„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ – unter diesem Motto, Psalm 31, steht des Jahrestreffens 2024. Vom 21. bis 24. April findet in Altenberg das 30. Jahrestreffen der Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland statt. Zum Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 21. April, 19.30 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, predigt Pfarrer Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Im Gottesdienst singt die Domkantorei Altenberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner. Zu Gehör kommt englische Kathedralmusik von Jonathan Rathbone, Alan Wilson und John Rutter.
Das Programm kann man hier herunterladen.
Am Montagabend wird im Dom der Stummfilm „Der Galiläer“ gezeigt, dazu improvisiert Domorganist Rolf Müller an der Klais-Orgel (offene Veranstaltung, Spende erbeten). “Der Galiläer“ ist einer der großen deutschen Passionsfilme der Stummfilmära. Der „Raum“ und seine Bedeutung für Architektur, Liturgie und Ökumene wird das Thema der Vorträge am Montag und Dienstag sein. Interessierte können sich zu einzelnen Vorträgen über das Gemeindebüro anmelden (ga-altenberg@ekir.de, 021744282, Spende )
„Auf weitem Raum haben die Zisterzienser 1133 in Altenberg einen Klosterbau begonnen, dessen Abteikirche bis heute weit über das Rheinland hinaus bekannt ist und auf Gäste aus dem In- und Ausland fast magisch wirkt“, so Julia-Rebecca Riedel aus dem Leitungsteam. „1803 wurde das Kloster aufgelöst und 1815 durch einen Brand schwer beschädigt. Dass heute jedes Grundschulkind in der Region den Altenberger Dom kennt und vom heiligen Engelbert, Raubrittern und Burgbesitzern, von einem kleinen Esel, der Mönche ins Tal der Dhünn führte, erzählen kann, hat man in Altenberg dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. zu verdanken. Mit seinem Geld konnte die Ruine des Doms instand gesetzt werden. Und mit seinem Willen wurde aus dem Dom ein Simultaneum.“ 1857 wurden im Dom die ersten evangelischen Gottesdienste gefeiert. Was damals besonders war, sei heute selbstverständlich: evangelische und katholische Christinnen und Christen teilen sich eine Kirche.
„Der ,Raum der Ökumene‘ ist der Tatsache geschuldet, dass katholische und evangelische Christen die Kirche als ihre Gemeindekirche nutzen und oft auch zu ökumenischen Gottesdiensten, zum Beispiel Heiligabend, und Andachten einladen. Im Raum der Ökumene gestalten wir unser geschwisterliches Miteinander vor Ort“, erklärt auch Claudia Posche, Pfarrerin Altenberger Dom. „In unserem Kirchenraum schwebt die Strahlenkranzmadonna vor dem Triumphkreuz im Chorraum, aber an der Seite findet man das ,Altenberger Ökumene-Altärchen‘, mit einem Christus, der den Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux und Martin Luther liebevoll umarmt. Das ist die starke Botschaft des Altenberger Domes: Wir gehören zusammen in Christus.“
Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben
Zur Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland (Gründung am 25. April 1994) gehören evangelische Kirchengemeinden, Klöster und Stifte sowie Einrichtungen. Die Gemeinschaft ist hervorgegangen aus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde am Münster zu Heilsbronn in Franken, einem ehemaligen Zisterzienserkloster. Die Gemeinschaft sieht ihre Aufgabe darin, das reiche spirituelle Erbe der mittelalterlichen Zisterzienser-Bewegung im Geist der lutherischen Reformation neu zu entdecken und für das Leben der Gemeinden und der Christinnen und Christen nutzbar zu machen. 120 Evangelische Kirchengemeinden, darunter 14 Klöster, Stifte, Konvente und Kommunitäten treffen sich jährlich an einer anderen ehemaligen Klosterstätte.
Im Internet ist die Gemeinschaft unter www.evangelische-zisterzienser-erben.de zu finden.
Foto(s): Heidemarie Wolf