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Ein gemeinsames Frühstück als Auftakt zu „50 Jahre Johanneskirche“

Leckere Brotsorten, Marmelade, Aufschnitt, Käse, Obst und Gemüse, dazu Kaffee, Tee und Kalt-Getränke – alles das und einiges mehr stand auf den Tischen im Gemeindesaal der Johanneskirche. Ein gemeinsames Frühstück vor dem Pfingst-Gottesdienst bildete den Auftakt der Festwochen zum 50-jährigen Bestehen des Gotteshauses in Köln-Sülz, Nonnenwerthstraße 78. „50 Tage feiern“ lautet das Motto. Den Abschluss bildet der eigentliche Festtag am 7. Juli. Nach dem Festgottesdienst (11 Uhr) wird um 13 Uhr zu einem „Mittagessen für alle“ geladen. Um 15 Uhr startet ein A-Cappella-Konzert unter anderem mit den Wise Guys, auf das um 16.30 Uhr ein „After Glow“ folgt.

Unerwartet freundliches Pfingstwetter
Zumindest eine musikalische Begleitung erfuhren die rund 90 Frühstückenden: Sie wurden vom Duo b+s (Kalle Bruns & Dirk Straube) mit Barjazz und Loungemusic unterhalten. Ursprünglich war das gemeinsame Essen unter freiem Himmel im Wendehammer vor der Kirche geplant. Daraus ist nichts geworden. Aufgrund der ungünstigen Wetterprognose habe man sich für die sichere Innenraum-Variante entschieden, so Küster Thomas Herse. Dass schließlich doch die Sonne durchbrach und ein sehr freundliches Pfingstwetter bescherte, betrübte die wenigsten. Eher schon die Tatsache, dass sich weit weniger Besuchende als erhofft einfanden. „Ja, wir haben schon mit einer größeren Beteiligung gerechnet“, so Presbyter Bernd Wagner. Möglicherweise habe es am „langen“ Wochenende gelegen, nannte er einen nachvollziehbaren Grund.

Viele Rückmeldungen erhalten
Wagner gehört dem neunköpfigen Komitee an, das anderthalb Jahre das mit etlichen Veranstaltungen gespickte Festprogramm vorbereitet hat. Ebenso Pfarrerin Gaby Masanek. Sie ergänzt: „Wir haben viele Rückmeldungen bekommen, dass Menschen den Frühstücks-Termin klasse fanden, nur an dem Wochenende nicht da waren.“ Vielleicht hätte man mutiger sein sollen, spielte Masanek auf den „Umzug“ in den Saal an. Andererseits wäre womöglich die pralle Sonne der Stimmung einiger Teilnehmenden abträglich gewesen. „Und die war insgesamt gut. Ich bin sehr zufrieden. Es waren viele liebe Menschen da“, freut sich Masanek. „Denn das Gebäude ist das eine, die Menschen das andere. Und wir haben viele, die sich zugehörig fühlen.“ Ohne sie sei 50 Jahre Gemeindearbeit an und in der Johanneskirche nicht denkbar.

Neuauflage des Frühstücks nicht ausgeschlossen
Im Komitee ist ebenfalls Thomas Herse engagiert. Von ihm stammt die Idee zum Open-Air-Frühstück. Inspiriert hat ihn das von der Bürgerstiftung in Salzgitter veranstaltete Stadtfrühstück. In Salzgitter, wo er zuvor eine Küsterstelle hatte, erfahre diese Einladung mit mehreren hundert Teilnehmenden regelmäßig eine hohe Resonanz. „Vielleicht werden wir zum ‚Wiederholungstäter'“, schließt Herse eine Neuauflage des Frühstücks in der Klettenberger Gemeinde nicht aus. „Denn das ist eine relativ einfache Sache: Wir stellen die Tische, alles andere bringen die Leute mit.“ Masanek stimmte zu. „Aus praktischen Gründen haben wir diesmal, gegen Kostenbeteiligung, auch die Getränke gestellt. Ansonsten hat jeder das mitgebracht, was er wollte. Das ist wirklich eine nette Idee. Ein solches Frühstück würde sich sicher auch gut vor unseren jährlichen Open-Air-Gottesdiensten machen.“

Kinder, Eltern und Großeltern vereint
„Es wäre schön gewesen, draußen zu frühstücken, das hätte einen gewissen Charme gehabt“, meint Günter Hinz. Seine Gattin Anne wirke im Festkomitee mit. Daher habe sich die Teilnahme der Familie wie von selbst ergeben, erklärt er schmunzelnd. Als wunderbar empfinde er die Möglichkeit, hier mit (unseren) „drei Generationen zu sitzen“, blickt er auf die am Tisch versammelten Kinder, Eltern und Großeltern. Überhaupt sei dieses Angebot etwas besonderes. „Schade, dass es nicht so angenommen worden ist.“ Auch eines der weiblichen Mitglieder des gemeindlichen Senioren-Netzwerkchores findet die Idee des gemeinsamen Frühstückens großartig. „Auf diese Weise bekommt man vielleicht mehr Menschen in die Kirche“, gibt sie zu bedenken. Und es eröffne die Möglichkeit, sich untereinander besser kennenzulernen. So säßen an ihrem Tisch auch Ehepartner, die mit dem Chor sonst nichts zu tun hätten.

Eröffnung eines „Biblischen Gartens“
Nach dem Gottesdienst, in dem Gruppen wie die Beatmesse und Jokreativ mit hör- und sichtbaren Beiträgen vertreten waren, zog die Gemeinde mit einer Brombeerpflanze, einer Weinrebe und mit Wunderkerzen – als Symbol für das Pfingstfeuer – hinaus zur Eröffnung eines Biblischen Gartens. Diesen haben die „Beetschwestern“ Elke Hauke und Ines Herse vor der Kirche als ebenerdige Verbindung zum tiefer gelegenen Johannesgärtlein angelegt. In dieses neue Beet setzte die Gemeinde nun weitere Pflanzen.

Festschrift zum 50. Geburtstag
An Pfingsten wurde auch die vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg herausgegebene Festschrift zum „Geburtstag“ der Johanneskirche vorgelegt. Die 163-seitige reich bebilderte Publikation ist für 10 Euro erhältlich. Erworben werden kann sie nach den Gottesdiensten und Jubiläumsveranstaltungen in der Kirche sowie im Gemeindebüro. „Zwei Jahre Arbeit stecken darin“, rechnet Masanek. Ihr großer Dank gilt den zahlreichen Mitwirkenden, die Texte und/oder Fotografien beigetragen oder sich anderweitig eingebracht haben. Insbesondere für die Mitglieder der Redaktion, Pfarrer Ivo Masanek, Eberhard Ruppert und Angelika Wuttke, stelle sie einen besonderen Kraftakt dar.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich