You are currently viewing Bundesweit einmalig: „Raum der Stille“ im Kölner Polizeipräsidium eröffnet

Bundesweit einmalig: „Raum der Stille“ im Kölner Polizeipräsidium eröffnet

    Einen „Raum der Stille“ hat der Kölner Polizeipräsident Klaus Steffenhagen in einer Feierstunde eröffnet. Ein solcher Raum ist in einer Polizeibehörde bundesweit einmalig. „Die Beamten haben ab sofort die Möglichkeit, sich in diesem Raum im Kölner Polizeipräsidium zurückzuziehen, zur inneren Ruhe zu finden und allein zu sein, wenn sie es möchten“, sagte Steffenhagen. Seine Mitarbeiter seien in ihrem beruflichen Alltag vielfältigen Stresssituationen ausgesetzt. „Dazu gehören etwa Verkehrsunfälle mit Toten oder Verhöre von Straftätern nach sexuellem Missbrauch von Kindern“, so der Polizeipräsident. Danach biete der „Raum der Stille“ die Möglichkeit des Gesprächs mit den Polizeiseelsorgern und -seelsorgerinnen in ruhiger Atmosphäre.


Einmal im Monat laden Pfarrer und Pfarrerinnen ein
„An jedem ersten Montag im Monat laden die Pfarrerinnen und Pfarrer zu einer seelsorgerlichen Veranstaltung“, so Steffenhagen. „Der Raum der Stille“ ist jeden Tag 24 Stunden geöffnet. Polizistinnen und Polizisten haben ihn in Eigenarbeit renoviert und hergerichtet.


Hoffnung auf weitere Räume der Stille in Polizeidienststellen 
Der schlichte Raum ist geschmückt mit zwei Leinwänden, auf die die Essener Künstlerin Michaela Kuhlendahl Symbole des Christentum, des Islam, des Judentums, des Buddhismus und des Hinduismus gemalt hat. Auf einem kleinen Tisch findet man Kerzen, neben der Bibel liegt der Koran. „Dieses Angebot richtet sich an Beamtinnen und Beamte aller Konfessionen“, erklärte Claudia Kiehn, Landespfarrerin für Polizeiseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland, die das Projekt initiiert und auf landeskirchlicher Ebene durchgesetzt hat. Sie richtet den Blick nach vorn: „Wir haben schon Anfragen aus anderen Kommunen und hoffen, noch mehr solcher Räume in Polizeidienststellen einrichten zu können.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann