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Der Anfang ist nah: Am 3. Juni beginnt der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart

In Stuttgart steht alles auf „Anfang“. Nur noch wenige Tage, dann werden sich aus allen Regionen Deutschlands und darüber hinaus Christinnen und Christen auf den Weg zum 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag aufmachen.

Auf den Cannstatter Wasen – dem Hauptveranstaltungsgelände des Stuttgarter Kirchentages – „rattert und hämmert es“ seit Tagen, so heißt es im neusten Newsletter des Kirchentages. Gebaut werde eine große Bühne, auf der am Donnerstag, 4. Juni, die Wise Guys singen werden und am Freitag, 5. Juni, Andreas Bourani auftreten wird. Auch der Schlussgottesdienst wird am Sonntag dort gefeiert. Aber soweit ist es ja noch nicht! Vorher darf man sich auf die ca. 2.500 Veranstaltungen freuen, die zusammen den Kirchentag bilden.

Hilfe durch Programmexperten bei der Auswahl der Veranstaltungen
Wer durch das gut 600-seitige Programmheft der Großveranstaltung blättert, wird schnell feststellen, dass man die Qual der Wahl hat. Eine Hilfe bieten da die Programmexperten des Kirchentages, darunter Kirchentagspräsident Andreas Barner und seine Nachfolgerin Christina Aus der Au, die acht thematische „Pfade“ zusammengestellt haben, die, wie es im Newsletter heißt, „mögliche Wege durch das Veranstaltungsdickicht aufzeigen“. Aufrufbar sind diese „Pfade“ in der Kirchentags-App oder unter folgenden Links: für Bibelliebhaber (ausgewählt von Andreas Barner), Bildungshungrige (ausgewählt von Christina Aus der Au), Friedensbewegte, interkulturell Interessierte, junge Erwachsene, Menschen mit Kindern und technikbegeisterte Demokraten und zum Thema Inklusion.

Viele praktische und inhaltliche Tipps in der Kirchentags-App, auf der Website und im Programmheft
Die Kirchentags-App hilft auch, wenn es um praktische Fragen wie ÖPNV, Gepäckaufbewahrung, Kinderbetreuung bis hin zu Wassersäulen und barrierefreie Toiletten geht. Natürlich findet man Antwort auf diese Fragen auch im Programmheft („Hinweise von A-Z“) oder auf der Website („Wo ist was?“). Wer sich jetzt noch kurzfristig entscheidet, am Kirchentag teil zu nehmen, findet auf der Website auch eine Übersicht über alle 50 Vorverkaufsstellen in Deutschland, denn eine Online-Anmeldung ist jetzt nicht mehr möglich.

„Gugg gscheid nâ!“ – Zum Abend der Begegnung lädt die Evangelische Landeskirche in Württemberg mit großem Straßenfest ein
Am Mittwochabend, 3. Juni, lädt der Kirchentag traditionsgemäß zusammen mit der gastgebenden Landeskirche alle Besucherinnen und Besucher zum „Abend der Begegnung“ ein, natürlich unter einem schwäbischen Motto: „Gugg gscheid nâ!“. Das Straßenfest, auf dem sich die gastgebende Region ihren Gästen präsentiert, beginnt im Anschluss an die drei großen Eröffnungsgottesdienste auf dem Schlossplatz, Marktplatz und Rotebühlplatz. Die Organisatoren rechnen mit rund 250.000 Besucherinnen und Besuchern in der Stuttgarter Innenstadt. Diese wird unterteilt sein in sieben Regionen Baden Württembergs, die zugleich den sieben Schöpfungstagen entsprechen. In jeder Region bildet eine individuell gestaltete Baumskulptur Zentrum und Orientierung. Diese „Bäume der Erkenntnis“ kann man im Miniaturformat sammeln.

„Klang des Südens“ bildet den musikalischen Höhepunkt des Abends der Begegnung
Insgesamt 275 Gruppen gestalten an 242 Verpflegungs-Ständen, in 100 Mitmachaktionen und auf neun Bühnen das reichhaltige Programm des Abends, der seinen musikalischen Höhepunkt ab 22.00 Uhr mit dem „Klang des Südens“ nach einer Idee von Landeskirchenmusikdirektor Bernhard Reich findet. Insgesamt rund 4.000 Sängerinnen und Sänger sowie 1.200 Bläserinnen und Bläser werden dabei unter dem Motto „Hör gnau na und sing guat mit“ auf allen neun Stuttgarter Bühnen gleichzeitig ein Potpourri aus 13 weltlichen und geistlichen Liedern intonieren und laden zum Mitsingen ein. Der „Klang des Südens“ mündet schließlich um 22.30 Uhr mit dem Glockenläuten in einen Abendsegen mit einem Lichtermeer aus insgesamt 150.000 Kerzen.

Drei Programmtage mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack
Am Donnerstag starten dann jeweils um 9.30 Uhr mit Bibelarbeiten an verschiedenen Orten die drei Programmtage des Kirchentages, an denen man sich entscheiden muss, ob man einen der Hauptvorträge besucht, an einer der Hauptpodienreihen oder den vielen thematischen und geistlichen Angeboten teilnimmt, die überall in Stuttgart in den vielen unterschiedlichen Zentren angeboten werden. Manch einem liegt es vielleicht mehr, sich mit Musik, Theater und Kleinkunst zu unterhalten und wieder andere schlendern gerne durch die Zelte auf den Cannstatter Wasen und holen sich Inspiration und Anregungen auf dem Markt der Möglichkleiten.

Kirchentagslosung „damit wir klug werden“ spiegelt sich in allen Veranstaltungen wider
Über allen Veranstaltungen steht die Losung des diesjährigen Kirchentages „damit wir klug werden“ aus dem 90. Psalm, Vers 12. Auf der Homepage des Kirchentages heißt es dazu: „Unsere Tage zu zählen, das lehre uns, damit wir ein weises Herz erlangen. Das weise Herz ist klug genug, die Endlichkeit des Lebens nicht zu verdrängen. Unsere Welt, in der die Unsterblichkeit nur noch eine Frage der digitalen Umsetzbarkeit zu sein scheint, verführt Menschen dazu, das Zählen zu vergessen. Die Losung des Stuttgarter Kirchentages zeigt in eine andere Richtung. Die Botschaft ist: Ein JA zu Gott ist ein JA zum Leben, das endlich ist und darum klug gelebt werden will.“

So bleibt es spannend, zu erfahren, wie die vielen mitwirkenden Gruppen und Projektleitungen diesen Leitgedanken des Kirchentages in den 2.500 Veranstaltungen umsetzen werden.

Mehr zum Programm des Kirchentages finden Sie hier.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): DEKT/Schulze