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Ein Preis für vorbildliche Unternehmen: Seit zehn Jahren vergibt die EKD das Arbeitsplatzsiegel ARBEIT PLUS, jüngst wurde wieder ausgezeichnet

Viele Unternehmen haben es zur Zeit aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht leicht. In solch angespannter Situation werden Fragen nach der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens gestellt. Hier setzt auch das Arbeitsplatzsiegel ARBEIT PLUS an. Seit genau zehn Jahren verleiht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Arbeitsplatzsiegel als Auszeichnung für sozial nachhaltige Unternehmenspolitik. „ARBEIT PLUS möchte Unternehmen, die eine menschengerechte Personalpolitik verfolgen, als Beispiel für zukünftiges Wirtschaften herausstellen“, sagt Bischof Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD und Mitglied des Vergabegremiums.

„Führungskräfte und Mitarbeiter erleben die öffentliche Auszeichnung als eine Anerkennung und Bestätigung von guter Sozialpartnerschaft“, sagt Cornelia Coenen-Marx, Geschäftsführerin von ARBEIT PLUS. Seit dem Start dieser EKD-Initiative im April 1999 wurden 65 Zertifizierungen erteilt. Mehrfach ausgezeichnet wurden 15 Unternehmen, darunter Debeka-Versicherungen, Fraport AG, Flughafen München GmbH und Trimet Aluminium AG. Sie alle haben im Branchenvergleich überdurchschnittliche Anstrengungen unternommen, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, sie bieten Arbeitnehmern Entfaltungschancen, sie nehmen die Veränderungen ihrer Umwelt auf und gestalten die Arbeitsgesellschaft sowohl betrieblich als auch überbetrieblich.

Zuletzt wurde 2008 die Wittenstein AG aus Igersheim (Main-Tauber-Kreis) für ihren, wie die Jury befand, „vorbildlichen Beitrag zur Personal- und Beschäftigungspolitik“ ausgezeichnet. Der Hersteller von Antriebssystemen setzt auch in der derzeit schlechten Konjunkturphase auf seine 1.100 Mitarbeiter. Am 4. Mai wurde der württembergische Landesbischof Frank O. July die Kreissparkasse Ludwigsburg – zum dritten Mal in Folge – mit dem Arbeitsplatzsiegel auszeichnen. Die stabile Beschäftigungsentwicklung und das große Engagement für Fort- und Weiterbildung waren für die Preisvergabe von entscheidender Bedeutung. Am 19. Mai gab es eine weitere Verleihung. Da bekam die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach zum vierten Mal das evangelische Arbeitsplatzsiegel. Die auf Pflege und Altenhilfe spezialisierte GmbH integriert vorbildlich Schwerbehinderte, Langzeitarbeitslose und ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Positiv bewertet wurden zudem die Führungs- und Konfliktkultur des Unternehmens.

Bewerben können sich bei der EKD Unternehmen aller Branchen und jeder Größenklasse. Sie werden von dem unabhängigen Institut für Wirtschafts- und Sozialethik (IWS) geprüft. Die Untersuchung erfolgt auf der Basis von differenzierten Kriterien: Lebenschancen, Beteiligungschancen, Entfaltungschancen und Sozialkultur. Nicht ein vom Unternehmen ausgefüllter Fragebogen oder eine Datenauswertung am Computer entscheiden über die Vergabe, sondern der Besuch vor Ort, eine gründliche Analyse und schließlich die fachliche Expertise eines prominent besetzten Gremiums. An der Vergabe sind neben der EKD auch Vertreter der Arbeitgeber, der Gewerkschaften und der Arbeitswissenschaften beteiligt. Dem Gremium gehören zur Zeit an: Bischof Wolfgang Huber, Peter Clever (Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände), Regina Görner (IG Metall), Hubertus Schmoldt (IG Bergbau, Chemie, Energie) und Wilfried Hamel (Wirtschaftsprofessor, Universität Düsseldorf). Die Idee für diese Initiative hatte der Unternehmer und Präsident des 27. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Leipzig, Rainer Meusel.

Text: EKD
Foto(s): Arbeit plus