„Osterglocken, Lerchenlieder, Engelsflügel auf und nieder.
Welch ein Heben, welch ein Schweben! Sei gegrüßt, erwachtes Leben!
Aus dem dunkeln Raupenkleide grüßt des Falters Lichtgeschmeide
Helle Frühlingswolken ziehen, und auf Grüsten Veilchen blühen,
Aus des Todes finstern Banden Christus siegreich ist erstanden!
Frühling ist`s auf weiter Erden, Ostern soll`s im Herzen werden!“
Kirchlicher Anzeiger der evangelischen Gemeinde zu Köln 1894
Dieses schöne hoffnungsvolle Gedicht stammt aus dem Kirchlichen Anzeiger der evangelischen Gemeinde zu Köln, erschienen am 25.03.1894. Über den Dichter ist nichts bekannt. Seit 1860 besaß die evangelische Gemeinde einen Gemeindebrief. Er erfreute sich großer Beliebtheit, denn erstmalig gab es ein gedrucktes Kommunikationsmedium von der und für die Gemeinde, das viele Informationen zum Gemeindeleben, zu Gottesdiensten, Amtshandlungen, aber auch Nachrichten aus der ganzen Welt enthielt.
Bereits 1861 wurden 2.600 Exemplare gedruckt. Erster Verleger war Pfarrer Hermann Christian Gerhard Edmund Wilhelm Heinrich Henrici (1832-1894) und ab 1865, nach dem Fortgang Henrici nach Bremen, übernahm Pfarrer Justus Heinrich Jakob Bartelheim (1817-1891) die Verantwortung. Ende der 1890er Jahre erschien der Gemeindebrief unter dem Namen „Evangelischer Gemeindebote aus Köln“.
Gemeindebriefe heute
Wie wir wissen, entwickelten sich im Laufe der Zeit immer mehr evangelische Gemeinden in Köln und Umgebung. Auch sie fingen an, eigene Gemeindebriefe herauszugeben. Sodass heute eine Vielzahl an Gemeindebriefen im Archiv überliefert sind, die Einblicke in das vergangene und gegenwärtige Gemeindeleben ermöglichen, Hinweise auf die Gemeindeentwicklung bzw. Veränderung sowie auf das eigene Selbstverständnis und Anhaltspunkte für die eigene Familiengeschichte geben und vieles mehr.
Kommen Sie gerne vorbei und begeben sich auf die Suche. Ergänzendes und weiterführendes Quellenmaterial finden Sie auch beim Archiv der Ev. Kirche im Rheinland.
Foto(s): Stefanie Sternemann