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Echo-Klassik-Preis für Christoph Spering

Der Kölner Kirchenmusikdirektor Christoph Spering ist für seine CD Produktion mit sämtlichen Lutherkantaten Bachs mit einem Klassik-Echo ausgezeichnet worden. Die Preisvergabe hatte Ende Oktober vergangenen Jahres in Hamburg stattgefunden. Die Produktion war unter anderem vom Evangelischen Kirchenverband Köln und Region mitfinanziert worden.

Zum ersten Mal wurde der deutsche Echo-Klassik-Preis – frisch aus der Taufe gehoben – 1994 in der Kölner Flora (von der Schauspielerin Senta Berger) vergeben. Mit anderen prominenten Präsentatoren wechselten die mondänen Schauplätze der feierlichen Gala-Preisverleihung zwischen Dresdner Semperoper, Festspielhaus Baden Baden, Münchner Philharmonie am Gasteig, Konzerthaus Berlin und anderen bis 2017 erstmals in die Hamburgische Elbphilharmonie. Dort hatte Thomas Gottschalk die Preisträger ausgezeichnet und die Skulptur an die Ausgezeichneten überreicht.

Ersonnen wurde der Echo-Klassik-Preis (nach dem Echo-Pop-Preis 1992 und vor dem Echo-Jazz-Preis 2002) vom Arbeitskreis Klassik des Bundesverbandes der deutschen Musikindustrie. Seither beruft die Deutsche Phono-Akademie jährlich eine Jury aus Fachleuten, unabhängigen Branchenexperten und Vertretern der ZDF-Musikredaktion zur Urteilsbildung zusammen. Und diese wählen für die 25 unterschiedlichen Kategorien (zusätzlich zu einem Sonderpreis) den jeweiligen Preisträger aus den eingereichten Produktionen des deutschen Tonträgermarktes.

Mit dem Preis ehren die Juroren gemäß Ihren Statuten »Persönlichkeiten und Produktionen aus dem Bereich der klassischen Musik« — wobei der Klassik-Begriff hier von der Musik der Renaissance bis zur Musik der Gegenwart gedehnt ist, also alles bezeichnet, was nicht Pop- oder Jazz-Musik ist. Ziel der Preisvergabe ist es, »nicht nur Weltstars für ihre musikalischen Leistungen auszuzeichnen, sondern auch herausragende junge Talente mit der Auszeichnung zu fördern« und damit »die Faszination und Vielfalt klassischer Musik einem breiten Publikum nahe zu bringen«. Und tatsächlich findet sich in der Riege namhafter Musik-Interpreten eine Vielzahl von Preisträgern. Ihr Ranking wird übrigens von Cecilia Bartoli und Sir Simon Rattle mit jeweils 13 Echo-Klassik-Preisen angeführt.

Mit dabei war bei diesem Treffen der ›who-is-who‹ der klassischen Musikwelt auch KMD Christoph Spering — übrigens nicht zum ersten Mal. Bereits 2011 wurde ihm für die Einspielung des Oratoriums Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy ein Echo-Klassik-Preis (in der Kategorie Beste Einspielung Chor/Ensemblemusik des 18./19. Jahrhunderts) zuerkannt. Dieser Gewinn war eine Besonderheit deshalb, weil mit der Preisverleihung ein Live-Mitschnitt aus der Philharmonie Essen ausgezeichnet wurde und keine wie sonst übliche Studioproduktion.

Für das Jahr 2017 wurde nun der CD-Schuber mit Sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs nach Texten von Martin Luther (in der Kategorie: Chorwerkeinspielung des Jahres 2017) ausgezeichnet, ein ehrgeiziges Unterfangen, das in den Jahren 2014 bis 2016 in vielen Einzelproduktionen entstanden war. Vor allem die Förderung des Projektes durch alle Kölner Kirchenkreise, den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Evangelischen Gemeinde Mülheim am Rhein hat die erfolgreiche Vollendung ermöglicht. Eine Vielzahl junger Sängerinnen und Sänger, jeweils auf Gehalt, Timbre und Dimension des jeweiligen Werkes abgestimmt, die zudem den neuen ästhetischen Maßgaben folgen — und auch aus dem Chor mitsingen –, verleiht der Sammlung einen einzigartigen Stellenwert. An Bachs Maßgaben orientierte Interpretationen, die die von Bach geäußerten Klangvorstellungen umsetzen bis hin zum Neu-/Nachbau von Instrumenten ergeben am Ende ein Alleinstellungsmerkmal – oder, wie es die Fachpresse beschreibt: Diese Einspielungen sind Referenzaufnahmen.

Text: Norbert Bolín
Foto(s): zvg