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Die Kirche besuchen, wann immer die Menschen möchten: Verlässlich geöffnete Kirchen

Beispiel Johanneskirche Köln-Brück
„Es ist uns seit langem ein Bedürfnis, die Kirche,  diesen Raum der Besinnung und Stille, allen Menschen des Ortes zu öffnen, damit sie ihn besuchen können, wann immer sie wollen“, erklärt Burkhart Demberg, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Köln Brück-Merheim, zuständig für die Johanneskirche im Bezirk Brück (Am Schildchen 15, 51109 Köln-Brück).
Dort wurde im Anschluß an den Familiengottesdienst zum 1. Advent in diesem Jahr unter dem Thema: „Macht die Türen auf!“ das von der Landeskirche verliehene Signet „verlässlich geöffnete Kirche“  von Demberg und dem Vertreter des Volksmissionarischen Amtes, Pfarrer Hans Hermann Pompe,  „an die Kirche geschraubt“.
Gerade der Bezirk Brück kann als vorbildlich gelten, wenn es um eine einladend geöffnete Kirche geht: „Schon seit dem 1. Advent 1999 steht unsere Kirchentür  täglich auf“, so Demberg. Im Vorraum der Johanneskirche liegt ein Fürbittenbuch aus, das Zeugnis darüber ablegt, wie die offene Kirche in diesen fünf Jahren frequentiert worden ist. Sie ist täglich von 8.30 bis wenigstens 18 Uhr geöffnet.

Delling und Neubrück haben seit jüngstem ebenfalls das Signet
Nach Delling (unser Beitrag dazu siehe hier) hat in den letzten Wochen auch die Evangelischen Kirchengemeinde Neubrück das Signet „verlässlich geöffnete Kirche“ bekommen: Während eines Gottesdienstes in der Trinitatiskirche Neubrück, Europaring 31-35, das blaue Signet „verlässlich geöffnete Kirche“ von der Landeskirche verliehen. Den festlichen Rahmen für die Übergabe durch Stephan Teichmann von der Landeskirche bildet der Flötenspielkreis unter der Leitung von Erika Splitt.  Verlässlich offen ist die Kirche werktags zwischen 8 und 12 Uhr sowie 14.30 Uhr bis 18 Uhr. Sonntags hat sie von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

Weitere Kirchen im Verbandsgebiet, die außerhalb der Gottesdienstzeiten geöffnet sind
In der Kölner Innenstadt ist die Antoniterkirche (Schildergasse 57, 50667 Köln) montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr, samstags 11 bis 15 und sonntags 11 bis 18 Uhr offen. Die Christuskirche (Werderstr. 11, 50672 Köln) kann montags bis freitags von 11.30 bis 14 und von 15.30 – 17.30 Uhr besucht werden.
Vom 2. bis zum 4. Advent ist die Erlöserkirche in Niederaußem täglich zwischen 16 bis 18 Uhr geöffnet. Die „Offene Kirche im Advent“ will als ein Raum der Stille und Besinnlichkeit einladen. In der Mitte des Raumes versinnbildlicht der große Adventskranz mit 24 Kerzen die Botschaft vom kommenden Licht. Mehr darüber hier.
Auch der Altenberger Dom (Uferweg 1) ist tagsüber außerhalb der Gottesdienstzeiten offen, hat aber kein Signet.  In Volberg ist die evangelische Kirche (Volberg 2, 51503 Rösrath) nur zu den Gottesdienstzeiten offen; sie wird aber auf Antrag für Führungen oder Gruppenbesuche geöffnet.

Das Projekt
„Offene Kirchen“ heißt dieses Projekt, bei dem es darum geht, so deutlich wie möglich auf geöffnete Kirchen hinzuweisen. Denn: Auch außerhalb der Gottesdienstzeiten gehen Menschen gerne in die Kirche. Sie gönnen sich eine Auszeit, zum Beispiel für eine kurze Besinnung oder zum Nachdenken über Gott und die Welt. In vielen Kirchen können sie nicht nur den Kirchenraum auf sich wirken lassen, sondern auch eine Kerze anzünden oder ihre Gedanken einem Buch anvertrauen. 
„Jede dieser Kirchen lädt zu etwas Besonderem ein“, sagte Vize-Präses Petra Bosse-Huber über die Aktion, die zu Pfingsten 2004 startete. Seitdem erhielten 26 rheinische Kirchen das Signet Offene Kirche. Es bedeutet unter anderem, dass die derartig bezeichnete Kirche an mindestens fünf Tagen pro Woche geöffnet ist. Für Bosse-Huber ist das wichtig, denn: In der Kirche könne das „Heilige“ die Menschen ergreifen, nicht nur während eines Gottesdienstes, erläuterte sie. „Heiliges“ geschehe immer dann, „wenn wir etwas von Gottes Lebenskraft spüren können.“
Zur Unterstützung all dieser einladenden Angebote verleihen die Evangelischen Kirchen im Rheinland (EKiR), von Westfalen und die Lippische Landeskirche Signets für „verlässlich geöffnete Kirchen“. Die Signets können an der Außenseite der Kirche angebracht werden und sind so für alle Besucherinnen und Besucher leicht erkennbar.

Verliehen wird ein blaues Signet – die Anforderungen
Gemeinden, die ihre Kirche regelmäßig an mindestens fünf Tagen in der Woche je vier Stunden geöffnet haben, können sich um das blaue Signet bewerben. Weitere Kriterien für die Signetverleihung sind eine Mindestöffnungszeit von Anfang April bis Ende September, das Bereithalten von Informationsmaterialien über die Kirche und eine einladende Gestaltung des Kirchenraums. Mit dem Signet soll in ganz Deutschland ein möglichst einheitlicher Wiedererkennungswert für verlässlich offene Kirchen erreicht werden. Auch Kirchen, die nicht alle Kriterien zur Signetverleihung erfüllen, können darauf aufmerksam machen, dass Besucherinnen und Besucher willkommen sind.

„Kirche geöffnet“ – macht sich auch auf großformatigen Bannern gut
Die drei Landeskirchen bieten außerdem großflächige Banner mit dem jeweiligen Logo der Landeskirche und der Aufschrift „Kirche geöffnet“ an. Anders als das Signet ist das Banner an keine Vergabekriterien gebunden. Es darf allerdings nur dann aufgehängt werden, wenn die Botschaft lautet: „Jetzt ist die Kirche geöffnet“. 

Leitfaden zum Ausdrucken
Weitere Informationen über das Signet und das Banner enthält der Leitfaden „Offene Kirchen“. Er erläutert vorhandene Erfahrungen mit geöffneten Kirchen und informiert über Grundangebote und positive Beispiele. Der Leitfaden wurde an die Kirchengemeinden verschickt.
Er ist außerdem kostenlos erhältlich beim Amt für Gemeindeentwicklung und Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland, Telefon 0211/36 10 – 244/245 oder kann als pdf-Dokument hier ausgedruckt werden.

Text: AL/ekir
Foto(s): ekir