You are currently viewing Das war’s jetzt! Gottesdienst für Getrennte und Geschiedene

Das war’s jetzt! Gottesdienst für Getrennte und Geschiedene

Wenn eine Beziehung zerbricht, entsteht ein tiefer Einschnitt. Die bisherige Lebensplanung gerät durcheinander, das Selbstwertgefühl ist oft schwer verletzt und die Erfahrung, gescheitert zu sein, hinterlässt ein Gefühl von Schuld. Die Trauerarbeit gleicht in ihren Phasen nicht selten der nach einem Sterbefall.

Seelsorglich-rituelle Begleitung
Die Kirche bietet seelsorglich-rituelle Begleitung zu lebensgeschichtlichen Wendepunkten: Taufe, Konfirmation, Trauung, Beerdigung begleiten Menschen in Umbruchphasen ihres Lebens: Die Geburt eines Kindes, die Eheschließung, ein Todesfall. Dass die Trennung beziehungsweise Scheidung zweier Menschen ein vergleichbarer Einbruch ist, blieb bislang unberücksichtigt. Dabei wächst die Zahl derer, die von Trennung und / oder Scheidung unmittelbar oder mittelbar betroffen sind – auch innerhalb der Kirche.

Das Gottesdienstangebot „Das war’s jetzt!“ richtet sich an getrennt und geschieden lebende Menschen, an Menschen, die in der Nähe von ihnen leben, aber auch an Menschen, die sich für die Entwicklung neuer lebensbegleitender Rituale interessieren.

Trauer, Wut, Dank und Hoffnung
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen vier Stationen, die den wechselnden Gefühlen nach einer Trennung entsprechen: Trauer, Wut über die Verletzungen, aber auch Dank für das, was gut war, die gemeinsamen Kinder, wie die bange Frage, wie geht es weiter? Trauer, Wut, Dank und Hoffnung – vier Stationen, die die Gottesdienstbesucher und -besucherinnen in ihrem eigenen Tempo aufsuchen und die dazu einladen, sich selbst zu verorten – als Momentaufnahme. Jede Station bietet Formen, die eigenen Gefühle auszudrücken, sei es durch ein Ritual oder in schriftlicher Form. Wandplakate ermöglichen es, miteinander in ein stummes Gespräch zu kommen.

Bei den „Das war’s jetzt“-Gottesdiensten, zuletzt auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin, kommen Menschen zusammen, deren gemeinsamer Nenner die Trennungserfahrung und die Verbundenheit zur Kirche ist. Indem die Gottesdienste übergemeindlich stattfinden, eröffnen sie auch gemeindlich eng verbundenen Menschen einen Schutzraum, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen und die gute Erfahrung: Wir sind viele – auch innerhalb der Kirche – und wir sind noch gewollt!


Kontakt
Arbeitskreis Begleitung bei Trennung Köln. Das sind: Armin Beuscher Christiane Schulte,  Andreas Ester, Daniela Hammelsbeck , Christoph Damm

Termin
Der nächste „Das war’s jetzt“-Gottesdienst in Köln findet statt am Sonntag, 13. März 2005, 18 Uhr, in der Christuskirche Köln, Werder-/Ecke Herwarthstraße.


Tipp
Auf der Frauenseite der EKiR  ist der Stand der Diskussion zur Trennungs- und Scheidungsliturgie in der EKiR nachzulesen

Text: Christiane Schulte-Birgden
Foto(s):