Die aktuelle Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region ist wieder gestartet. In den kommenden Monaten steht die Überlebensstation GULLIVER im Bahnbogen 1 in der Trankgasse am Hauptbahnhof im Mittelpunkt der Spendenaktion. Die Spende soll dazu dienen, die Öffnungszeiten auszuweiten. Denn die Anlaufstelle für obdachlose Menschen, die täglich rund 200 Gäste zählt, möchte ab dem kommenden Frühjahr an 365 Tagen im Jahr statt von 8 bis 15 Uhr von 8 bis 18 Uhr für die Menschen da sein.
Um die Diakoniespende 2022/23 offiziell auf den Weg zu bringen, waren Stadtsuperintendent, Bernhard Seiger, Karl-Heinz Iffland, Pfarrer im Ruhestand und Vorsitzender des Trägervereins des GULLIVER, des Kölner Arbeitslosenzentrums (KALZ), Bernd Mombauer, Geschäftsführer des KALZ sowie die diesjährigen Unterstützer in die Trankgasse gekommen.
Dr. Bernhard Seiger führte aus: „Das GULLIVER ist ein wunderbarer Ort. Hier finden Menschen in prekären Lebenssituationen vielfältige Unterstützung.“ Er erinnerte an die sehr erfolgreiche Spendenaktion in 2017/18, die ebenfalls an das GULLIVER ging: „Damals konnten wir mit 214.000 Euro dazu beitragen, dass es diese wichtige Einrichtung weiterhin gibt, dass notwendige Sanierungsmaßnahmen finanziert werden konnten.“
Das Besondere an der Diakoniespende: Bis zu einem Spendenaufkommen von 100.000 Euro verdoppelt der Kirchenverband Köln und Region die Summe.
Die Kölner Journalistin Anke Bruns konnte zwar am Kick-Off nur digital teilnehmen, plädierte dafür aber nicht minder nachdrücklich für das GULLIVER. „Ich kenne die Überlebensstation von der ersten Stunde vor 21 Jahren an. Es hat sich zu einem Ort entwickelt, an dem sich jeder willkommen fühlt, den die Gäste mit Leben füllen und wo die Würde jedes Einzelnen wichtig ist.“
„Hier haben wir als Gesellschaft die Verantwortung, zu helfen.“
Auch Professor Dr. Frank Überall, Journalist und Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, kennt das GULLIVER seit vielen Jahren und war gerne bereit, die Spendenaktion zu unterstützen. „Journalisten sind Vertreter unseres freiheitlichen Systems, zu dem auch der Sozialstaat gehört. Für viele Menschen wird es in den kommenden Monaten vermutlich schwieriger, zu spenden, doch wer kann, sollte die Diakoniespende des Kirchenverbandes unterstützen.“ Es brauche nicht viel, um abzustürzen, mahnte der Journalist und sagte: „Hier haben wir als Gesellschaft die Verantwortung, zu helfen.“
Die Kölner Band Höhner blickt auf mehr als 25 Jahre Verbundenheit mit dem Lobby Restaurant des KALZ, für das sie die Schirmherrschaft übernahmen, zurück. Entsprechend sagten die Bandmitglieder auch der Spendenaktion für das GULLIVER ihre Unterstützung zu. Und sie brachten zum Pressegespräch gute Neuigkeiten mit. Der Song „Alles verlore“, der auf keinem Konzert der Höhner fehlen darf, wird auf dem Album „30 Jahre Arsch Huh – Wachsam bleiben!“, das Anfang November veröffentlicht wird, neu erscheinen. Janus Fröhlich, Schlagzeuger und Gründungsmitglied der Höhner, verriet: „Und alle Einnahmen aus dem Lied gehen an das Lobby Restaurant.“ Peter Werner, ebenfalls Mitbegründer und bis 2015 Keyboarder der Band, ergänzte: „Menschenwürde war immer schon unser Thema. Darum sind wir auch heute gerne gekommen.“
Auch Henriette Reker, Kölner Oberbürgermeisterin, ist überzeugt vom Konzept der Überlebensstation und unterstützt als Patin die Spende. Sie schreibt in ihrem Gruß: „Die Mitarbeitenden leisten Großartiges für die unmittelbar Betroffenen und damit letztlich für das soziale Miteinander in Köln. Für diesen wertvollen Dienst gebührt GULLIVER mein ganz persönlicher Respekt und meine Anerkennung.“
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Foto(s): Matthias Pohl