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Das Programm der AntoniterCityKirche zum Kirchentag verzeichnete großen Zulauf, ein erstes Fazit. Neu: Die DEKT-Interviews auch als Podcasts

Erschöpft, aber sehr zufrieden, so beschreiben Bertold Höcker und Annette Scholl ihre Verfassung. Kurz nach dem Abschluss-Gottesdienst auf den Poller Wiesen ziehen der Citykirchenpfarrer und die Verantwortliche für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der AntoniterCityKirche ein erstes Fazit. Noch vor dem frühabendlichen, festlichen Dankgottesdienst, der die Angebote des „evangelischen Schaufensters Köln“ an der Schildergasse zum Kirchentag beschließt.

Hoch zufrieden also sind sie. Wer sich seit Mittwoch einmal an der AntoniterCityKirche aufgehalten hat – wer an den dortigen Stundengebeten oder „organprayers“ teilgenommen, wer den CityPavillon mit dem Café Stanton, die überlaufene Evangelische Informationsstelle und die Kircheneintrittsstelle besucht oder das Programm auf der Bühne zwischen der Antoniterkirche und Peek&Cloppenburg verfolgt hat, weiß warum. „Viele, viele Menschen“ hätten das reichhaltige Angebot wahrgenommen, sagt Scholl. Viele hätten die lebendige Atmosphäre rund um die Kirche genossen, sich vom Ambiente des Cafés mit seinem lauschigen Hof gefangen nehmen lassen. Wie viele annähernd, soll die baldige Auswertung ergeben.

Motiviertes Team
„Das Interesse war enorm“, so Scholl. „Aber wir waren nicht unvorbereitet. Zum Weltjugendtag haben wir schon mal geübt, und wussten daher, welche Massen an Menschen wir zu bewältigen haben würden.“ Über zwei Jahre wurden die Beiträge der Antoniterkirche zum Deutschen Evangelischen Kirchentag organisiert. Mit 150 Leuten in 19 Projektgruppen. Darin waren nur wenig Hauptamtliche vertreten, dankte Höcker insbesondere den Ehrenamtlichen für ihre Ausdauer im Vorfeld und Professionalität bei der Durchführung. „Die gute Planung unseres motivierten Teams hat sich ausgezahlt.“

Enorme Resonanz auf die Stundengebete
Überrascht war Höcker jedoch von der enormen Resonanz auf die Stundengebete. „Voll war die Kirche immer, auch zu den Komplets um 23.30 Uhr. Aber zu den Vespern um 18 Uhr war sie regelrecht überfüllt.“ Erstaunt zeigte sich der Pfarrer zudem über die Kompetenz der Besuchenden. „Sie haben aus dem Stand die Psalmen mitsingen können, trotz des zudem anspruchsvollen Psalmton-Modells. Das belegt, dass wir mit unserem auch hochschwelligen Gottesdienst-Angebot richtig liegen.“

Gelungener Mix auf der Bühne
Das geistliche Angebot war verzahnt mit einem zweigeteilten Bühnenprogramm: Bis 18 Uhr standen auf dem „Roten Sofa“ auf der Bühne des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik (gep) Prominente aus Kirche, Politik und Gesellschaft Rede und Antwort. Anschließend bot dort die Antoniterkirche in Zusammenarbeit mit Peek&Cloppenburg Schildergasse bis in den späten Abend Jazz, Funk, Hip Hop, Soul, Experimentellem und Gospel-Musik ein Forum. Dazu fand sich zahlreiches und nicht nur jüngeres Publikum ein.

Mehr als 30 Führungen – mal 3
„Sehr gut besucht waren die mehr als dreißig Führungen der AntoniterCityTours, die mit Unterstützung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und des Kirchenkreises Köln-Mítte stattgefunden haben.“, freut sich Scholl. „Die Bustouren zum evangelischen Köln waren ausverkauft.“ Jeweils über hundert Interessierte hätten sich zu den kostenfreien spirituellen Rundgängen und den Touren von der Trinitatiskirche zur Antoniterkirche eingefunden. Aber auch für diese Herausforderung war die Einrichtung gewappnet. „Wir haben jeden Termin schon im Vorfeld mit zwei bis drei ReferentInnen besetzt, so dass die Gruppengröße verträglich geblieben ist.“ Aufgegangen sei auch der Plan, die Situation an der Antoniterkirche zu entzerren, und als Ausgangspunkt für die Führungen den Innenhof der Kunsthochschule für Medien neben der Trinitatiskirche zu wählen.

„Hymnische Kommentare“
Für Scholl war es ein gute Erfahrung, dass einige der interviewten und von ihr betreuten Prominenten sich spontan entschieden hätten, trotz Terminstress hier länger zu verweilen. „Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, etwa war sehr an dem Ort interessiert, an seiner Geschichte, an dem, was hier heute passiert.“
Beachtung erfuhren auch die in der Kirche organisierten Ausstellungen. Umlagert waren die Exponate zu „200 Jahre protestantische Geschichte an der Antoniterkirche“. Ebenso der Rückblick auf den Kölner Kirchentag von 1965 mit zusätzlich im Café gehängten historischen Fotos. Darunter eine Aufnahme von Dorothee Sölle im Gespräch mit Johannes Rau, die sich nun als beliebtes „Souvenir“ auf ungezählten Handys findet. Das rege nachgefragte Kunst- und Gottesdienstprojekt „Farbwechsel“ habe gar hymnische Kommentare erhalten, weiß Höcker. „Es ist wieder Zeit für Farbe im Gottesdienst“, so der Tenor.

Neu: Jetzt auch Podcasts
„Die Kircheneintrittsstelle war an drei Standorten vertreten. Hier, im Landeskirchen-Pavillon auf dem Roncalliplatz und in der Messe. Eintritte haben wir zwar wenige zu verzeichnen. Um so mehr wurden wir gefragt, wie man eine solche Stelle einrichtet“, fasst Höcker zusammen. „Groß war das Interesse an der Vortragsveranstaltung ´Authentisch Führen und christliches Menschenbild´, zu dem der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer und der Kirchenkreis Köln-Mitte in die Sparkasse Köln/Bonn am Rudolfplatz eingeladen haben. Damit haben wir gezeigt, dass wirtschaftliches Handeln und Christentum eine erfolgreiche Verbindung eingehen können.“
Wer sich über die Angebote der AntoniterCityKirche informieren möchte, kann dies weiterhin tun auch auf der Web-Seite www.antonitercitykirche.de. Zum Kirchentag trat sie in neuem Design auf und wurde auch sonst stark überarbeitet. Dort finden sich, für Gemeindeseiten (noch) außergewöhnlich, auch Podcast-Tools, etwa die Stadtpredigt von Kirchentagspräsident Reinhard Höppner und die auf dem „Roten Sofa“ geführten Interviews.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Broich