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Die Kölner Künstlerin CATbosshammer.

Ausstellung „Trauer | Abschied | Befreiung – Eine Hommage an das Leben!“ von CATbosshammer

Aufsteigend und herabfließend: CATbosshammers Acryl- und Tuschearbeiten verschreiben sich keiner absoluten Richtung.

Elf zum Teil großformatige Exponate aus dem Bereich Malerei sowie eine Steinskulptur waren bis Mitte November in der Epiphaniaskirche ausgestellt. Allen gemeinsam: der Leitgedanke von Verlust, Trauer, Überwindung und Neuanfang. Die Kölner Künstlerin CATbosshammer stieß mit ihrer Ausstellung „Trauer | Abschied | Befreiung – Eine Hommage an das Leben!“, die in Zusammenarbeit mit dem Verein „Kultur im Veedel“ entstand, auf große Resonanz.

Dabei vermögen es auch die dunklen Töne kraftvoll zu erstrahlen und einen Sog in die Gegenwart zu entfalten, der wuchtig in den Raum jenseits der Leinwand greift. Nicht nur die Betrachter wurden von der freigesetzten Energie erfasst, auch die Schattenspiele der Bäume auf dem Kirchenvorplatz oder vorbeiziehende Passanten fließen unausweichlich in die Portraits und wurden Teil einer Gesamtinszenierung zum Thema „Leben, sterben und wieder werden“.

Ungebändigte Farbwogen und zerbrechliche Linien

Lebenskreise mit Brüchen: Enden und Anfänge begegnen sich.

Mit der Idee, alle Phasen des Verlustes bildnerisch darzustellen, sorgte die gebürtige Remscheiderin bereits 2019 in der vielbeachteten Einzelausstellung „Leben nach dem Tod“ im Ehrenfelder Bunker K101 für Aufmerksamkeit. Damals waren es mehr als 40 Exponate, die in dichter Atmosphäre gezeigt wurden. Die Reduktion auf ein Dutzend Arbeiten war in der Epiphaniaskirche dem kleineren Areal geschuldet.

In keinem Fall gemindert wurde aber die Ausschüttung von Hoffnung und Freude auf die Momente des Seins. Anstelle figürlicher Darstellungen setzt CATbosshammer dabei auf universale Symboliken, etwa auf die Zyklen der Natur verweisenden Kreise, ungebändigte Farbwogen oder zerbrechliche, mäandernde Linien, die unstete Lebenswege widerspiegeln.

Die Ephiphaniaskirche bietet mit ihrer großflächigen Glasfassade ideale Voraussetzungen für Kunstveranstaltungen.

So, wie die Prozesse der Physik als Makro- oder Mikrokosmen in den Kompositionen der experimentellen Künstlerin verankert sind, verhält es sich mit der handwerklichen Arbeitsweise: „Ich male am liebsten ohne Pinsel mit den Handflächen oder mit Schwämmen und Ess-Stäbchen. Ich fühle mich dann dem neu entstehenden Werk näher und verbundener“, erklärt die Wahlkölnerin, die zehn Jahre in Tibet, China sowie Thailand lebte und sich dort mit der Philosophie des Buddhismus vertraut machte.

Kurz vor Ende der Ausstellung blickt die Künstlerin auf bereichernde Begegnungen zurück. Demnach sei das Sujet für viele Ausstellungsgäste scheinbar sehr wichtig gewesen. Vor allem ein intensives Gespräch werde ihr in Erinnerung bleiben. „Als ich 2012/2013 aus Asien zurückkam, ist mir bewusst geworden, wie wenig wir uns mit der Thematik ‚Verluste‘ auseinandersetzen. Dies hat sich jetzt noch einmal bestätigt – nicht zuletzt auch in Bezug auf Jene, die einen lieben Menschen verloren haben und zurückblieben“, sagt CATbosshammer. Der Bildband zur Ausstellung ist unter der ISBN 978-3-948021-08-5 erwerbbar.

Weitere Infos: www.catbosshammer.com, www.kultur-im-veedel.de

Text: Thomas Dahl/APK
Foto(s): Thomas Dahl