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Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland tagt im Januar

Die 68. ordentliche Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland tagt von Sonntag bis Freitag, 10. bis 15. Januar 2016, in Bad Neuenahr. Das oberste Leitungsgremium der mit rund 2,65 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kommt im Kongresszentrum des Dorint-Hotels in Bad Neuenahr zusammen.

Mit der Landessynode eröffnet die Evangelische Kirche im Rheinland das Themenjahr der Reformationsdekade 2016: „Reformation und die Eine Welt“. Im Rheinland wie bei den westfälischen und lippischen Nachbarn hat das Jahr den griffigen Titel: „Weite wirkt!“ Und unter diesem Motto steht auch das sechstägige Treffen. Die Synode greift an verschiedenen Stellen und mit verschiedenen Formaten die drei großen Themen der Ökumenischen Bewegung auf: die Reform der Kirche, die Verantwortung für die Welt und die Weitergabe des Glaubens.

Konzepte für Jugendarbeit und Unterstützung für Gemeinden
Die Synodalen, die aus den 38 rheinischen Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland kommen, werden sich unter anderem mit einem neuen Konzept für die landeskirchliche Jugendarbeit und mit den Plänen zur Schaffung einer neuen Einrichtung für gemeindeunterstützende Dienste befassen. Beide Punkte stehen im Zusammenhang mit den im Januar 2015 von der Landessynode beschlossenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung auf landeskirchlicher Ebene.

Abschlussbericht einer Visitation durch Gäste aus der Ökumene
So geht es neben vielen theologischen Fragen beispielsweise auch um die Verkleinerung der Kirchenleitung und um die Reduzierung der Zahl der Abteilungen im Landeskirchenamt sowie um die Frage, welche Schlüsse die rheinische Kirche aus dem Abschlussbericht einer Visitation durch Gäste aus der weltweiten Ökumene zieht. Diese hatten im Sommer die Evangelische Kirche im Rheinland besucht und ihre Beobachtungen und Anregungen in dem Bericht zusammengefasst, über den die Landessynodalen nun beraten werden.

Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse
Eröffnet wird die Tagung mit einem Gottesdienst am Sonntag, 10. Januar, in der Martin-Luther-Kirche. Es predigt die Düsseldorfer Pfarrerin Dr. Barbara Schwahn, die nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung ist. Am Montag, 11. Januar, wird Präses Manfred Rekowski ab etwa 10.30 Uhr seinen „Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse“ abgeben. Eine Neuerung gibt es für den letzten Tag der Synode: Am Freitag, 15. Januar, findet um 9 Uhr ein Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche statt, in dem ein von der Synode noch zu wählendes stellvertretenden Kirchenleitungsmitglied in sein Amt eingeführt wird. Es predigt Landeskirchenrätin Christine Busch, stellvertretende Leiterin der Abteilung Ökumene im Landeskirchenamt.

Antrag aus dem Kirchenkreis Köln-Nord
Bei der kommenden Tagung soll neben vielen anderen Punkten auch ein Antrag, den die Kreissynode Köln-Nord an die Landessynode 2015 gestellt hatte, erledigt werden. Die Kölner hatten beantragt, das geltende Kirchenrecht so zu ändern, dass die bisherige Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften analog zu einem Gottesdienst aus Anlass einer Eheschließung geregelt wird. „Wir legen der Landessynode Änderungen in der Kirchenordnung und im Lebensordnungsgesetz zur Beratung und Beschlussfassung vor, mit denen diesem kreiskirchlichen Antrag in vollem Umfang entsprochen wird“, sagte Vizepräsident Dr. Johann Weusmann jüngst in einer Pressekonferenz. In den 1990er Jahren habe es in der Evangelischen Kirche im Rheinland eine ebenso lange wie lebhafte Diskussion über die Segnung homosexueller Paare gegeben. Die Debatte mündete im Jahr 2000 in einen Beschluss der Landessynode, der eine gottesdienstliche Begleitung ermöglicht, diese jedoch – im Gegensatz zum Gottesdienst aus Anlass einer Eheschließung zwischen verschiedengeschlechtlichen Paaren – nicht als Amtshandlung qualifiziert.

Leitende Geistliche diskutieren über Flüchtlingsfragen
Vor Beginn der Synode treffen sich in Bad Neuenahr auf Einladung der rheinischen Kirche Leitende Geistliche ihrer europäischen Partnerkirchen zwei Tage lang, um über Flüchtlingsfragen zu diskutieren. Darüber werden wir Sie im Detail noch gesondert informieren.

213 Männer und Frauen leiten die Evangelische Kirche im Rheinland
Die Landessynode, die in der Regel einmal pro Jahr zusammentritt, ist das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die rheinische Kirche hat rund 2,65 Millionen Mitglieder in Nordrhein-Westfalen (ca. 2,07 Millionen), in Rheinland-Pfalz (360.000), im Saarland (146.000) und in Hessen (78.000). Von den 729 Kirchengemeinden, die mit Stand vom 1. Dezember 2015 zur rheinischen Kirche gehören, liegen 451 in Nordrhein-Westfalen, 180 in Rheinland-Pfalz, 46 im Saarland und 52 in Hessen. An der 68. Landessynode 2016 nehmen insgesamt 213 stimmberechtigte Synodale teil.

Text: EKiR/knap
Foto(s): EKiR