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„Dreigestirn zum Anfassen“: Prinz Markus, Jungfrau Martina und Bauer Hubert zu Besuch im Haus der Evangelischen Kirche

Als Dreigestirn zum Anfassen präsentierten sich die Tollitäten beim Besuch der jecken Protestanten im Haus der Evangelischen Kirche. Prinz Markus Zehnpfennig Jungfrau „Martina“ Wolfgang-Martin Fritsch und Bauer Hubert Hornung mischten sich unter das Volk, die Kinder der benachbarten Kita durften die „Rüstung“ des Bauern anfassen und der Jungfrau an den Zöpfen ziehen. „Die sind aber nicht so echt wie Deine“, meinte „Martina“, als er seinerseits einer jungen Dame im rot-weißen T-Shirt an den Zöpfen zog.

Der Prinz schmeichelte dem jecken Schmölzje: „Es ist sehr selten, dass man in so einer Atmosphäre wie hier einen so herzlichen Empfang bekommt. Das macht doch richtig Spaß bei Ihnen. Und das ist nicht überall so. Da sind wir ehrlich. Wir sind hier schließlich bei der Kirche. Da muss man die Wahrheit sagen.“ Der Jubel der Versammlung kam nicht unerwartet.

Stadtsuperintendent Rolf Domning begrüßte das Dreigestirn in der Kartause. Die Tollitäten hatten prominenten „Geleitschutz“. Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar hatte sich der Equipe angeschlossen und zog mit dem Dreigestirn durch die Säle. „Wir Protestanten haben ja längst gelernt, auch über uns selbst zu lachen“, erklärte Domning. Und dass die Evangelischen, auch wenn es länger gedauert habe, ihren Frieden mit dem Karneval längst gemacht hätten. Das zeige nicht zuletzt die alle zwei Jahre stattfindende Prot’s-Sitzung.

Ein Kölner Dreigestirn besuchte zum neunten Mal die Kartause. Angefangen hat alles – wo sonst? – an der Copacabana. Der damalige Stadtsuperintendent Karl Schick und der legendäre Präsident der Karnevalsgesellschaft Müllemer Junge sprachen dort über die Möglichkeit eines Dreigestirn-Besuchs bei den Protestanten. Und im nächsten Jahr war es dann soweit. Da war es auch nicht weiter verwunderlich, dass Domning den Gästen im Haus der Evangelischen Kirche ein „durchaus brasilianisches Temperament“ attestierte.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Rahmann