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Pfarrer Klaus Eberhard und Karl-Heinz Knupfer, vereidigter Auktionator, versteigern Gütermann Näh- und Knopfschränke in Raderthal

Sommerfest der Raderthaler Protestanten mit großer Versteigerung

Eine Versteigerung von alten Osterkerzen? Für den guten Zweck, in dem Fall die gemeindliche Jugendarbeit, werden auch mal ungewöhnliche Ideen im Presbyterium aufgegriffen. Und der Gedanke hat gezündet! Beim Sommerfest mit Flohmarkt der Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal wurden alte Nähschränke von Gütermann versteigert. Mit diesen „Schätzchen“ sollte die Versteigerung aber nicht beginnen, ein bisschen Vorlauf musste schon sein. Zum Warmwerden versteigerten Pfarrer Klaus Eberhard und Karl-Heinz Knupfer deshalb erst einmal einige Osterkerzen aus dem Fundus der Gemeinde.

„Das Sommerfest war ein voller Erfolg. Es war gut organisiert, das Wetter hat mitgespielt und die Stimmung war unglaublich gut“, resümierte Pfarrer Eberhard den ungewöhnlichen Tag. Einen Flohmarkt hatte die Gemeinde zuvor noch nie in ihrem Programm. Was ihn besonders freute: „Ich bin mit Menschen ins Gespräch gekommen, die sonst nichts mit Kirche zu tun haben“.

Zu Beginn hatten die Raderthaler Protestanten zu einem „Welcome“-Gottesdienst eingeladen. Dieser Gottesdienst, der mit einer Begrüßung bei einer Tasse Kaffee begann, zeichnete sich durch moderne Musik, wenig Liturgie und einer kreativen Hinführung zu einem Lebensthema aus. Das Thema beim Sommerfest lautete: „Alles, was wir brauchen ist schon da.“ Rund 100 Männer, Frauen und Kinder feierten den lebendigen Gottesdienst mit.

Dann ging es auf den großen Parkplatz an der Albert-Schweitzer-Straße. Gemeindeglied Almut Deuß bat den Vorsitzenden des CVJM, Denis Jakobi, die Organisation der An- und Abfahrten der Autos auf dem Parkplatz zu regeln. Und der kam mit zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und regelte den Ablauf: Die Helfer stellten sich an die Kreuzung und in den Wendehammer des Parkplatzes und schafften es, dass immer nur fünf Autos gleichzeitig den Wendehammer befuhren. Dafür gab es sogar einen eigenen Abfahrtsplan, denn der Platz musste für den Flohmarkt geräumt werden. Sie regelten auch, wer zu welcher Zeit seinen Stand auf- und abbauen durfte.

Auch Pfarrer Klaus Eberhard war mit einem Stand vertreten, an dem er und seine Frau standen. „Das Bedürfnis seelsorgliche Gespräche zu führen war da“, erzählte der Pfarrer, der sich mit Interessierten zum Beispiel über seine Predigt austauschte, aber auch ein offenes Ohr für Menschen hatte, denen es gerade nicht so gut ging. „Es gibt bei vielen eine Sehnsucht, die geht über materielle Bedürfnisse hinaus“, stellte Eberhard fest.

Neben der Versteigerung alter Gütermann Näh- und Knopfschränke, die seit etlichen Jahren im Besitz der Gemeinde waren, war ein weiterer Renner die große Hüpfburg, die ebenfalls der CVJM organisiert hatte. „Der Parkplatz, der sonst eher grau aussieht, war jetzt bunt und einladend“, sagte Eberhard. „Weil unsere Kirche in Raderthal sehr versteckt liegt, wollten wir mit dem Fest auch auf uns aufmerksam machen“, erklärte Deuß. Im Gebiet der Kirchengemeinde befinden sich einige Neubaugebiete mit vielen Neuzugezogenen. Und davon waren etliche vorbei gekommen.

Mit Plakaten, aber auch auf der Homepage und im Gemeindebrief, war das Sommerfest im Vorfeld fleißig beworben worden. Und es hat sich gelohnt: Viele fröhliche Gesichter, ein gutes Miteinander, ein reger Austausch, intensive Teamarbeit und nicht zuletzt die Einnahme von 1.000 Euro – ohne den Erlös aus der Versteigerung – ließen nur einen Schluss zu: „Wir sind ganz glücklich und wollen das im nächsten Jahr wiederholen“, so Deuß.

Text: Angelika Knapic
Foto(s): Brigitte Winand