You are currently viewing Der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 6. bis 10. Juni in Köln: Die Projekte

Der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 6. bis 10. Juni in Köln: Die Projekte

„Die Macht der Würde“ haben Kirchentagspräsident Reinhard Höppner und Generalsekretärin Ellen Ueberschär als einen thematischen Schwerpunkt und ein zentrales Anliegen des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 6. bis 10. Juni 2007 in Köln hervorgehoben. Bei der Vorstellung der Programmplanungen sagten sie am Montag vor Journalisten in Köln, die Macht der Würde könne ein gemeinsames Leitmotiv sowohl für Diskussionen um Globalisierung und Gerechtigkeit in Deutschland als auch für das Gespräch mit anderen Religionen und Kulturen sein. Politische und wirtschaftliche Folgen der Globalisierung werden den Kirchentag in Köln auch deshalb besonders beschäftigen, weil zeitgleich in Heiligendamm an der Ostsee der G-8-Gipfel tagt.

Zeitansage
Unter dem biblischen Leitwort „lebendig und kräftig und schärfer“ (Hebr. 4,12) wolle der Kirchentag in Köln „mit eigenen, durchaus scharfem Profil“ einen „offenen Dialog mit Andersdenkenden“ führen und wie in der Vergangenheit eine „Zeitansage“ sein, erklärte Präsident Höppner.
Generalsekretärin Ueberschär betonte, mit dem Konzept der „Macht der Würde“ stelle der Kirchentag sich der Aufgabe, Globalisierung und Gesellschaft „neu“ zu „denken“. Zugleich meinte sie: „Dass die Religion zurückkehrt, ist gut für den Kirchentag.“ Der vielerorts erkennbaren Sehnsucht nach Sinn und spiritueller Erfahrung begegne man beispielsweise, indem intensiv darüber gesprochen werde, „was heilig ist“. Dies werde nicht nur unter Christen, sondern etwa auch mit Muslimen diskutiert.

spirituelle Kraft
Die Vizepräses der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber, äußerte angesichts der Programmvorbereitungen die Hoffnung, „dass der Kirchentag in Köln eine spirituelle Kraft entwickelt, von der wir in unserem Glaubens- und Gemeindealltag lange zehren können.“ Sie wünsche sich, „dass der Kirchentag 2007 uns lebendiger im Glauben, kräftiger im Beten und schärfer im Handeln macht“, und fügte hinzu: „Das ist es, was wir brauchen, um als Kirche bestehen und in der Gesellschaft wirkungsvoll Verantwortung übernehmen zu können.“

Einzelheiten aus dem Programm des Kirchentages, die Ellen Ueberschär, Reinhard Höppner und Petra Bosse-Huber in ihren Statements vorgestellt haben:


  • Beim Abend der Begegnung am Mittwoch 6. Juni unter dem Motto „Da simmer dabei“ gestalten 4000 Mitwirkende aus dem ganzen Rheinland, vom Niederrhein bis ins Saarland, ein großes Begrüßungsfest. In der Kölner Innenstadt auf beiden Seiten des Rheins werden sie Spezialitäten aus ihren Regionen anbieten – ob Spießbraten , Currywurst oder Bergische Kaffeetafel. Links und rechts des Rheins werden auf 13 Bühnen Musik von Jazz bis Rock, Akrobatik und Aktionen zum Mitmachen geboten. Bei einbrechender Dunkelheit wird der Abend mit einem Lichtermeer aus hunderttausend Kerzen und einem Klangteppich auf die folgenden Kirchentagstage einstimmen.


  • Bibelarbeiten: Politiker und Politikerinnen haben zugesagt: Wolfgang Schäuble und Kathrin Göring-Eckardt; Künstler und Künstlerinnen wie die Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2006, Kathrin Passig, und den Kölner Schriftsteller Jochen Schimmang konnten gewonnen werden; auch Journalisten wie der scheidende WDR-Intendant Fritz Pleitgen und die Intendantin des RBB, Dagmar Reim. Darüber hinaus Theologen, wie Fulbert Steffensky, Jörg Zink und Petra Bahr, die Kulturbeauftragte der EKD.


  • Die Hauptvorträge: Im Themenbereich 1 spricht Erhard Eppler über „Kulturelle Heimat“, im Themenbereich 2 Elisabeth von Thadden über das „Miteinander der Generationen“ und im Themenbereich 3 Sebastian Painadath, Theologe und Leiter eines christlichen Ashrams und Dialogzentrums in Indien, über „Weltreligionen achten“.


  • Thema Globalisierung: Der vom Mittwoch bis Freitag des Kirchentages parallel stattfindende G-8-Gipfel in Heiligendamm stell eine besondere Herausforderung dar. Das Präsidium will, dass auf dem Kirchentag Demonstranten vor und Teilnehmer hinter dem jetzt gerade errichteten Zaun an der Ostsee zu Wort kommen. Dazu werden ggf. auch noch kurzfristig Veranstaltungen ins Programm aufgenommen. Donnerstag Abend wird es auf dem Roncalliplatz eine Veranstaltung „Die Macht der Würde“ zum G-8-Gipfel geben.


  • Ökumenische Aktivitäten: Freitag Nachmittag, 8. Juni ab 16 Uhr wird es einen ökumenischen Brückeweg durch die Kölner Innenstadt geben. Anschließend, ab 21 Uhr, werden Kardinal Meisner und Präses Schneider einen ökumenischen Gottesdienst im Dom halten. Daneben gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen, an denen evangelische, katholische und freikirchliche Christen beteiligt sind.


  • Hauptpodienreihe Gerechtigkeit für die Gesellschaft: vorbereitet in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zwischen Deutschem Evangelischem Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Diese gemeinsame Arbeit versteht sich als einen Schritt auf dem Weg zum zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München.


  • In der Halle Medien und Weltwissen werden die rasanten Veränderungen der Medienwelt durch die Digitalisierung diskutiert.


  • In der Halle des Wortes geht es um die Wirkung des Wortes, um den Unterschied zwischen den vielen Worten und dem Wort Gottes. Navid Kermani, dem Publizisten, Fulbert Steffenksy und Eugen Baer, einem 13 Sprachen beherrschenden Kulturwissenschaftler und Theologen, und Avital Gerstetter, der Kantorin der liberalen jüdischen Gemeinde in Berlin, suchen nach den Wurzeln der Spiritualität in den abrahamischen Religionen.


  • Themenhalle Europa in der Welt: Dabei geht es nicht nur um europäische Themen wie die europäische Verfassung oder die Religionen in Europa, sondern auch um die Rolle Europas in der Welt.


  • Zentrum Begegnung mit Muslimen wird gemeinsam von Muslimen und Christen vorbereitet.


  • In der Werkstatt Migration werden zum Beispiel Heribert Prantl und Wolfgang Schäuble Erfolg und Misserfolg der deutschen Zuwanderungspolitik besprechen.


  • Der Liturgische Tag „Was heilig ist“ geht der Frage in christlicher Perspektive nach: Nina Ruge und der Baudirektor für den Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche, Eberhard Burger, zum Beispiel werden sagen, was Ihnen heilig ist.


  • Die Abendreihe Seele wird eine Komposition aus Leid und Leidenschaft, Stille und Ekstase, Klang, Raum und Dichtung.


  • Kulturprogramm: Die rheinische Kirche organisiert ein umfangreiches Kunst- und Kulturprogramm aus Anlass des Kirchentages zusammen mit Kölner Kultureinrichtungen.

Die Statements im Wortlaut

DEKT07-pk0701ueberschaer.doc
DEKT07-pk0701hoeppner.doc
DEKT07-pk0701bosse-huber.doc
DEKT07_thematisches_Porgramm.pdf

Text: Kirchentag
Foto(s): Kirchentag