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(v.links) Michael Kress (ASG), Florian Hamacher, Lars Jürgensmann, Claudia Greven-Thürmer (Bezirksbürgermeisterin Stadtbezirk Kalk), Torsten Krall (Assessor im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch), Wilfried Voigt, Pfarrerin Andrea Stangenberg-Wingerning.

Ein Haus für alle!

Erster Spatenstich für den Anbau einer Seniorenbegegnungsstätte in Ostheim

Das Projekt „Seniorenbegegnungsstätte“ an der Evangelischen Auferstehungskirche in Köln-Ostheim ist nach zweijähriger Planung nun in die Realisierung übergegangen. Nach dem öffentlichen „Spatenstich“, an dem sich Kooperationspartner sowie Vertreterinnen aus Kirche, Politik, Vereinen und Bau beteiligten, beginnt nun die Errichtung eines 160 m² großen barrierefreien Anbaus mit Durchgang zur Kirche in Holz-Fertigbauweise. Das eingeschossige, nicht unterkellerte Gebäude mit Flachdach wird komplett barrierefrei sein. Ein Veranstaltungsraum (ca. 45 m²), Beratungsraum, Küche, Toiletten und die benötigten Versorgungsräume werden zukünftig insbesondere Seniorinnen und Senioren Platz für Angebote bieten. Die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung wurde im Rahmen dieser Maßnahme auch bei den Bestandsgebäuden erneuert und reguliert.

„Schon als die Kirche 1953 errichtet wurde, hat man sie als großen Versammlungsraum geplant, der auch profan durch Abtrennen des Altarbereichs mit einer Schiebetür genutzt werden kann“, erklärte die Pfarrerin der Gemeinde, Andrea Stangenberg-Wingerning, bei ihrer Ansprache zum ersten Spatenstich. „Es sollte immer ein Haus für alle sein!“ Barrierefreiheit sei allerdings damals noch kein Thema gewesen, und so komme es, dass die Kirche zwar ebenerdig sei, aber Sanitär und Versorgungsräume, die sich im Untergeschoss befinden, bisher nicht barrierefrei erreichbar waren.

Ziel: Barrierefreiheit

Bei der Planung des Anbaus habe das Presbyterium von Anfang an Seniorinnen und Senioren im Blick gehabt, aber auch alle anderen Menschen, die Probleme haben, während Veranstaltungen die eng gewundene Treppe hinunter und wieder hinauf zu gehen. „Die Umsetzung dieser Baumaßnahme ermöglicht, dass die Teilhabe am Gemeindeleben und an gemeinschaftlichen Veranstaltungen auch bei gesundheitlichen und körperlichen Einschränkungen möglich wird“, so Stangenberg-Wingerning.

Sie dankte allen, die das Projekt mit auf den Weg brachten und nun an der Umsetzung beteiligt sind, insbesondere nannte sie den Baubeauftragten des Presbyteriums Wilfried Voigt und den ehemaligen Baukirchmeister der Gemeinde und Architekten Lars Jürgensmann, der die erste Bedarfsplanung in einen Vorentwurf brachte. Die endgültige Entwurfsplanung führte die Antoniter Siedlungsgesellschaft im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG) durch, die auch die Baukoordination bis zur Fertigstellung übernimmt. Stangenberg-Wingerning verschwieg aber auch nicht die kritischen Stimmen aus dem Presbyterium, Kirchenkreis und Landeskirche, die danach fragten, wie denn ein Bau bei sinkenden Gemeindemitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen zu finanzieren und der Betrieb darin zu gewährleisten sei. Mithilfe eines Erbschaftserlöses, einer großzügigen Förderung der Stiftung Wohlfahrtspflege und nicht zuletzt der Spendenbereitschaft vieler Gemeindeglieder konnte die Finanzierung allerdings ermöglicht werden.

Seniorenbegegnungsstätte

„Durch die sachkundige Bauleitung der Antoniter Siedlungsgesellschaft und die hervorragende Zusammenarbeit mit der Firma Holzbau Hamacher wird es gelingen, dass wir hier an dieser Stelle voraussichtlich im April 2021 eine Seniorenbegegnungsstätte im Stadtteil Ostheim eröffnen können, in der religiöse Feiern, jahreszeitliche Feste, gesellige Veranstaltungen, niederschwellige Mahlzeitenangebote, Kulturelles, aber auch Netzwerktreffen, Beratung und Selbstorganisiertes stattfinden können“, so die Pfarrerin.

Geplant habe man das alles vor Corona, als ein 45 qm großer Veranstaltungsraum noch mit 40 Personen genutzt werden konnte, fügt sie hinzu. Derzeit sei die Seniorenarbeit aufgrund der dramatischen Entwicklung natürlich zurückgefahren worden. Immerhin gebe es, auch wenn man nach der Fertigstellung noch in den großen Kirchraum ausweichen muss, dann ebenerdige und kurze Wege in den Anbau.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns