung von Joseph Haydn singen, das Deutsche Requiem von Johannes Brahms steht wieder auf der Agenda und ich darf mit einem spannenden Projekt, der „Deutschen Winterreise“ mit der Mezzosopranistin Ulrike Malotta, dem Pianisten Hedayet Djeddikar und der Schauspielerin Eva Mattes beim Festival Alte Musik Knechtsteden zu Gast sein.

Der Eintritt in die Trinitatiskirche ist bei den Orgelkonzerten wie immer frei – am Ausgang kann eine freiwillige Spende gegeben werden.

Text: APK/WRS
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler