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Drei Tage lang feiert der „Zirkus MiniMUMM“ sein 25-jähriges Bestehen in einem großen Zirkuszelt in Köln-Kalk

Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Mit Premieren kennt sich der „Zirkus MiniMUMM“ aus, doch in diesem Jahr ist es eine ganz besondere. „Eine Reise ins Märchenland“ heißt das Programm, mit dem der Zirkus der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Kalk sein Jubiläum feiert: Seit 25 Jahren gibt es das niederschwellige Angebot im Stadtteil für Kinder im Grundschulalter. Und diesen besonderen Geburtstag feiern die Artisten am nächsten Wochenende, 23. bis 25. April, mit ihrem neuen Programm „Eine Reise ins Märchenland“.

Nachfrage der Kinder im Stadtteil ist ungebrochen
Rund 40 Kinder sind es derzeit, die regelmäßig bei „MiniMUMM“ trainieren. „Die Zirkusarbeit boomt. Obwohl es mit jetzt 25 Jahren ein eher altes Modell ist, stoßen wir regelmäßig an unsere Kapazitätsgrenzen“, berichtet Frank Kemper, Jugendleiter der Gemeinde. Seit 16 Jahren ist der 43-Jährige für die umfangreiche Jugendarbeit der Protestanten in Kalk zuständig. Derzeit teilt er sich mit Özenc Kalliopi und Daniel Drewes dieses breite Aufgabenfeld. Und der „Zirkus MiniMUMM“ ist ein Aushängeschild für diese Jugendarbeit.

Unterstützung von Stadtverwaltung und Bezirksvertretung
Die achtjährige Cora und die gleichaltrige Laura üben auf dem Rola-Brett. Während sie das Gleichgewicht auf dem wackeligen Brett halten, balancieren sie noch mit einem Hula-Hoop-Reifen. „Am Anfang war das ganz schön schwer, aber mittlerweile klappt das ganz gut“, sagt Laura, die seit einem Jahr im „Zirkus MiniMUMM“ trainiert. Alida (10) ist schon seit zwei Jahren mit dabei. Und obwohl sie damit zu den Erfahrenen zählt, hat sie Lampenfieber vor der Premiere. „Wir treten das erste Mal in einem Zirkuszelt auf“, erzählt sie aufgeregt. Für die Jubiläumsfeiern hat die Gemeinde ein großes Zelt organisiert, das in dem kleinen Park hinter der Grundschule an der Kapitelstraße aufgebaut wird. „Rund 350 Besucher finden darin Platz“, erklärt Kemper. Und in einer richtigen Manege erleben sowohl die Nachwuchsartisten als auch die Besucherinnen und Besucher authentische Zirkusatmosphäre. Obwohl die Zirkusaktiven das Kalker Bezirksrathaus, ihren traditionellen Probe- und Aufführungsort, nicht missen wollen. „Wir fühlen uns sehr wohl hier“, ist Kemper dankbar für die Unterstützung durch Bürgeramtsleiter Norbert Becker, die Bezirksvertretung Kalk und die Stadt Köln. Das betrifft auch die finanzielle Unterstützung, obwohl die angekündigten pauschalen Kürzungen schon für einige Sorgenfalten auf Kempers Gesicht sorgen.

Verknüpfung von Zirkus- und Sozialarbeit
Entstanden ist der „Zirkus MiniMUMM“ im Rahmen einer Jugendfreizeit vor 25 Jahren. Gerd Boese, Vorgänger von Kemper als Jugendleiter, war mit daran beteiligt, auch Achim Eschert, heute mit dem Kinderzirkus „Linoluckynelli“ erfolgreich, gehörte zu den ersten „MiniMUMMs“. Das Angebot war von Anfang an eine Verknüpfung von Zirkusarbeit mit sozialer Arbeit. „Es geht uns hier nicht darum, bei den Kindern Höchstleistungen in der Manege zu erreichen. Wir wollen den Kindern einfach eine Freizeitalternative bieten, bei der ihnen, quasi spielerisch, auch bestimmte soziale Kompetenzen vermittelt werden“, betont Kemper. Kalk ist kein einfacher Stadtteil, wobei das Angebot des „Zirkus MiniMUMM“ offen für alle ist, „unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status“, ergänz der Jugendleiter. Neben dem Spaß, den alle haben, sind nämlich Disziplin und Teamwork wichtige Bestandteile der Zirkusarbeit. Die drei Zirkuspädagogen Giovanna Sevim, Elias Schmoz und Verena Volland schaffen es aber erfolgreich, die Balance zwischen Spaß und ernsthafter Arbeit zu halten. Und das klappt auch bei der intensiven Vorbereitung eines Jubiläumsprogramms kurz vor der Premiere.

„Nachbarschaftsprojekt“ mit „Circus Grembino“
Die Sechs- bis Zehnjährigen bilden das Gros der Nachwuchsartisten, doch mit den „Mini MiniMUMMs“ verfügt die Gruppe seit etwa anderthalb Jahren auch über ein Angebot für vier- bis sechsjährige Kinder, die gerne Zirkusluft schnuppern möchten. Mittlerweile sind aber auch acht Jugendliche regelmäßig mit dabei. Dem Kinderzirkus entwachsen, helfen sie nun beim Training und geben ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter. Und Ende vergangenen Jahres feierte der „Zirkus MiniMUMM“ eine gelungene Premiere mit einem gemeinsamen „Nachbarschaftsprojekt“ mit dem „Circus Grembino“ aus dem Nachbarstadtteil Humboldt-Gremberg. „Ein neues Projekt ist schon in Arbeit“, kündigte Kemper eine weitere gemeinsame Aufführung an. Doch zunächst steht das Jubiläum im Kalker Zirkuszelt im Mittelpunkt. Artistik, Jonglage, kleine Sketche und Balanceakte, verbunden durch eine märchenhafte Geschichte, erwarten dann die Zuschauerinnen und Zuschauer. Und mit ihrem Applaus geben die den Kindern eine Bestätigung und Bestärkung. „Das ist für die das Größte“, weiß Kemper aus Erfahrung.

Jubiläumswochenende mit viel Programm
Drei Tage lang feiert der „Zirkus Minimumm“ sein 25-jähriges Bestehen im großen Zirkuszelt im Park hinter der Grundschule Kapitelstraße, Zugang über die Kalker Hauptstraße 185. Am Freitag, 23. April, sind bei einem „Circusjam“ ab 19 Uhr Jugendliche aus vielen Kölner Zirkussen zu Gast in Kalk. Ein „Zirkus-Gottesdienst“ eröffnet ab 11 Uhr das Programm am Sonntag, 25. April. Um 15 Uhr folgt dann die Premiere des Jubiläumsprogramms „Eine Reise ins Märchenland“. Der Eintritt kostet 3 Euro für Kinder und Jugendliche, 5 Euro für Erwachsene. Karten gibt es an der Abendkasse und im Vorverkauf im Gemeindebüro, Eythstraße 7, Telefon 0221/85 10 28.

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Jörg Fleischer