„Id Mubarak, Eid Mubarak, Ramadan Mubarak“, wünscht Dorothee Schaper, Pfarrerin und Studienleiterin, zuständig für die Fachbereiche christlich-muslimische und interreligiöse Begegnung, sowie Frauenreferentin im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. „Letzte Woche haben wir die Kraft der Auferstehung gefeiert, übernächste Woche erinnern Jüd:innen mit Pessach die Befreiung aus der Versklavung und nun geht der besondere Monat Ramadan zu Ende. Ich hoffe, ihr hattet gottverbundene und stärkende Momente jenseits unserer friedlosen Welt. Ich wünsche Euch ein segensreiches Fastenende 2024.“
Sie betont die Wichtigkeit eines interreligiösen Dialogs und befruchtenden Austauschs an einem ganz konkreten Beispiel: „Neulich lernte ich die Autobahnkirche Siegerland kennen und entdeckte den Raum als ein beeindruckendes Modell für einen Gebetsraum für alle, indem alle Menschen Kraft tanken können für diese so wunderbar geschöpfte und friedvoll gemeinte Welt.“
Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender und gilt als einer der heiligsten Monate für Muslime weltweit. Während des Ramadans fasten gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Dieses Fasten, bekannt als Sawm, ist eine der fünf Säulen des Islams und wird als Zeit der Selbstreinigung, des spirituellen Wachstums und der Einkehr betrachtet.
Hier einige Kernpunkte, was der Ramadan für Muslime bedeutet und bewirkt:
- Selbstbeherrschung und Disziplin: Durch das Fasten lernen Muslime, ihre Bedürfnisse zu kontrollieren, was zu größerer Selbstbeherrschung und spiritueller Disziplin führen kann.
- Empathie und Solidarität: Der Hunger und Durst während des Tages erinnert an diejenigen, die täglich unter Armut und Hunger leiden. Viele Muslime nutzen diese Zeit, um vermehrt für wohltätige Zwecke zu spenden und Bedürftige zu unterstützen.
- Spirituelle Reflexion und Gebet: Ramadan ist eine Zeit, in der Muslime die Nähe zu Gott intensivieren, indem sie vermehrt beten und den Koran lesen. Die Nächte verbringen viele Gläubige in besonderen Gebeten, den sogenannten Tarawih-Gebeten.
- Reinigung und Vergebung: Es wird angenommen, dass Fasten zur Reinigung von Sünden beiträgt und dass die Bitte um Vergebung während des Ramadan von besonderer Bedeutung ist.
- Gemeinschaft und Familie: Das Fastenbruch-Mahl, das Iftar, wird oftmals gemeinsam mit Familie, Freunden und der Gemeinschaft eingenommen. Dies fördert den Gemeinschaftssinn und die Zusammengehörigkeit.
Am Ende des Ramadan wird das Fest des Fastenbrechens, Eid al-Fitr, gefeiert, was ein Anlass für Gemeinschaftsgebete, Festmähler und Geschenke ist.
Das Fasten während des Ramadan ist für Kinder, schwangere Frauen, Stillende, Reisende und kranke Personen nicht verpflichtend. Sie können das Fasten nachholen oder eine Speise (Fidya) an Bedürftige geben, wenn sie nicht imstande sind zu fasten.
Foto(s): APK/Dorothee Schaper