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„Die Totenasche von Menschen ist unantastbar …“

Zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Totenwürde und Kremierung im Kölner Krematorium“ laden der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und der Katholikenausschuss in der Stadt Köln ein. Die Veranstaltung findet statt am:

Mittwoch, 29.11.2017

Beginn: 19.30 Uhr

im Haus der Evangelischen Kirche

Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln

– Eintritt frei –

Auf dem Podium diskutieren:

  • Jochen Ott, MdL NRW (SPD)
  • Katharina Welcker, Ratsmitglied der Stadt Köln (CDU),
  • Dr. Stephan Keller, Stadtdirektor Köln
  • Brian Müschenborn, Bestatter und Theologe
  • Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region
  • Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses in der Stadt Köln

Moderiert wird der Abend von Dr. Guido Schlimbach, Theologe und künstlerischer Leiter der Kunst-Station St. Peter.

Aktueller Anlass für das Podiumsgespräch ist die momentane Praxis im Kölner Krematorium, metallische Teile aus der Totenasche zu nehmen. Die wertvollen Metalle werden veräußert, um anfallende Kosten bei der Einäscherung zu senken. Doch die metallischen Gegenstände sind nach der Kremierung immer noch mit der Totenasche verbacken.

Diese Praxis soll von Seiten der Stadt erst mit einer Neuorganisation des Krematoriums beendet werden. Dann sollen die Erlöse einem noch nicht bestimmten sozialen oder karitativen Zweck zugeführt werden, oder Angehörige können auf Wunsch die Asche mit den Metallresten erhalten.

Kirchen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft fragen: Warum wird die Entnahme und Veräußerung der Metalle nicht sofort gestoppt? Ist diese momentane Praxis überhaupt ethisch und moralisch vertretbar? Wer wird in Zukunft über die Verwendung der Erlöse bestimmen? Was passiert, wenn testamentarisch festgelegt ist, wohin ein Verstorbener die Erlöse aus dem Verkauf der Metalle geben möchte?

Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und der Katholikenausschuss in der Stadt Köln unterstreichen mit der Veranstaltung am 29.11.2017 ihre Forderung an die politischen Parteien im Rat der Stadt, die Verwaltung und die Kölner Stadtspitze, die Praxis der Entnahme von Metallen aus der Totenasche sofort zu unterbinden. Sie fordern, dass bei der Neuorganisation des Kölner Krematoriums festgeschrieben wird, dass diese Praxis nicht mehr in dieser Form fortgeführt wird und gute neue Wege gefunden werden.

Die Kirchen sind überzeugt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, auch im Tod“.

Text: APK
Foto(s): APK