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Die Presbyteriumswahlen 2016: Wie war es denn… zum Beispiel in Köln-Dellbrück und -Holweide

Eine lange Schlange bildete sich vor dem Wahllokal an der Pauluskirche in Köln-Dellbrück gleich nach dem Gottesdienst. „Das war ein geschickter Schachzug, die Vorstellung der Konfirmanden auf den Wahl-Sonntag zu legen“, sagt Barbara Werner, zum ersten Mal Mitglied des Wahlvorstandes. So wären auch viele Eltern gekommen, die den Gang zur Urne sonst vielleicht nicht gemacht hätten.

Acht Männer und eine Frau hatten sich an der Pauluskirche, im Bezirk I der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide, zur Wahl aufstellen lassen. Die Wahlberechtigten konnten bis zu sechs Personen wählen. Auch die Wahl für den Bezirk III, Versöhnungskirche in Holweide, war an der Pauluskirche möglich. Denn das Presbyterium hatte beschlossen, gesamtgemeindlich wählen zu lassen.

Sechs Kreuze setzen
Auch für den Bezirk Versöhnungskirche galt es, sechs Kreuze zu setzen. Fünf Frauen und drei Männer kandidierten hier. Im Bezirk II, Christuskirche, gab es dagegen keine Auswahl, da für sechs Presbyteriumsplätze nur sechs Kandidierende, vier Frauen und zwei Männer, antraten. Ein Wahllokal gab es an der Christuskirche trotzdem, mit denselben Stimmzetteln wie in den anderen beiden Bezirken, damit die Wahlberechtigten auch hier ihre Stimmen abgeben konnten. „Das hat viele erstaunt, dass sie ihre Stimme auch für einen anderen Bezirk abgeben konnten“, stellte Christine Meier vom Wahlvorstand an der Pauluskirche fest.



Qual der Wahl – auch am Kuchenbüffet
Wer im Bezirk Pauluskirche vor dem Wahlgang noch Bedenkzeit brauchte oder anschließend noch Zeit hatte, konnte sich im Wahl-Café stärken und hatte hier wieder die Qual der Wahl: Das Büffet bot eine große Auswahl an gespendeten Kuchen und Torten. An den Tischen, dekoriert mit Tannenzweigen und Kamellen, trafen sich Großfamilien und Gemeindeglieder und scherzten über möglichen Wahlbetrug und Bestechungsversuche. Im Wahllokal allerdings ging alles korrekt zu: In zwei Wahlkabinen, getrennt durch Sichtschutz, setzten die Wählerinnen und Wähler ihre Kreuze. Anschließend warfen sie die gefalteten Wahlzettel unter den wachsamen Augen des Wahlvorstandes in den Schlitz der großen Urne.

Wahl-Party zum Abschied
Am Abend gab es sogar eine Wahl-Party, bezirksübergreifend aber „intern“, wie Wahlvorstand Uwe Bertram erläutert, „eine Abschiedsfeier für die Presbyter, die sich nicht mehr haben aufstellen lassen.“ Uwe Bertram ist einer von ihnen. Nach 25 Jahren im Presbyterium freut er sich darüber, „dass Jüngere dazu kommen.“ Der jüngste Kandidat in Dellbrück/Holweide ist heißt Michael Merz und ist 37 Jahre alt. Ob er tatsächlich gewählt wurde, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Die 38-jährige Andrea Merca im Bezirk Christuskirche gilt bereits vor dem Wahlabend als gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 7,9 Prozent.

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Martina Schönhals