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„Eine außergewöhnliche Einrichtung“ – Norbert Lammert besucht GULLIVER

Im Rahmen eines Stadtrundganges besuchten Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und der CDU-Bundestagskandidat im Wahlkreis 93 I, Karsten Möring, begleitet von rund 80 interessierten Kölner Bürgern und Bürgerinnen, die Überlebensstation für Obdachlose GULLIVER. Die Gäste wurden von dem evangelischen Obdachlosenseelsorger und Vorsitzenden des Kölner Arbeitslosenzentrums (KALZ) e.V., Pfarrer Karl-Heinz Iffland, sowie der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Frau Maja-A. Demmler, herzlich begrüßt.

PORT GULLIVER – Studie zur Elendsmigration
Pfarrer Karl-Heinz Iffland erläuterte den Besuchern und Besucherinnen die Entstehung und die Angebote der Überlebensstation GULLIVER sowie deren zentrale Bedeutung für das Überleben der Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist. Lammert und Möring beab­sichtigten, sich bei dieser Gelegenheit vor allem auch über die Situation der Armutszuwanderer aus Rumänien und Bulgarien zu informieren. Hintergrund war die kürzlich veröffentliche Studie PORT GULLIVER – „Südost­europäische Elendsmigration in Köln“, ein Kooperationsprojekt des KALZ e.V. und dem Forschungsschwerpunkt Wohlfahrtsverbände der Fach­hochschule Düsseldorf. Sie wurde gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW. Sie gilt als die bundesweit erste wissenschaftliche Studie zu diesem Thema in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Lammert und seine Delegation ließen sich von dem Projektleiter der Studie, Bernd Mombauer, und dem wissenschaft­lichen Projektleiter, Prof. Dr. Thomas Münch, die wesentlichen Ergebnisse erklären.

„Ohne Zuwanderer gäbe es das Ruhrgebiet gar nicht“
„Viele der jungen Männer vom Balkan sind handwerklich gut qualifiziert und sind hoch motiviert in Deutschland eine Arbeit aufzunehmen“, betonte Münch. „GULLIVER ist bei vielen der sogenannten Zuwanderer, die keinerlei Anspruch auf staatliche Sozialleistungen und ärztliche Versorgung haben, seit 2007 zunehmend zur regelmäßigen Anlaufstelle geworden“, ergänzte Mombauer, der auch Geschäftsführer der Einrichtung ist. Lammert nennt ein Beispiel dafür, welche Bedeutung zugewanderte Menschen und Arbeitskräfte haben: „Ich komme aus einer Region, die erst durch Migranten entstanden ist. Ohne Zuwanderer gäbe es das Ruhrgebiet gar nicht“.

„Außergewöhlich bodenständige Einrichtung“
Zum Abschluss seines Besuchs wurde Lammert und Möring eine Druckversion der Studie überreicht. Der Vorsitzende, Pfarrer Karl-Heinz Iffland, bedankte sich im Namen der Mitarbeiter des KALZ e.V. und der obdach­losen Gäste von GULLIVER bei Lammert und Möring für ihr Interesse. Der Bundestagspräsident zeigte sich beeindruckt von der Arbeit, die von allen Betei­ligten für und im GULLIVER geleistet wird und verabschie­dete sich mit den Worten: „GULLIVER besticht als außergewöhnlich bodenständige Einrichtung“.

Text: Bernd Mombauer
Foto(s): Bernd Mombauer