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„Dabei sein ist alles“

Es roch nach abgeriebenem Gummi in der Soccerhalle in Hürth. Die Gesichter der Spielerinnen und Spieler waren gerötet, die Blicke auf den Beamer mit den Spielergebnissen gerichtet. Die Stimmung beim Konfi-Cup des Kirchenkreises Köln-Süd war trotz des Wettbewerbs entspannt. Sieben Mannschaften aus verschiedenen Gemeinden waren es in diesem Jahr, die auf den vier Plätzen aus Kunstrasen um den Konfi-Cup spielten.

Hymnen und Tabellen
„Dabei sein ist alles“, lautete das Motto, unter dem die 42 Fußballspieler, darunter 15 Spielerinnen, hier antraten. Organisiert wurde der Konfi-Cup vom Jugendreferenten des Kirchekreises Köln-Süd, Fabian Böhme. Für die diesjährige Veranstaltung hatte er sich etwas Neues einfallen lassen: Vor den Spielen ertönten Fußball-Hymnen aus der Bundesliga, um die Spieler anzufeuern. Die FC-Hymne war auch dabei und wurde als einzige auch zweimal gespielt. So viel Lokalpatriotismus durfte sein. Gespielt wurde mit fünf Feldspielern und einem Torwart nach dem Tabellenmodus, d.h. jeder spielte gegen jeden und am Ende entschied das Torverhältnis. Bis zum Schluss blieb es spannend.

Mädchenregel und Fairplay
Der Konfi-Cup des Kirchenkreises Köln-Süd wird nach den offiziellen Regeln des DFB ausgetragen. Die „Mädchenregel“ der evangelischen Landeskirche, nach der in jeder Mannschaft Mädchen vertreten sein müssen, gilt hier nur bedingt, nicht als „muss“, sondern als „wenn möglich“, erklärte Dietrich Schmidt, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises. An die Regeln des Fair Play hielten sich hier aber alle. „Das ist eine gute Veranstaltung, Fussball mal auf eine andere Art und Weise zu spielen als in den Vereinen, wo es manchmal sehr bissig ist“, fand auch Betreuer Mirco Leibig aus Erftstadt-Lechenich. Im letzten Jahr nahm keine Gruppe aus Lechenich am Konfi-Cup teil, in diesem Jahr waren sie mit 12 Spielern vertreten und erkämpften sich mit viel Einsatz den zweiten Platz. Leibig schätzt am Konfi-Cup neben dem Fußballspielen, dass sich die Konfirmanden hier auch mal untereinander begegnen.

ZoRa und Hürth
Im letzen Jahr gewann Pia Blome-Drees mit Konfis aus Hürth-Efferen den Cup. Dafür hatte sie lange mit ihnen trainiert. Diesmal sah sie ihre Schützlinge beim Konfi-Cup zum ersten Mal. In Efferen kam keine Mannschaft zustande, es gab aber Interessenten aus den anderen Gemeinden. Also kickten Jugendliche aus der Matthäus-Kirchengemeinde aus Hermülheim und aus der Johannes-Kirchengemeinde aus Gleuel in einer Spielergemeinschaft. „Wir probieren schon mal etwas, das am 1. Januar 2015 in Kraft treten soll“, lachte Blome-Drees. Denn dann werden die beiden Gemeinden eine gemeinsame evangelische Gemeinde in Hürth bilden. Auf dem Spielfeld verstanden sich die Jugendlichen sofort. Nachdem die Hürther zunächst führten, landeten sie zum Schluss auf dem dritten Platz. Noch zwei Gemeinden fanden sich zu Spielergemeinschaften zusammen: Zollstock und Raderthal. Sie traten als „ZoRa“ an und erspielten sich den sechsten Platz.

Pokal und Jubiläum
Superintendent Dr. Bernhard Seiger hatte den Konfi-Cup im Kirchenkreis Köln-Süd 2006 mit ins Leben gerufen und freute sich, dass seitdem das Angebot von den Konfirmanden jedes Jahr angenommen wurde. „Ich finde es prima, dass das für die Konfiarbeit ein wichtiges Element ist. Es gibt Mannschaften, die jedes Jahr wiederkommen. Da ist in der Konfirmandenarbeit in letzter Zeit etwas gewachsen, was für die Jugendlichen gut ist“, freute er sich. In diesem Jahr zitterte er mit seinen Konfis aus Bayenthal mit, die engagiert und mit viel Energie spielten und nach einem spannenden Fußballtag als Gewinner den Pokal mit nach Hause nehmen durften. Und im nächsten Jahr wird ein Jubiläum gefeiert: Dann findet der Konfi-Cup im Kirchenkreis Köln-Süd zum zehnten Mal statt.

Text: Jutta Hölscher
Foto(s): Jutta Hölscher