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Die Jahresthemen der Lutherdekade von 2010 bis 2017 stehen schon jetzt fest: Viele Jubiläen von Philipp Melanchthon bis Martin Luther

Das Kuratorium für die Lutherdekade hat bereits jetzt die Themen für die Zeit von 2010 bis 2017 festgelegt: Nach dem Calvinjahr 2009 unter dem Motto „Reformation und Bekenntnis“ knüpft die Lutherdekade auf dem Weg zum Jubiläumsjahr 2017 erneut an historische Gedenkjahre an. Dem Kuratorium war es wichtig, die Jahresthemen so offen zu gestalten, dass kirchliche und staatliche Akteure inhaltliche Bezüge erarbeiten und kommunizieren können. Das Konzept der Themenjahre bietet auf diese Weise Gelegenheit, die geistliche, ökumenische und globale Dimension der Lutherdekade zu akzentuieren sowie auch kulturhistorisch-touristische Erwartungen umzusetzen. Die Jahresthemen laden dazu ein, den historischen und aktuellen Diskurs unter Berücksichtigung regionaler und lokaler Schwerpunkte thematisch zentriert zu führen. Sie lauten wie folgt:

2010: REFORMATION UND BILDUNG (Philipp-Melanchthon-Jahr)
Im Kontext des 450. Todestags Philipp Melanchthons (19. April 2010) richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Bildungsanspruch und Bildungsimpetus der Reformation.

2011: REFORMATION UND FREIHEIT
Der mündige Christmensch ist ein zentrales Thema der Reformation. Mit der Taufe ist das allgemeine Priestertum aller Glaubenden verbunden. Die 2007 im Magdeburger Dom unterzeichnete Erklärung zur Anerkennung der Taufe verweist auf die ökumenische Dimension des Themenjahres.

2012: REFORMATION UND MUSIK (800 Jahre Thomanerchor Leipzig)
Das 800-jährige Jubiläum der Leipziger Thomaskirche schließt mit dem Thomanerchor und dessen langjährigem Leiter Johann Sebastian Bach Marksteine der Musikgeschichte ein. Die Reformation legte den Grundstein einer vielfältigen Musikkultur, die von Gemeindegesang bis zur Hausmusik reicht.

2013: REFORMATION UND TOLERANZ (450 Jahre Heidelberger Katechismus)
Der 450. Jahrestag des Abschlusses des Konzils von Trient (1563) macht auf ein Ereignis der abendländischen Geschichte des Christentums aufmerksam, das heute nicht mehr als „Gegenreformation“, sondern als „katholische Reform“ verstanden wird. 40 Jahre Leuenberger Konkordie verweist zudem auf die innerprotestantische Ökumene von Luthertum, Reformiertentum und Union, ebenso wie auf ganz andere Weise das Gedenken an 450 Jahre Heidelberger Katechismus. Nachwirkungen des konfessionellen Zeitalters sollen thematisiert werden.

2014: REFORMATION UND POLITIK
Die Reformation gilt mit ihrer Unterscheidung zwischen Kirche und Staat als zentrales Datum in der Ausbildung der modernen Grundrechte von Religions- und Gewissensfreiheit.

2015: REFORMATION – BILD UND BIBEL (500 Jahre Lucas Cranach)
Der 500. Geburtstag des jüngeren Cranach ist Anlass, auf die Kunst der Reformationszeit und ihre Wirkung aufmerksam zu machen. Wort- und Bildsprache können zum Leitthema des Jahres werden, in dem neben gemaltem Glauben auch übersetzter Glaube als ökumenisches „Jahr der Bibel“ eine Rolle spielt.

2016: REFORMATION UND DIE EINE WELT
Von Wittenberg ging die Reformation in die Welt: über 80 Millionen Lutheraner und über 400 Millionen Protestanten verbinden ihre geistig-religiöse Existenz mit dem reformatorischen Geschehen.

2017: REFORMATIONSJUBILÄUM (500 Jahre Thesenanschlag Luthers)
Das Jahr 2017 wird mit Ausstellungen, internationalen Kongressen, kirchlichen Großereignissen, Festveranstaltungen und kulturtouristischen Events die Person Luther und die Gesamtheit der Reformation in globaler Vernetzung thematisieren.

Weitere Stichworte zu den einzelnen Jahresthemen finden sich hier: http://www.luther2017.de

Kontakt: Stephan Dorgerloh, Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Wittenberg,

Text: EKD
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